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Gute-Laune-Küche: Krautfleckerl

Kleiner Aufwand, großer Genuss: Einfache Rezeptideen aus unserer Redaktion. Teil 10 widmet Stankt Martin ein beinahe vegetarisches Gericht.

Von Susanne Leimstoll

Ein typisch alpenländisches Rezept im Kochbuch einer Israelin? Für Haya Molcho passt das bestens, integriert sie doch gerne Einflüsse fremder Länderküchen in ihre Rezepte.

2009 erfüllte sich die Frau des Pantomimen Samy Molcho in ihrer Wahlheimat Wien einen Traum und gründete zusammen mit ihren vier Söhnen das Restaurant "Neni" am Naschmarkt – Start eines überaus erfolgreichen Familienunternehmens. 

Das "Neni" ist heute eine europaweite Marke - mit Kochschule und Restaurants in sieben Großstädten, darunter jenes im "Bikini" Berlin. Molcho brachte den Trend zur levantinischen Küche mit ins Rollen; die schlichte, gemüselastige Küche, in der Zutaten wie Hülsenfrüchte, Auberginen, Joghurt, Oliven, Hummus und Tabouleh die Hauptrolle spielen und die, in diversen kleinen Portionen serviert, zum Teilen und Zusammensitzen einlädt.

Sie suchen weitere Inspirationen zum Selberkochen? Hier finden Sie noch mehr Rezepte für jeden Tag.

Ihr neues Buch "Wien" nennt Molcho eine "kulinarische Weltreise durch die multikulturelle Stadt" mit Restaurant-Geheimtipps, Porträts befreundeter Gastronomen und einer Menge einfacher, bodenständiger Rezepte mit dem gewissen Kick. Ein anregender Lesestoff, ein gelungenes Bilderbuch und appetitanregend dazu.

Und so begegnet man dort zum Beispiel Martin und Christiane Pichelmaier, die eine Institution der Wiener "Vorstadt", das Restaurant "Zum Herkner", übernommen haben und dessen traditionelle Küche nun modern verfeinern. Dem Gault Millau war das zwei Hauben wert. Auf der Karte stehen steirische Familienrezepte wie Tellerfleisch, Gulasch - und eben auch die "Krautfleckerln", die Molcho in ihrem Buch zum Nachkochen empfiehlt.

"Wien - Food. People.Stories", by Neni - Haya Molcho & Söhne, Brandstätter Verlag 2020, 272 Seiten, 35 Euro
"Wien - Food. People.Stories", by Neni - Haya Molcho & Söhne, Brandstätter Verlag 2020, 272 Seiten, 35 Euro

© Brandstätter Verlag / promo

Ein einfaches Pasta-Gericht mit Kraut, aber ein Löffelchen Gänseschmalz verleiht ihm ein wenig Wiener Schmäh. Und falls Sie nicht wissen sollten, was "Fleckerln" sind: Es handelt sich um kurze Breite Nudeln, die ähnlich aussehen wie italienische Farfalle, nur eben ohne Falten. Man könnte sie im Internet bestellen, aber viel einfacher durch italienische Pasta ersetzen. Schmeckt genauso gut. Nur eben nicht ganz so wie im "Herkner"; da machen sie nämlich auch den Teig für die "Fleckerl" selber.

DAS REZEPT

Zutaten (für 4 Personen)
600 g Weißkohl (Kraut)
200 g Zwiebeln
8 EL Rapsöl
100 g Zucker
200 ml Gemüsefond
Salz
schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
Kümmel, gemahlen
etwas Gänseschmalz
200 g österreichische Fleckerl-Nudeln (alternativ: Farfalle)
Schnittlauchröllchen
evt. essbare Blüten zum Garnieren

Zubereitung
Den Weißkohl putzen und in 1 cm große Würfel schneiden. Zwiebeln schälen und ebenso groß würfeln.

Öl in einer Pfanne erhitzen und den Zucker darin karamellisieren.

Die Zwiebelwürfel hinzufügen und etwas mitrösten. Anschließend den Kohl untermischen. Mit Fond ablöschen und so lange dünsten, bis der Kohl weich und die Flüssigkeit verkocht ist. Mit Salz, Pfeffer und Kümmel abschmecken und einem Teelöffel Gänseschmalz verfeinern.

Die Nudeln in Salzwasser bissfest kochen.

Zum Servieren die Nudeln mit dem Kohl vermengen, auf Tellern anrichten und mit Schnittlauch und evt. auch essbaren Blüten garnieren.

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