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Gute-Laune-Küche: Feuriges Chili con Carne für Ungeduldige

Kleiner Aufwand, großer Genuss: Einfache Rezeptideen aus unserer Redaktion. In Teil 31 kochen wir einen Tex-Mex-Klassiker, wie es uns gefällt.

Von Kai Röger

Tex-Mex klingt wie eine texanisch-mexikanische Koproduktion, genau genommen stammt dieser Küchenstil aber aus dem Süden der USA, wo mexikanische Gerichte dem nordamerikanischen Gaumen angepasst wurden. Das sei jetzt einfach mal wertfrei dahingestellt. Man mag diese Einleitung als Entschuldigung verstehen, dass ich mir die Freiheit nehme, das berühmteste Tex-Mex-Gericht dem Gaumen meiner Familie anzupassen: Sie isst gerne scharf und wartet nicht gern lange aufs Essen. Nun aber los. Chili con Carne wird in den meisten Rezepten - es scheint unendlich viele davon zu geben - sehr lange gekocht. Dabei vermischen sich die Aromen der Gewürze besser, und man bekommt eine tolle Sämigkeit in den Brei. Die kommt von den Zwiebeln, die nach einiger Zeit auf dem Herd ihrer Struktur verlieren und Bindung werden, wie beim Saftgulasch zum Beispiel, das ja auch ohne Mehlschwitze zusammen gehalten wird. Um diese Zeit kommt man nicht drumherum. Aber man muss auch nicht Stunden vor dem Herd verbringen.

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Ungefähr mexikanisch wird das Gericht zum einen durch Kräuter und Gewürze, die ich großzügig verwende, damit es nicht italienisch schmeckt. Zum anderen durch einen kleinen Trick: Als ich in Mexiko war, gab es zu jedem Essen eine Schale mit in Essig eingelegtem Knoblauch und Chili. Damit schärfte ich praktisch jedes Essen an, für mich ist dieses säuerlich-frische Brennen Mexiko pur!

DAS REZEPT

Zutaten für 4 Personen
600 g Rinderhack
1 Dose rote Kidneybohnen
1 Dose Mais
1 große Dose stückige Tomaten
2 große weiße Zwiebeln (keine Gemüsezwiebeln)
1 halbes Bund frischer Koriander
2 Knoblauchzehen
1 EL Tomatenmark
100 ml Gemüsebrühe (Fleischbrühe geht auch, notfalls tut es auch Wasser)
1 TL Kreuzkümmel
1 halber TL Kümmel
2 Lorbeerblätter
1 halber TL Cayennepfeffer
1 Prise Zimt (ja, jeder macht es ein bisschen anders, der Zimt führt aber fein dosiert weg von Italien, ohne dass man weiß wieso)
Olivenöl, Salz, Pfeffer

Für den Dip 3 scharfe Chilischoten (z.B. Birds Eye sind OK, Habaneros sind zu scharf) 1 Knoblauchzehe 2 EL Essig 5 EL Wasser 1 Prise Zucker

Zubereitung Die Zwiebeln kleinschneiden und in einem hohen Topf in reichlich Olivenöl bei wenig Hitze dünsten. Sie sollen keine Farbe annehmen, sondern allmählich zerfallen (20 Minuten). Derweil Dip ansetzen: Knoblauchzehe grob und die Chilis in Ringe schneiden. Im Essig-Wasser ziehen lassen und mit einer Prise Zucker abschmecken.

Für das Chili die Knoblauchzehen mit allen Gewürzen (ohne die Lorbeerblätter) zu einer Paste zermörsern. Eine Pfanne sehr heiß werden lassen. Darin das Hackfleisch portionsweise scharf anbraten. Ich wende das Fleisch nicht, für die Röstaromen reicht es, wenn eine Seite Farbe angenommen hat. Das noch ziemlich rohe Fleisch auf einem Teller sammeln, bis alle Portionen angebraten sind. Dann die Paste in mit etwas Olivenöl in der Pfanne anbraten, Tomatenmark zugeben, karamellisieren lassen und das Hackfleisch wieder dazu geben. Es zieht jetzt ein bisschen Wasser, das macht nichts. Mit der Brühe ablöschen und alles zu den inzwischen weichgedünsteten Zwiebeln geben.

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Lorbeerblätter und stückige Tomaten dazu geben und alles für mindestens 10 Minuten tüchtig kochen lassen, länger wäre besser, aber wer hat schon die Zeit. Bohnen und Mais abtropfen und im Topf noch einmal 5 Minuten mitkochen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Chili in Schalen füllen, Korianderblätter darauf legen, mit Nachos (aus der Tüte) und dem Dip servieren. Jeder schärft sich mit dem Dip sein Chili selbst. Zum Neutralisieren empfiehlt sich Guacamole oder ein Klecks Schmand.

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