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Gute-Laune-Küche: Tortilla à la mode

Kleiner Aufwand, großer Genuss: Einfache Rezeptideen aus unserer Redaktion. In Teil 3 verpacken wir allerlei Reste in einen spanischen Klassiker

Von Kai Röger

Tortilla ist ein spanischer Klassiker, ein Nationalgericht, wenn man so will. Es gibt sie überall und zu allem dazu, sie ist universell, weil sie ziemlich wenig Geschmack und ganz viel Tragmasse liefert. Sie kann belegt werden, kann als Sättigungshäppchen Tapas und Pinchos begleiten, oder sie wird einfach zu einem Glas Wein vernascht. Bei der klassischen Zubereitung werden Kartoffeln meist mit Zwiebeln, gelegentlich auch mit Knoblauch in einer Pfanne gebraten, mit einer Eimasse vermischt und dann wieder in der Pfanne gebraten, so ergibt sich eine leicht krosse Oberfläche, die aber nicht mit dem italienischen Eieromelett Frittata vergleichbar ist.

So viel zum Original, jetzt kommen wir zu meiner Tortilla. Sie ist aus der Not, besser gesagt aus Überfluss entstanden: Nach dem Wochenende hatten wir viel zu viele Pellkartoffeln übrig, dazu noch Zucchini, und ein Stück scharfe Chorizo lag auch noch herum. Eier waren auch noch da und die Oliven mussten gegessen werden. Daraus ist etwas entstanden, dass es bei uns jetzt häufig gibt, nicht nur in der Not. Wenn Gäste kommen, ist es ein guter Happen vorneweg. Wenn die nicht kommen können, kann man die Tortilla einige Tage gut im Kühlschrank lagern und sich immer mal wieder eine Ecke abschneiden und à la mode belegen.

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Bei der Zubereitung mit Pellkartoffeln bin ich geblieben. Auch bei dem spanischen Original werden sie nicht kross gebraten. Man kann da aber gerne eigene Wege finden, gefühlt lässt sich meine Version einen Tick schneller zubereitet. Auf die Chorizo verzichte ich praktisch nie, außer es haben sich Ovo-Vegetarier angemeldet, was gerade nicht so häufig passiert. Die scharfe Paprikawurst gibt dem ganzen Geschmack, man muss kaum Würzen - sehr praktisch.

Mir ist vor allem wichtig, dass sie gut aussieht. Deshalb arrangiere ich verschiedene Zutaten in die Pfanne, bilde Regionen, weil der Jüngste Sardellen nicht so mag, dafür aber Schärfe liebt - die Tortilla macht es jedem recht.

Rezept - Tortilla à la mode

Zutaten
600 g Pellkartoffeln
6 Eier
150 g scharfe Chorizo
1 Zwiebel (optional)
1 halbe dünne Zucchini
4 Oliven
4 Sardellenfilets
1 Chilischote
1 Prise Muskatnuss
Belag (optional)
dünn geschnittener Iberico-Schinke
Oliven
spanischer Hartkäse z.B. Manchego, oder italienischer Pecorino, oder ...

Die Tortilla kann man mit allem Möglichen füllen oder sogar belegen: Spanischer Schinken, Oliven und Chiliringe passen immer.
Die Tortilla kann man mit allem Möglichen füllen oder sogar belegen: Spanischer Schinken, Oliven und Chiliringe passen immer.

© Kai Röger

Zubereitung
Kartoffeln kochen, pellen und in Scheiben schneiden.
Zucchini in Scheiben schneiden und kurz in Olivenöl Farbe annehmen lassen. Herausnehmen und beiseite stellen.
Chorizo, wer will auch eine Zwiebel, grob würfeln, in der Pfanne auslassen und die Kartoffelscheiben dazu geben, so dass alles Fett aufgesaugt wird.
Bei Bedarf mit Pfeffer und Salz abschmecken, es sollte aber mild und nicht zu salzig werden.
Eier in einer Schüssel verquirlen und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen.
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Eine flache, beschichtete Pfanne mit Zucchinischeiben, Sardellenfilets, Oliven und Chili, in Ringe geschnitten, auslegen. Darauf die Kartoffel-Chorizo-Masse vorsichtig verteilen, so dass das ausgelegte Muster erhalten bleibt, die Eimasse darüber gießen. Einige Minuten stehen lassen, bis sich das Ei verteilt hat.
Im Ofen bei 140 Grad 15 bis 20 Minuten stocken lassen (Fingerprobe: Die Tortilla sollte in der Mitte fest sein)
Einen großen Teller auf die Pfanne legen und stürzen. Die Tortilla sollte sich leicht lösen.
Kurz abkühlen lassen und servieren.
Man kann mit einem Zahnstocher noch Schinken, Käse oder Oliven mit Chiliringen belegen, der Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt.

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