zum Hauptinhalt
Mit Daniel Finger moderiert Sven Oswald bei "Radio Eins" die Sendung „Zwei auf Eins“ immer sonntags zwischen 9 und 12 Uhr und freitags live aus dem Admiralspalast zwischen 19 und 21 Uhr.

© Ricarda Spiegel/ promo

Mundpropaganda - das Genussinterview: „Gin macht einen ganz besonderen Weichzeichner“

Sven Oswald ist „Radio Eins“-Moderator, Autor und Synchronsprecher. Hier spricht er über seine kulinarischen Vorlieben.

Wein oder Gin Tonic?
Lieber Gin Tonic. Ich trinke zwar gerne Wein, aber Gin Tonic ist für mich noch mehr Geselligsein, mehr Abend, mehr Chillout, mehr gemütlich. Und ich finde, Gin macht auch so einen ganz besonderen Weichzeichner.

Wo trinken Sie Gin am liebsten?
Ich geh gar nicht oft in Bars, ich trinke sehr gerne auch in großer Runde zuhause. Ich bin viel mit dem Auto unterwegs und wenn ich was trinke, müsste ich es stehen lassen, dafür bin ich zu faul.

Und mit den Kollegen oder wenn Sie ein Vorgespräch mit Prominenten führen wollen?
Sie haben ja Vorstellungen ... Beim "rbb" geht alles auf eigene Rechnung, wir müssen sogar bei senderinternen Sachen die alkoholischen Getränke selbst zahlen. Insofern fällt so etwas flach. Es gibt also nicht die Stammbar, in die ich regelmäßig gehe. Aber ich gehe gerne Essen …

Wohin da am liebsten?
Was ich sehr gerne mag, weil es wild und fancy ist, ist das „Dudu31“ in der Bleibtreustraße, asian-fuion, sie haben aber auch sehr gutes Sushi und andere gute Gerichte, eben eine sehr gute Mischung. Und sehr gute Drinks, viele mit Gin, aber auch leckere selbstgemachte Tees - man kann sich da sehr gut wieder gesund trinken.

Und einen ausgezeichneten Mittagstisch …
Ahh, den kannte ich noch nicht, war da bis jetzt nur abends. Wenn ich doch mal mit einem "Radio Eins"-Kollegen fein Essen gehe, was sehr selten vorkommt, dann ist es mit meinem Ko-Moderator dem sehr lieben Kollegen Daniel Finger, mit dem ich auch das „Duell der Meister“ moderieren werde. Wir waren neulich zum wiederholten Male im „Entrecôte“ am Checkpoint Charly und haben ein schönes Chateaubriand gegessen und das war auch gut so.

Sven Oswald moderiert am 20. Februar mit Daniel Finger das „Duell der Meister“, eine Quiz-Veranstaltung mit Menübegleitung im Rahmen des Gourmetfestivals "Eat! Berlin" (Infos und Tickets auf eat-berlin.de)
Sven Oswald moderiert am 20. Februar mit Daniel Finger das „Duell der Meister“, eine Quiz-Veranstaltung mit Menübegleitung im Rahmen des Gourmetfestivals "Eat! Berlin" (Infos und Tickets auf eat-berlin.de)

© Eat Berlin/ promo

Ist Daniel Finger nicht Vegetarier?
Der Finger doch nicht …

Dann verwechsle ich ihn mit Marco Seifert, der auch mal bei der eat! Berlin moderierte …
Marco ist Vegertarier und Spaßverächter, wo er nur kann. Ich glaube, er trinkt auch kein Alkohol, sondern nur Red Bull und anderes Ekelzeug.

Was ist eigentlich Ihr Lieblingsessen?
Wenn ich selbst koche, dann ist es die Bolognese, wie sie mein Vater schon gemacht hat und die wir gemeinsam noch verfeinerten und sie nach seinem Tot immer noch weitermache. Es ist eins der ganz wenigen Gerichte, die unsere ganze Familie mag. Unsere Kinder sind sieben und neuen, es sind Essauthisten, für die wir immer Trennkost machen müssen, da darf die Soße nicht den Reis berühren …

Das kenne ich, mein Sohn ist acht und hasst es, wenn sich Dinge auf dem Teller vermischen …
Es ist die Hölle! Der Kleine wird richtig fickrig, wenn er das Gefühl hat, du legst ihm etwas auf den Teller und es könnte etwas anderes darauf berühren, da wird er richtig nervös: „Mach’s nicht, sonst muss du einen neuen Teller holen!“ Und da besteht er dann drauf. Aber bei Bolognese a la Papa essen alle alles.

Wer macht die Bolo annährend so gut wie Sie selbst?
(Lange Pause) Ich habe – da muss ich jetzt ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern – einmal etwas vorgesetzt bekommen, weil normal bekommt man das da nicht. Es war bei einem netten Treffen unter Journalistenkollegen beim Kollegen Bernhard Moser (Gründer und Festivalleiter der "Eat! Berlin", Anm. der Red.) in der Weinschule Berlin in der Wilmersdorfer Straße. Da gab es eine Art Bolognese aber auf Wildschweinhack-Basis, die ich seitdem nie wieder so gegessen habe. Das wäre mein Lieblingsgericht, wenn ich nicht selbst koche.

Und wenn Sie mit der Familie essen gehen?
Da bin ich relativ unprätentiös, ich liebe eine gute Pizza, zum Beispiel die im "Pan degli Angeli" am Stuttgarter Platz oder auch bei „Francucci“, da vor allem die Focaccia-Versionen. Und - jetzt kommt der eigentliche Kracher – mein eigener Signature Dish, der jahrelang so auf wikipedia bei mir drin stand, bis ein überkritischer Nerd-Autor es rausgestrichen hat, ist Scaloppa à la Bolognese: Man nimmt ein paniertes Schnitzel, legt ordentlich Schinken und Käse drauf und haut noch Bolognesesoße drüber. Es ist quasi Fleisch, belegt mit Fleisch übergossen mit Fleisch. Das ist etwas, das ich mir jahrzehntelang in meiner Kindheit im Restaurant – ich weiß gar nicht, ob ich es Restaurant nennen darf – also in der „Verona“ in Spandau gegessen habe, eine Tradition, die mittlerweile auf den Kollegen Finger und seine Familie übergegangen ist, der mich ja Jahre dafür verarscht hat, dass ich aus Spandau komme und der mittlerweile da selber hingezogen ist, jetzt wo ich da weggezogen bin. Und der jetzt selbst regelmäßig dort Scaloppa Bolognese essen geht. Scaloppa à la Bolognese ist nichts Feines, aber es ist schon was ganz Besonderes.

Die Adressen
Dudu 31, Bleibtreustr. 31, Charlottenburg
Entrecôte, Schützenstr. 5, Mitte
Pan degli Angeli, Stuttgarter Platz 20, Charlottenburg
Francucci, Kurfürstendamm 90, Charlottenburg
Ristorante Verona, Sandstr. 60, Spandau

Zur Startseite