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Gute-Laune-Küche: Dicke Pasta mit Salsiccia und Brokkoli - ein winterliches Wohlfühlgericht

Kleiner Aufwand, großer Genuss: Einfache Rezeptideen aus unserer Redaktion. In Teil 36 nehmen wir es nicht so genau mit einem Klassiker aus Apulien

Von Kai Röger

Eigentlich müsste man immer Orecchiette im Vorratsschrank haben. Das sind knopfförmigen Nudeln aus Apulien, die zu vielem passen, wo kaum Soße aber Fleisch und Gemüse im Spiel ist. Auch müsste man für dieses Gericht wilden Brokkoli, Cima di rapa, verwenden, dann hätte man "Orecchiette con salsiccia e cima di rapa", eines der bekanntesten Gerichte Apuliens. Aber wir leben nicht in einer idealen Welt, deshalb wird heute improvisiert.

Das Original lebt von dem Spagat aus fettiger Wurst und leicht bitterem Stängelkohl, ein Wintergemüse, das bei uns auch als "wilder Brokkoli" angeboten wird - leider ausgerechnet gerade nicht, als ich in der Markthalle Neun den Stand von "The sausage man never sleeps" und dessen Salsiccia in der Auslage fand. Ich mag die Produkte des neuseeländischen Wursters Simon Ellery sehr, weshalb ich nicht widerstehen konnte. Einen Stand weiter fand ich kleine Brokkoli Stängel, die letzten Triebe der Saison, die keine Köpfe mehr ergeben, sondern winzig mit viel Blattwerk angeboten werden. Zu Hause stellte ich dann fest, dass wir auch keine Orechiette mehr hatten ... Aber was soll's, ab jetzt folgen wir dem Wesen des Gerichtes und nicht mehr dem Originalrezept.

Das hat den Vorteil, dass man dazu auch Brokkoli verwenden kann. Der schmeckt meiner Meinung nach nach nichts, auch wenn es da andere Ansichten gibt. Um ihm Charakter einzuimpfen, lasse ich seine Röschen in einer sehr heißen Pfanne ohne Öl Farbe annehmen, das schmeckt sehr gut, leicht bitter, aber so soll es ja sein. Und statt der Orecchiette hatten wir noch sardische Gnocchi von einem früheren Rezept aus dieser Kolumne.

Hier geht es zum Rezept für sardischen Gnocchi mit Salbei

Stattdessen kann man auch Cavatelli oder Casarecce nehmen, dick sollten die Nudeln auf jeden Fall sein, Spaghetti sind dafür eher suboptimal.

Rezept - sardische Gnocchi mit Salsiccia und Brokkoli

Zutaten für 3 Personen
4 Salsiccia-Würste (je ca. 80 g)
300 g Brokkoli (oder besser noch Cima di rapa)
250 g sardische Gnocchi (oder besser noch Orecciette)
50 ml Weißwein
1 halber TL Fenchelsamen
1 Tasse Nudelkochwasser
100 g geriebener Parmesankäse (oder besser noch gereifter Pecorino)
30 g Butter
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitung
Die Pasta in einem großen Topf mit gut einem Liter leicht gesalzenem Wasser kochen. Das ist weniger Wasser und Salz als gewöhnlich, wir brauchen das Wasser später aber noch, deshalb darf es nicht zu salzig sein und es sollte möglichst viel Stärke aus den Nudeln aufgenommen haben.

In einer großen, sehr heißen Pfanne mit tiefem Rand den in mundgerechnete Stücke geschnittenen Brokkoli/Cima di rapa Farbe annehmen lassen. Herausnehmen und beiseite stellen.

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Die rohen Würste pellen, Fenchelsamen ohne Öl in die Pfanne geben, das Wurstbrät dazukrümeln und heiß anbraten. Mit dem Holzlöffel weiter zerkleinern und wenn alles schön durchgegart ist, den Kohl dazu geben, im ausgelassenen Fett schwenken und mit dem Wein ablöschen. Kurz einkochen lassen.

Inzwischen dürften die Nudeln fast gar sein. Eine Tasse Kochwasser abschöpfen, die Nudeln abgießen und gleich in die Pfanne geben. Schwenken und Nudelwasser angießen. Heiß einkochen lassen, bis die Nudeln gar sind, der Brokkoli soll noch Biss haben. Dann die Butter unterrühren. Von der Hitze nehmen, Zweidrittel des Parmesans unterheben, Pfeffern und servieren. Zuletzt mit dem Rest Parmesan bestreuen.

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