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Schnelle Küche: Frühlingssuppe: Nockerl Dir eine

Kleiner Aufwand, großer Genuss: Einfache Rezepte aus unserer Redaktion. Für Folge 37 kochen wir vom Garten in den Topf mit zwei köstlichen Einlagen.

Von Susanne Leimstoll

Wohl dem, der einen eigenen Garten auf dem Land hat, ein eigenes Gewächshaus, dazu Pferde, Hunde, Katzen, Hühner. Ja, ja, das wird wieder so eine Geschichte von Stadtflucht und der späten Liebe zur eigenen Heimat. Aber den Schwestern Steffi und Lisa, beide erfahrene Gastronominnen, ist es wohl so gegangen, als sie merkten, sie müssen dem Trubel der "Weltstadt mir Herz", München nämlich, entfliehen und zurück an ihren weißblauen Geburtsort in den Schoß der Familie. Sie wollten sich auf ihre Ursprünge besinnen und eine neue Basis finden für ihr Leben und ihre Ernährung. Hat bei ihnen genauso geklappt wie bei vielen Berlinern, die nach Brandenburg rausgezogen sind. Aber Elisabeth Grindmayer und Stephanie Haßelbeck haben mittlerweile nicht nur einen eigenen Blog, sondern auch das passende (Koch-)Buch zum Landleben herausgebracht. Beides trägt den Titel "Farmmade". Klar, das sagt alles.

"Farmmade - Rezepte und Geschichten vom Leben auf dem Land". Elisabeth Grindmayer und Stephanie Haßelbeck, 2021 Hölker Verlag, 208 Seiten, 30 Euro
"Farmmade - Rezepte und Geschichten vom Leben auf dem Land". Elisabeth Grindmayer und Stephanie Haßelbeck, 2021 Hölker Verlag, 208 Seiten, 30 Euro

© Hölker Verlag / promo

Und so propagieren sie, was auch die neuen Landflüchtigen entdecken und was der Großvater (der ihnen übrigens das Gewächshaus vermacht hat) schon wusste: regional und saisonal essen und kochen ist das Beste. Im Buch führen sie ihre Leser:innen mit Rezepten, Warenkunde und prima Tipps durch die vier Jahreszeiten. Man muss nur der leckeren Spur folgen von Radieschen-Wildkräuter-Tortilla, Giersch-Apfelminz-Couscous, Bärlauch-Scones mit Bergkäse zu Zucchini-Plätzchen mit Apfel-Chutney, Dinkel-Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster oder Rinderschmorbraten mit Wurzelgemüse und lernt gleich was übers Tomaten ziehen, Sauerteig ansetzen oder die Hühnerhaltung.

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Weil wir alle jetzt den Frühling so herbeisehnen, habe ich ein gemüsiges Rezept aus diesem Buch ausgesucht, das gut sättigt, ganz köstlich schmeckt und freundlich zum Magen ist: eine Suppe mit schlichten Grießnocken als Einlage. Wem das zu langweilig ist, für den gibt's noch zwei Nockerl-Varianten aus dem heimischen Rezeptbuch, eine mit Frischkäse, eine mit Spinat. Klasse, was?

DAS REZEPT: Frühlingssuppe mit Schnittlauch-Nockerln

Zutaten (für 4 Personen)
für die Suppe
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 große Möhre
100 g Lauch
200 g Knollensellerie
1 EL Pflanzenöl
1 EL Salz
2–3 Stängel Liebstöckel
Pfeffer
für die Nockerln
1 Bund Schnittlauch
40 g weiche Butter
1 Bio-Ei
60 g grober Grieß
1 Prise Meersalz

Zubereitung
Für die Suppe Zwiebel und Knoblauch schälen und klein würfeln. Die Zwiebelschale aufbewahren. Möhre schälen, längs achteln und in Stücke schneiden. Den Lauch putzen, gründlich waschen und in Ringe schneiden. Sellerie schälen, waschen und klein würfeln.

Das Öl in einem Topf erhitzen und die vorbereiteten Zutaten samt Zwiebelschale darin kräftig an braten. Das Gemüse mit 2 Litern Wasser ablöschen, Salz zugeben, alles aufkochen und bei niedriger Temperatur ca. 20 Minuten köcheln lassen. Den Liebstöckel waschen und klein hacken. Die Zwiebelschale entfernen und den Liebstöckel in die Suppe geben.

Für die Nockerln den Schnittlauch waschen und in feine Röllchen schneiden. Die Butter schaumig rühren. Das Ei verquirlen und untermischen. Dann den Grieß unter Rühren einrieseln lassen. Alles salzen und zwei Drittel vom Schnittlauch unterziehen. Die Gießmasse für ca. 5 Minuten ruhen lassen.

Dann mit einem Teelöffel Nockerln abstechen, sie in die köchelnde Suppe geben und 20 bis 25 Minuten ziehen lassen. Die Suppe mit dem restlichen Schnittlauch garniert auf Tellern anrichten und servieren.

DAS REZEPT: Frischkäsenockerl

Zutaten (4 bis 5 Portionen)
150 g Frischkäse (mit Kräutern)
1 Eigelb
3 EL Mehl

Zubereitung
Frischkäse, Mehl und Ei gut durchmengen. Eine halbe Stunde kalt stellen. Nocken abstechen und 10 Minuten in der heißen Suppe ziehen lassen.

DAS REZEPT: Spinatnockerl

Zutaten (4 Personen)
1 Zwiebel
2 EL Olivenöl
350 frischer Spinat
150 g Ricotta
80 g Parmesan (frisch gerieben)
125 g Mehl
2 Eier
Salz, schwarzer Pfeffer, Muskatnuss (frisch gerieben)

Zubereitung
Zwiebel schälen, fein würfeln und in 1 EL Olivenöl anschwitzen. Spinat dazugeben und abgedeckt bei niedriger Hitze dünsten. In einem Sieb abtropfen und auskühlen lassen.

Gut ausdrücken und fein hacken. Mit dem Ricotta, 50 g Parmesan, dem Mehl und den Eiern gut verrühren. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss kräftig würzen. Die Masse 20 Minuten quellen lassen.

Salzwasser in einem großen Topf zum Kochen bringen, Hitze herunterdrehen. Mit Esslöffeln Nocken von der Masse abstechen und im siedenden Wasser 5 Minuten ziehen lassen. Wenn sie an die Oberfläche steigen, sind die fertig. Mit der Schaumkelle herausnehmen und mit der Frühlingssuppe servieren.

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