zum Hauptinhalt

Schnelle Küche - Die tägliche Rezeptkolumne: Dinette

Kleiner Aufwand, großer Genuss: Einfache Rezepttipps aus unserer Redaktion. In Teil 30 verraten kocherfahrene Großmütter, wie man schwäbische Pizza zubereitet.

Von Kai Röger

Sie haben es schon wieder getan: Manuela Rehn und Jörg Reuter vom Berliner Feinkostladen „Vom Einfachen das Gute“ sind durch Deutschland gereist, haben mit Großeltern gekocht und die regional geprägten Lieblingsrezepte aus Omas Küche vor dem Vergessen bewahrt.

Anders als bei ihrem erfolgreichen Erstling „Wir haben einfach gekocht“ haben sie sich diesmal Unterstützung von Spitzenköchen hinzugeholt, darunter Andreas Rieger, Ex-Küchenchef aus dem „Einsunternull“, Sebastian Frank aus dem „Horváth“ und Micha Schäfer aus dem „Nobelhart und Schmutzig“, die sich hier aber ganz bodenständig in den Dienst der Sache stellen: regionale Klassiker zeitgemäß zubereitet, dazu präzise Kochanleitungen.

Eine wohltuend unaufgeregte Sammlung kulinarischer Schätze, stimmungsvoll von den Fotografen Caro Hoene und Joerg Lehmann in Szene gesetzt.

Ich habe ein Rezept ausgewählt, das ideal in den Sonntag passt, so etwas wie ein schwäbischer Flammkuchen oder Pizza. Vielleicht hat man ja bereits die meisten Zutaten für den Teig zuhause, bei uns stehen inzwischen einige angebrochene Packungen von Mehl und Hefe im Vorratsschrank, weil man doch nicht alles weggebacken bekommt, was man sich vorgenommen hat.

Beim Belag darf man improvisieren, Dinette Hawai verbietet sich aber von selbst, wobei ... warum nicht der Fantasie freien Lauf lassen?

Bewahrt Omas Küchenwissen vor dem Vergessen: Unser kulinarisches Erbe, Joerg Reuter, Manuela Rehn, Becker Joest Volk Verlag 2019, 300 Seiten, 29,95 Euro
Bewahrt Omas Küchenwissen vor dem Vergessen: Unser kulinarisches Erbe, Joerg Reuter, Manuela Rehn, Becker Joest Volk Verlag 2019, 300 Seiten, 29,95 Euro

© Becker Joest Volk Verlag

Das Rezept - Dinette

Zutaten für ca. 10 Dinettes

Für den Teig
500 g Dinkelmehl (Type 630) plus etwas zum Bearbeiten (Anmerkung der RED: Wir haben es mit Weizenmehl 550 versucht, funktionierte auch ganz prima. Wer wissen will, was sich hinter den Mehl-Bezeichnungen verbirgt, bekommt das bei kitchenstories.com praxisnah erklärt, dort stehen auch ziemlich gute Rezepte.)
2 TL Steinsalz (10 g)
1 Würfel Hefe (42 g)
2 TL Zucker (10 g)
3 TL Rapsöl (15 ml)

Für den Belag 250 g leicht geräucherter Bauchspeck 100 g rote Zwiebeln 1 Knoblauchzehe 150 g Allgäuer Bergkäse 2 Bund Lauchzwiebeln 1 Ei (Größe M) 250 g saure Sahne Steinsalz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle Apfelessig

Behalten Sie den Überblick: Jeden Morgen ab 6 Uhr berichten Chefredakteur Lorenz Maroldt und sein Team im Tagesspiegel-Newsletter Checkpoint über die aktuellsten Entwicklungen rund um das Coronavirus. Jetzt kostenlos anmelden: checkpoint.tagesspiegel.de
Zubereitung
Mehl und Salz in eine Rührschüssel geben. Die Hefe zerbröseln, mit dem Zucker in 320 ml lauwarmem Wasser auflösen und mit
dem Rapsöl zum Mehl gießen. Zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten und 5 Minuten kräftig kneten.

Den Teig mit einem Küchentuch abdecken und an einem warmen Ort etwa 40 Minuten gehen lassen.

Den Teig in zehn gleich große Stücke teilen, diese mit wenig Mehl zu Kugeln formen, auf ein Backblech setzen und abgedeckt wieder etwa 30 Minuten gehen lassen.

Den Backofen auf 220 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.

Die Teigkugeln mit einem Nudelholz zu 5 mm dicken, rund-ovalen Teigplatten ausrollen und weitere 15 Minuten gehen lassen.

Für den Belag den Speck in kleine Würfel schneiden.

Zwiebeln und Knoblauchzehe schälen. Die Hälfte der Zwiebeln in Ringe schneiden, die andere Hälfte ebenso wie den Knoblauch in sehr feine Würfel schneiden. Den Käse reiben.

Die Lauchzwiebeln putzen und waschen, trocken tupfen und in Ringe schneiden.

Zwiebel- und Knoblauchwürfel mit Ei und 50 g geriebenem Käse in die saure Sahne rühren. Die Masse mit Salz, reichlich Pfeffer und etwas Apfelessig abschmecken.

Die Teigfladen mit der Creme bestreichen, dabei einen 1 cm breiten Rand frei lassen. Nacheinander restlichen geriebenen Käse, Speckwürfel, Zwiebelringe sowie Lauchzwiebeln darüber verteilen.

Nach Belieben von den zwei langen Seiten des Teigrands je 1 cm nach innen einschlagen und an den beiden Enden leicht an den Teig drücken: Das gibt den Fladenbroten eine elegantere Form und einen knusprigen Rand und ist später beim Essen aus der Hand stabiler.

Die Fladen auf zwei mit Backpapier ausgelegte Bleche legen und nacheinander im vorgeheizten Backofen jeweils 12–16 Minuten knusprig backen.

Weitere Ideen aus der täglichen Rezeptkolumne

Zur Startseite