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Schnelle Küche: Flammkuchen für die lila Laune

Kleiner Aufwand, großer Genuss. Einfache Rezepte aus unserer Redaktion. In Folge 20 gibt es Gemüse und Obst auf die Hand - zum Wegknuspern gut

Von Susanne Leimstoll

Flammkuchen kennt man als Klassiker und frankophilen Pizza-Ersatz: mit Schmand, Lauch und gerne auch Speck als Belag. Der dünn ausgerollte, herzhafte Fladen aus Brotteig stammt aus dem Elsass, ist aber auch im Saarland beliebt, in der benachbarten Pfalz und im Badischen. Schließlich taugt er als optimale Begleitung zum Wein.

Noch mehr Hunger? Hier gibt's einfache Rezepte für jeden Tag.

Offenbar war er früher nur Mittel zum Zweck, denn er wurde im Dorf noch vor dem Brot in den frisch eingeheizten Holzbackofen geschoben und bei starker Hitze kurz gebacken. Das war einerseits ein schnelles Essen, half andererseits aber, die Hitze im Rohr einzuschätzen: Wurde der Fladen schnell dunkel, musste das Einschießen des Brotes noch warten, blieb er zu lange bleich, musste der Ofen nachgeschürt werden. Es war also eine Frage der Flammen, ob der Kuchen was wurde. Eine ursprünglich bäuerliche Mahlzeit, die sich - im Laufe geselliger dörflicher Backtage - zu einem Festtagsschmaus entwickelte. Man kennt Flammkuchen auch im Schwäbischen als ovale "Deie" mit Kartoffeln, Grieben und Zwiebelringen oder Schnittlauch belegt oder in Franken als süßen "Blootz" mit Zwetschgen oder aber Äpfeln, Birnen und Zimt.

Vegetarisch - 50 schnelle Wohlfühlrezepte. Barbara Bonisolli, 2020 Callwey Verlag, 144 Seiten, 20 Euro
Vegetarisch - 50 schnelle Wohlfühlrezepte. Barbara Bonisolli, 2020 Callwey Verlag, 144 Seiten, 20 Euro

© Callwey Verlag / promo

Barbara Bonisolli, Foodfotografin und Kochbuchautorin mit eigenem Landgarten, hat für ihr Buch "Vegetarisch", einer Auskopplung aus ihrer Gemüsebibel "Das vegetarische Kochbuch" (Callwey Verlag), eine ungewöhnliche Kombination für Flammkuchen ausprobiert: Sie belegt einen einfachen Teig aus Mehl, Öl, Wasser und Salz mit Creme fraîche, Rotkohl, Feigen und Blauschimmelkäse. Das klingt nach einer herb-süßen Angelegenheit, ist schnell gemacht und funktioniert, falls man schnell los will zum Wochenendausflug, auch sehr gut auf die Hand. Ausprobieren? Hier ist ...

DAS REZEPT: Flammkuchen mit Kraut und Feigen

Zutaten (für 4 Personen als Hauptspeise)
für den Teig
600 g Mehl

8 EL Olivenöl
350 ml Wasser
Salz
für den Belag
250 g Rotkohl
4 frische, reife Feigen
1 Handvoll Walnüsse
3 Knoblauchzehen
600 g Creme fraîche
1 EL Zitronensaft
Salz, Pfeffer
150 g Blauschimmelkäse
2 Zweige Rosmarin
Meersalz

Zubereitung
Backofen auf 250 Grad Umluft vorheizen. Ein Blech mit Backpapier auslegen.
Aus Mehl, Öl, Wasser und Salz einen Knetteig herstellen und in 8 gleiche Teile teilen.
Für den Belag Kohl vom Strunk befreien, in sehr feine Streifen schneiden, gründlich waschen und trockenschleudern.
Feigen waschen und vierteln. Walnüsse grob hacken.

Teig zu hauchdünnen ovalen Fladen ausrollen und auf das Blech setzen. Knoblauch schälen und hacken. Creme fraîche mit Zitronensaft, Salz, Pfeffer und dem Knoblauch glatt rühren und auf den Fladen verteilen. Mit den Rotkohlstreifen, den Feigen und dem Blauschimmelkäse belegen. Walnüsse und Rosmarinnadeln darüberstreuen. 12 Minuten backen. Mit grobem Meersalz und Pfeffer abschmecken.

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