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Ein Toast auf 2021: Besondere neue Spirituosen aus Berlin

Whiskey im Bierfass, Gin mit Sinn, Tequila aus dem Speckgürtel und ein (echter) Bitter – flüssige Höhepunkte des vergangenen Jahres.

Man kann über das vergangene Jahr sagen, was man will, ein paar interessante Getränke hat es auf jeden Fall hervorgebracht. Zum Beispiel haben sich die Craft Bier-Brauer von Brlo mit den Stork Club-Brennern zusammengetan für eine ungewöhnliche Kooperation. Erst braute Michael Lemke von Brlo ein Bier aus der Roggenmalzmischung der Spreewood-Distillers ein kräftiges Roggenbier mit viel Stammwürze, das ein paar Monate in Whiskey-Fässern reiften durfte. In die wiederum füllten die Spreewood-Distillers anschließend einen vierjährigen Whiskey für drei Monate. Was man damit macht? Entweder natürlich pur trinken oder einen Old Fashioned mixen: 6cl Rye Whiskey Experimental Series, 1 Barlöffel Zuckersirup, 2 Dashes Angostura, 2 Dashes Orange Bitters. Alle Zutaten in einen Tumbler auf eine große Eiskugel gießen, eine Minute kaltrühren und mit einer Orangenzeste garnieren. Im Set kosten zwei Flaschen Bier mit einer Flasche Whiskey 59,90 Euro.

Lieber einen Longdrink? Da haben Rongrong und Ralf Szydlewski von Freshtasia etwas im Programm. Eigentlich züchten sie in Kladow in einem Gewächshaus mit 1400 Quadratmetern besondere asiatische Gemüse und Kräuter für die Spitzengastronomie. Darunter auch Shiso, eine besonders in Japan beliebte Kressevariante. Die gibt ihrem Shiso Gin, den sie mit der Monk-Destillerie auf den Markt gebracht haben, eine besondere minzig-zitronige Note. Perfekt als Basis für einen ungewöhnlichen Gin Tonic. Wer dem Gin einen Sinn geben will, greift zur limitierten Chefs Edition, die zehn Berliner Spitzenköch:innen per Hand signiert haben. Fünf Euro des Erlöses gehen an einen wohltätiges Projekt (ab 39 Euro).

Aus der Blauen Agave wird der Tequila von Mayaciel destilliert.
Aus der Blauen Agave wird der Tequila von Mayaciel destilliert.

© Mayaciel

Manche bringen von Reisen Andenken mit. Jonas Schenke und Christoph Wild eine hochprozentige Leidenschaft: Tequila. Mit Mayaciel haben sie ihren eigenen Agavenschnaps im Angebot, der den Charme dieser mexikanischen Spirituose auch Deutschland erlebbar macht. Er besteht zu hundert Prozent aus der blauen Agave, hat blumig-fruchtige Aromen, in die sich ein Hauch von Vanille, Limette und ein paar feine Pfeffernoten mischen. Er macht in jedem Margarita eine gute Figur – etwa als Tommy’s Margarita: 5 Cl Tequila, 2,5 Cl Agavendicksaft, 2 Cl Limettensaft – auf Eis schütteln, im Tumbler mit Salzrand servieren. Aber auch als Longdrink mit Tonic Water oder Grapefruit Soda. Oder natürlich pur.

Wer eher einen Digestif braucht, um das vergangene Jahr zu verdauen, hat mit dem (Echt) Stohnsdorfer einen originellen neuen Bitter zur Wahl. Gebrannt hat ihn Lisa Bauer, die eigentlich Winzerin in der Steiermark ist. Basis ist wie bei dem traditionellen Stohnsdorfer Kräuterbitter aus Schlesien die Heidelbeere, Bauer erweiterte die Zutatenliste um Johannisbeeren und Schlehen, drehte etwas an der Kräuterkombination und schaffte ein zwar nicht originales, dafür aber echtes Vergnügen. Vertrieben wird der Bitter vom Freimeister-Kollektiv aus Kreuzberg. (20 Euro)

Felix Denk

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