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Gute-Laune-Küche: Pumpkin Pot Pie

Kleiner Aufwand, großer Genuss: Einfache Rezeptideen aus unserer Redaktion. Teil 17 macht aus Kürbis und Hähnchenfilet ein tolles Backofengericht.

Von Susanne Leimstoll

Zunächst mal tut er einem fast leid. Der frühere Werbefotograf und Koch Søren Staun Petersen, Macher des Blogs chefsseason.dk, hat in Vorbereitung für sein aktuelles Kochbuch, wie er schreibt, "fünf Monate lang im Grunde nichts anderes als Kürbis gegessen". Dass ihm das Gemüse nicht zu den Ohren rauskam, spricht für seine Kreativität. Denn in "Kürbis - harte Schale, gesunder Kern" fabriziert er aus sämtlichen Kürbissorten, den grauen, den grünen und den orangeroten, um die 50 wirklich außergewöhnliche Gerichte, vegetarisch und in Kombination mit Fleisch oder Fisch, Hauptspeisen und Salate, Mus und Püree, Marmelade und Pickles - und am Ende auch noch Gebäck.

Es lebe die Küchenmaschine

Als da wären: Kürbispaste und -waffeln, Hummus und Pommes, Kartoffelsalat und Veggie-Burger, Lasagne und Kroketten, Fladenbrot, Pfannkuchen, Brownies und Cheesecake. Erstaunlich, modern und derart überzeugend, dass man Halloween vergisst und wünschte, es wäre das ganze Jahr über Kürbissaison. Dass dem jungen Koch sein Experiment offenbar gut bekommen ist, sieht man schon dem netten Porträtbild an, das ihn - na, wie schon? - natürlich Kürbis schneidend zeigt. Nach der Lektüre legt sich, wer noch keine hat, garantiert eine Küchenmaschine zum Häckseln, Schneiden und Mixen zu. Das vereinfacht die ganze Sache.

"Kürbis - Harte Schale, gesunder Kern". Søren Staun Petersen,LV Landwirtschaftsverlag Buch 2020, 168 Seiten, 18 Euro
"Kürbis - Harte Schale, gesunder Kern". Søren Staun Petersen,LV Landwirtschaftsverlag Buch 2020, 168 Seiten, 18 Euro

© lv Buch / promo

Von Søren Staun Petersen kann man lernen. Zum Beispiel, wie das Schälen von Kürbis weniger mühsam ist: halbieren, Kerne und Fäden mit einem Esslöffel herauslösen, Hälften in Scheiben schneiden - und dann erst (mit einem guten Sparschäler) die Haut entfernen. Oder: Welcher Kürbis wozu taugt. Dass die Grauen (Crowne Prince, Blue Ballet, Butternut - obwohl der gar nicht grau aussieht) zum Backen, Braten und für Mus taugen, weil sie nicht wässrig sind. Dass die Grünen (Delica oder Sweet Mama) sich wegen ihres höheren Zuckergehalts perfekt eignen für Desserts und Süßspeisen. Und dass die orangeroten, wie Hokkaido oder Speckled Hound, wenig Trockenstoffe besitzen und für alles, was weiche Konsistenz voraussetzt oder Püree werden soll, gut sind.

Teller frei für die Riesenbeere

Der Kürbis ist, biologisch gesehen, übrigens eine Riesenbeere, auch wenn er auf dem Teller meist wie Gemüse behandelt wird. Er hat wenig Kalorien, aber auch wenig Ballaststoffe, sättigt gut und enthält viel Vitamin A, B und C sowie Kalium. Prima, um ihn liebevoll mit anderen Lebensmitteln zu kombinieren und nicht nur als schnöde Beilage zu reichen. Wer jetzt schon auf den Geschmack gekommen ist: Am kommenden Wochenende gibt's in meiner Sonntagskuchen-Kolumne eine Kürbis-Mandeltarte - nicht von Petersen, sondern von Markthalle-Neun-Bäckerin Annette Zeller.

Noch mehr Lust auf Selberkochen? Hier finden Sie noch mehr Rezepte für jeden Tag.

Zurück zum Hauptgericht: Das schnelle Rezept, das ich für heute empfehlen möchte, ist eine Pie mit Blätterteig aus dem Kühlregal, in der, außer Kürbis, auch noch Hähnchenfilet versteckt wird.

Gehört zu den "Grauen": der Kürbis der Sorte "Crown Prince". Fürs Rezept ist er ideal, man könnte ihn aber auch durch einen Butternut ersetzen.
Gehört zu den "Grauen": der Kürbis der Sorte "Crown Prince". Fürs Rezept ist er ideal, man könnte ihn aber auch durch einen Butternut ersetzen.

© Getty Images / i-stock

DAS REZEPT

Zutaten
1 kg Kürbis, in Würfeln (grauer Typ, z. B. Crown Prince)
400 g Hähnchenfilet
2 Zwiebeln
3 Knoblauchzehen
2 Stangen Lauch
etwas Butter und Öl zum Braten
frische Zweige Thymian und Rosmarin
1 l Weißwein
1/2 l Gemüsebrühe
1/2 l Kochsahne
Salz, Pfeffer
1 Rolle Blätterteig aus dem Kühlregal

Zubereitung
Kürbis schälen, aushöhlen und in kleinere Würfel mit etwa 1 cm Kantenlänge schneiden. 15 Minuten kochen.

Zwiebeln, Knoblauch und Lauch klein schneiden und in einem Topf mit etwas Butter und Öl garen. Thymian- und Rosmarinzweige zu einem Bund schnüren, zusammen mit Weißwein und Brühe hinzugeben. Bei mittlerer Hitze auf die Hälfte einreduzieren lassen. Sahne hinzugeben und bei schwacher Hitze ca. 15 bis 20 Minuten simmern lassen. Das Kräutersträußchen entfernen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Eine ofenfeste Form einfetten. Den Blätterteig ausrollen und die Ränder an den Seiten der Form abschneiden. Zwei Drittel des Kürbisses zu grobem Mus verarbeiten und zu einer Art Boden in die Form drücken. Hähnchenstücke und die restlichen Kürbiswürfel in die Form geben, die Sauce darüber gießen.

Der restliche Teig wird als Deckel verwendet. Verschließen, drei Luftlöcher in die Mitte piksen und die Pie bei 200 Grad Ober-/Unterhitze ca. 20 Minuten backen, bis der Teig knusprig und golden ist.

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