zum Hauptinhalt

Gute-Laune-Küche: Vegane Suppe aus Wurzelgemüse mit Esskastanien

Kleiner Aufwand, großer Genuss: Einfache Rezeptideen aus unserer Redaktion. In Teil 11 kochen wir etwas Wohlklingend-Wärmendes aus China

Von Kai Röger

Die chinesische Ernährungsphilosophie ist ein Buch mit sieben Siegeln für mich. Was nicht heißen soll, dass ich immun gegen die positive Wirkung von Speisen bin, die innere Harmonie und Balance, Achtsamkeit, Ausgeglichenheit und ein langes Leben versprechen. Letzteres muss man sehen, mit der Balance haut es auch nicht immer hin, aber diese Suppe verspricht etwas, das sie merklich einlöst: Sie wärmt von Innen.

Die Zutatenliste ist zugegebenermaßen lang. Man muss aber nicht alles so genau nehmen, ich denke, dass sich ein ziemlich langes Leben auch nicht ausschließt, wenn man einige Sachen weglässt oder Chiliöl, Chilipaste und Gemüsebrühe nicht selbst herstellt.

Sie suchen weitere Inspirationen zum Selberkochen? Hier finden Sie noch mehr Rezepte für jeden Tag.

Im Buch "Suppen aus China - vegane Rezepte für den Alltag" (Drachenheus Verlag) wird natürlich auch deren Zubereitung erklärt. Ich hab das Rezept als Inspiration gesehen, ein bisschen mit dem rumzuprobieren, was ich zuhause hatte. Mein Vorteil: Ich koche viel asiatisch und stelle aus Resten Fonds her, die ich portionsweise einfriere. Hier habe ich eine vegetarische Brühe verwendet, die ich mit Sternanis ansetzte, statt des Chiliöls und der -paste hab ich getrocknete Chilis verwendet - und hey, das hat super geschmeckt.

Trotzdem kommt jetzt das Rezept in episch, da kann man sich ja selbst einen Reim drauf machen.

Apropos Poesie: Der Name der Suppe lautet "Spätsommerliche Vollmondnacht". Und sie ist "Erde-Yang", was für Insider vielleicht hilfreich zu wissen ist. Im Kochbuch wird das auch erklärt, ich hab das übersprungen - Asche auf mein Haupt. Vielleicht klappt es deshalb so halb mit der inneren Harmonie.

20 vegane Suppenrezepte nach Lehre der fünf Elemente gesammelt von Nora Frisch, Drachenhaus Verlag 2015 (aber immer noch verfügbar), 80 Seiten, 19 Euro
20 vegane Suppenrezepte nach Lehre der fünf Elemente gesammelt von Nora Frisch, Drachenhaus Verlag 2015 (aber immer noch verfügbar), 80 Seiten, 19 Euro

© Drachenhaus Verlag

Rezept - Spätsommerliche Vollmondnacht

Zutaten für 4 Personen 
3 Karotten
1/2 Apfel
3 Schalotten
2 kleinere Süßkartoffeln
2 EL Chiliöl
2 Knoblauchzehen
1 daumengroßes Stück frischer Ingwer
1 Messerspitze Muskatnuss
1 TL Kurkuma
1/2 TL Chilipaste
1 l Gemüsebrühe
2 Stangen Zitronengras
2 EL helle Sojasauce
Saft einer Orange
1 Fenchelknolle
1 Handvoll Walnusshälften
50 g Esskastanien, vorgekocht, ohne Haut und Schale 
1/2 TL Pimentkörner
3 Gewürznelken
1 Zimtstange
5 Salbeiblätter, frisch oder getrocknet
3 EL Sonnenblumenöl
Salz
1 Bund frischer Koriander
etwas Bohnenkraut, frisch oder getrocknet 

Zubereitung
Karotten, Apfel, Schalotten und Süßkartoffeln grob zerkleinern und zusammen mit dem fein gehackten Knoblauch und Ingwer sowie mit Muskatnuss und Kurkuma in Chiliöl 2 bis 3 Minuten lang anbraten.
Chilipaste in der Gemüsebrühe auflösen, das Gemüse damit ablöschen und mit dem Zitronengras ca. 5 Minuten lang kochen, bis alles weich ist.
Zitronengras herausnehmen, das Gemüse pürieren und mit Sojasauce und Orangensaft abschmecken. Topf beiseite stellen.
Fenchel der Länge nach in dünne Scheiben schneiden, mit Walnusshälften, Esskastanien, Piment, Gewürznelken, der Zimtstange und den Salbeiblättern in Öl anbraten, bis der Fenchel bissfest ist.
Leicht salzen.

Anrichten
Die Gemüsesuppe auf Schalen verteilen.
Koriander grob hacken, mit der Mischung aus Fenchel, Walnüssen, Kastanien und Salbei vermengen und zu der Suppe geben.
Zum Schluss mit Bohnenkraut garnieren. 

Zur Startseite