Gute-Laune-Küche: Maronensuppe mit Whisky
Kleiner Aufwand, großer Genuss: Einfache Rezeptideen aus unserer Redaktion. In Teil 2 kochen wir uns einem Herbstliebling mit Schuss
Es gibt ein Buch, das macht einem nicht nur Lust aufs Kochen zu Hause, sondern auch auf ausgedehnte Spaziergänge durch Herbstlaub und Nieselregen. Es heißt "Wild & Cosy" (Thorbecke Verlag) und stammt von Autorinnen, denen ich schon zuvor all ihre (kulinarischen) Bilderreisen abgekauft habe.
Ihre klug konzipierten und ansprechend bebilderten Bücher kommen immer in winterlichen Kuschelzeiten auf den Markt und motivieren zumindest, mal schnell in der Kälte um den Block zu gehen, nur, um sich ein gemütliches Stündchen mit dem Buch auf dem Sofa zu verdienen. Beides ist in Coronazeiten ausgesprochen angesagt.
Für mich funktionierte dieses Belohnungssystem schon bei dem Band "Hello Snow" und auch bei "Hello Santa".
Zugegeben zwei etwas läppische Titel, aber was zwischen den Buchdeckeln folgte, macht noch immer Lust auf Skandinavien - und diesmal eben auf Schottlands stürmische Küsten.
Dort hat Julia Cawley für den aktuellen Band wolkenumtoste Landschaften fotografiert und Foodstylistin Saskia van Deelen die passenden Gerichte dazu ausgesucht.
Dafür nehmen wir uns jetzt, wo man uns nicht ins Restaurant essen gehen lässt, einfach mal Zeit - und bereiten was Einfaches zu, das sich gut vorbereiten lässt und auch aufgewärmt noch schmeckt: Maronensuppe.
Noch ein kleines Dessert hinterher, und die gut sättigende, weil mit Sahne und Gremolata aufgepeppte, sämige Suppe wird zur vollwertigen Mahlzeit. Und weil sie mit mehr Pfiff besser schmeckt, kommt noch ein Schuss Whisky dazu - das sind wir Schottland und den Buchautorinnen schuldig - natürlich nur, wenn keine Kinder mitessen.
Süße Dinger
Maronen, also Esskastanien, die es auch schon vorgekocht und eingeschweißt zu kaufen gibt, stecken voller komplexer Kohlenhydrate, haben deshalb keine Heißhungerattacken zur Folge und halten prima satt.
Denn ihr nahrhaftes, stärkehaltiges Fruchtfleisch ist ein Ballaststoffträger erster Güte, enthält sogar gut Vitamin C, außerdem Kalium und Kalzium, was bekanntlich die Knochen stärkt. Grund genug, sie nicht nur auf dem Markt vom offenen Feuer weg zu kaufen.
Die aktuelle Ernte ist von September bis Ende Dezember zu haben. Kleiner Tipp am Rande: Frisch sind Maronen nur, wenn sie in lauwarmem Wasser auf den Boden einer Schüssel sinken. Was oben schwimmt, sollte in den Biomüll. Löcher in der Schale deuten auf Wurmbefall hin. Also: einkaufen und besser sofort verwerten.
Wer sie nicht abgepackt kaufen will, kann sie ganz einfach weichkriegen: kreuzweise einritzen und 15 bis 20 Minuten im Backofen rösten oder in siedendem Salzwasser kochen.
Wenn alle geschält sind, können Sie loslegen...
DAS REZEPT
Zutaten (für 4 Personen)
für die Suppe
2 Schalotten
1 Knoblauchzehe
80 g Möhren
80 g Knollensellerie
1 EL Butter
100 g vorgegarte Maronen (gibt's eingeschweißt z. B. im Supermarkt)
1 EL Whisky
500 ml Kalbsfond
100 ml Sahne
Salz, frisch gemahlener Pfeffer
4 TL Schmand
für die Gremolata
3 EL Walnusskerne
100 g braune Champignons
1 EL Olivenöl
etwas Bio-Zitronenabrieb
1 EL gehackte Petersilie
Zubereitung (30 Minuten)
Schalotten und Knoblauch schälen und fein hacken. Die Möhren und den Knollensellerie waschen, putzen, schälen und klein würfeln.
Die Butter in einem Topf erhitzen, das Gemüse und die Maronen zugeben und anschwitzen. Mit dem Whisky ablöschen, den Kalbsfond und die Sahne angießen und leise köcheln lassen, bis die Maronen weich gegart sind. Alles mit dem Stabmixer zu einer cremigen Suppe fein pürieren und mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken.
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Für die Gremolata die Walnusskerne hacken, die Pilze waschen und putzen. Ein Viertel der CHampignons in feine Scheiben schneiden, den Rest fein würfeln und alles in Olivenöl anbraten. Zitronenschale und Walnusskerne kurz mitbraten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und die Petersilie untermischen. Die Suppe mit Gremolata und Schmand servieren.
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