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Schnelle Küche: Würfeln, bitte – Fleisch vom Rosmarinspieß

Kleiner Aufwand, großer Genuss: Einfache Rezepte aus unserer Redaktion. Folge 32 kombiniert Lamm, Rind und Kräuter – und gönnt uns noch ein Dessert.

Von Susanne Leimstoll

Sie sehen wirklich nicht aus wie alte Weiber mit bösen magischen Kräften: Die drei Frauen, die, umweht von ihren langen Mähnen, am liebsten (Heil-)Kräuter sammeln, interessieren sich einfach für deren Heilkräfte, Mythen und Legenden. "Kräuterhexen" nennen sie sich aber dennoch, machen in ihrer rheinland-pfälzischen Heimat regelmäßig Kräuterführungen und betreuen den vom Landesministerium geförderten Siefersheimer Kräuterwanderweg. "Aufessen statt ausreißen" lautet ihr gärtnerisches Motto. Und so bringen sie Unbedarften bei, dass Giersch, Schafgarbe oder Vogelmiere kein Unkraut sind, sondern genießbares Grün.

"Kräuterküche - 100 zauberhafte Rezepte der Siefersheimer Kräuterhexen". 2020 Tretorri-Verlag, 160 Seiten, 19,90 Euro
"Kräuterküche - 100 zauberhafte Rezepte der Siefersheimer Kräuterhexen". 2020 Tretorri-Verlag, 160 Seiten, 19,90 Euro

© Tretorri / promo

In ihrem Kochbuch, das viel Waren- und Gartenkunde bietet, stellen sie 20 Pflänzchen vor und um die 100 Rezepte dazu. Zwei davon habe ich für ein echt schnelles Wochenendessen ausgewählt - alles andere als vegetarisch übrigens. Denn wer grün denkt, muss nicht unbedingt nur Grün essen.

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Ich sag' mal: Schaschlik. Hand aufs Herz, haben Sie sich nach den Siebzigern je wieder in der eigenen Küche mit dieser Art Spieße beschäftigt, die bevorzugt in Gaststätten auf der Karte standen, die auch Paprikaschnitzel und Djuvec-Reis zu bieten hatten? Ursprünglich kommt die Idee der - abwechselnd zusammen mit Gemüsescheiben - erdolchten Fleischstücke ja aus Russland und den türkischsprachigen Ländern. Irgendwann waren üppige Fleischspieße auch in Deutschland groß in Mode; mittlerweile kommen sie allenfalls noch im Sommer auf den Grill, und das leider nicht unbedingt mit den hochwertigsten Zutaten.

Die Siefersheimer Kräuterhexen aber machen sie mit Liebe. Deshalb legen sie einem dieses Rezept an Herz, denn da lassen sie Rinder- und Lammfilet am Rosmarinstängel brutzeln. Und weil man auf einem Bein nicht stehen kann, schlage ich (aus dem gleichen Buch) noch ein schnelles Bananendessert mit Zitronenmelisse vor.

DAS REZEPT: Fleischspieße mit Salbei

Zutaten (für 8 Spieße)
für die Spieße

400 g Rinderfilet
400 g Lammfilet
8 ca. 20–25 cm lange, kräftige Rosmarinzweige
200 g durchwachsener, geräucherter Speck
12 Schalotten
24 Salbeiblätter
Salz, Pfeffer
für die Marinade

4 Zweige Thymian 4 Knoblauchzehen 8 EL Olivenöl 8 EL Rapsöl Saft einer Zitrone Pfeffer

Zubereitung
Das Fleisch waschen, trocken tupfen und in ca. 2 cm große Würfel schneiden. Die Rosmarinzweige waschen, trocken schütteln und die Nadeln abzupfen. Die Nadeln von zwei Zweigen fein hacken und für die Marinade beiseite stellen. Die restlichen Nadeln anderweitig verwenden. Die Zweige aufbewahren, sie werden als Fleischspieß genutzt.

Für die Marinade den Thymian waschen, trocken schütteln, die Blättchen abzupfen und fein hacken. Die Knoblauchzehen schälen und ebenfalls fein hacken. Thymian mit Öl, Zitronensaft, gehacktem Rosmarin sowie Knoblauchzehen zu einer Marinade verrühren und mit Pfeffer abschmecken. Die Fleischwürfel darin ziehen lassen - am besten über Nacht.

Für die Spieße den Speck in ca. 5 mm breite Stücke schneiden. Die Schalotten schälen und halbieren. Die Salbeiblätter waschen und trocken tupfen. Die Zutaten abwechselnd, mit dem Fleisch beginnend, auf die Rosmarinzweige spießen. Die Spieße ca. 6–8 Minuten grillen oder in einer Pfanne braten. Mit Salz und Pfeffer würzen.

DAS DESSERT: Gebratene Bananen mit Melissencreme

Zutaten (für 4 Personen)
4 Stängel Zitronenmelisse
125 ml Sahne
125 g Crème fraîche
2 EL Zitronensaft
1 EL Zucker
4 Bananen (nicht zu reif)
40 g Butter
4 EL Honig, z.B. Löwenzahnhonig

Zubereitung
Für die Creme die Hälfte der Zitronenmelisse waschen, trocken schütteln, Blätter abzupfen und in feine Streifen schneiden. Die andere Hälfte in ein Glas Wasser stellen.

Die Sahne steif schlagen und mit der Crème fraîche, dem Zitronensaft, dem Zucker sowie den Melissenstreifen vermischen und kalt stellen.

Die Bananen schälen. Die Butter mit dem Honig in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Bananen ca. 1–2 Minuten auf jeder Seite anbraten.

Jeweils eine Banane auf einen Teller legen, mit dem Honig-Butter-Sud gleichmäßig begießen und mit einer Portion Melissencreme anrichten. Die restliche Melisse waschen, trocken schütteln, Blätter abzupfen und das Dessert vor dem Servieren mit den Blättern garnieren.

Tipp
Geben Sie nach dem Schälen einige Tropfen Zitronensaft auf die Bananen, dann werden sie nicht so schnell braun.

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