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Freizeit: "Irrlandia" lädt zum verwirrenden Vergnügen

Der Freizeitpark "Irrlandia" wird am Samstag in Storkow eröffnet. Über- und unterirdische Labyrinthe oder das "Murmellaborium" sollen nicht nur Kinder begeistern.

Misstrauisch schaut Erika Schulze immer wieder in die 80 Zentimeter hohe Betonröhre, die in einen begrünten Hügel führt. Vor einer Viertelstunde ist Enkelsohn Kevin da hineingekrochen, kommt aber nicht wieder zurück. Während Oma Erika noch vor der runden Öffnung steht, klettert der 10-jährige Junge oben aus dem Hügel und grinst vergnügt. Er hat sich kriechend einen Weg durch das Erdlabyrinth gesucht und ist nun stolz, einen Ausgang gefunden zu haben.

"Das ist ja gerade der Spaß an unserer neuesten Kreation. Man kommt niemals dort wieder heraus, wo man hineingeklettert ist", sagt Matthias Beier. Der Projektleiter des Berliner Kinder- und Jugend-Vereins "Lollypop" ist gespannt, wie das Erdlabyrinth zur Eröffnung des Freizeit-Parks "Irrlandia" im Storkower Gewerbegebiet Neu Boston am 16. Juni bei den Besuchern ankommen wird. Probedurchgänge wie der Test mit Kevin stimmen ihn jedoch zuversichtlich. "Das wird in diesem Jahr der Knüller."

Barfuß über Moos, Stroh und Steine

50 Meter unbenutzte Regenwasserrohre wurden dafür zu schlängelnden und sich kreuzenden Tunneln verlegt und mit Erde überschüttet. Sechs Ein- und Ausgänge führen in den Hügel und wieder hinaus. "In die Erde graben konnten wir die Rohre aufgrund des hohen Grundwasserspiegels nicht", sagt Beier. Bereits zum neunten Mal haben Mitglieder von "Lollypop" gemeinsam  mit dem Storkower Tourismusverein ein Freizeitvergnügen unter freiem Himmel vorbereitet. Bis zum 30. September können Besucher für drei Euro Eintritt mit nackten Füßen im Barfuß-Irrgarten auf Moos, Stroh oder Steinen nach dem rechten Weg suchen, im schneckenförmigen Kräuterlabyrinth Entdeckungen machen oder in den dunklen Erdröhren die Orientierung behalten.

Ein echtes Mais-Labyrinth, das bereits in den vergangenen Jahren für Spaß und Verwirrung bei Jung und Alt gesorgt hat, darf auch in diesem Jahr nicht fehlen. Der zwei Hektar große grüne Dschungel wächst jedoch noch und wird erst am 14. Juli eröffnet. Dann gilt es, sich von Sackgassen, sinnlosen Kreuzungen und versteckten Ecken nicht verwirren zu lassen. Um den Überblick zu behalten, können Besucher einen Aussichtsturm in der Mitte des Labyrinths erklimmen. "Doch auch da müssen sie erst einmal hinfinden", schmunzelt Beier. Ein zusätzlicher Anreiz wie schon in den Jahren zuvor ist ein Quiz, bei dem Freikarten für touristischen Attraktionen winken. Dafür muss der Maiswanderer an versteckten Stationen Fragen zur Region Storkow beantworten und per Stempel die jeweilige Aufgabenerfüllung nachweisen.

Vergnügen auf fünf Hektar

Elf Ein-Euro-Jobber verstärkten in diesem Jahr die Aufbaumannschaft, die mit der Vorbereitung des 9. "Irrlandia" alle Hände voll zu tun hatte. Was vor Jahren mit der einfachen Idee von Labyrinth und Strohfigurenbau als Urlaubs-Abwechslung für Feriengäste begann, ist inzwischen ein fünf Hektar großer Freizeitpark geworden, in dem sich vor allem Kinder mit einfachsten Mitteln stundenlang vergnügen können. "20.000 Besucher im vergangenen Jahr waren für uns ein echter Ansporn", berichtet Beier und zeigt stolz auf das "Murmellaborium". In dem begehbaren Holzhäuschen gibt es vier Trichter, in die Kinder ihre Murmeln stecken können. Eine Zufallsweiche sorgt dafür, dass die Murmeln sich ihren eigenen Weg nach unten suchen.

Nebenan steht ein Diphonium, eine Klangtreppe für Murmeln, die abschließend auf einen Teller mit einer großen Glocke scheppern. Für Spaß besonders an heißen Tagen sorgt das Hydrowegium, eine Konstruktion aus mehreren Torbögen und einer Zeitschaltuhr, die scheinbar zufällig Wasserspritzer von oben auslöst. Ebenso beliebt bei jungen Besuchern ist die Wasserbombenwurfanlage, ein Holzgerüst mit großen Gummiseilen, die wie ein Riesenkatapult funktioniert. "Unsere Attraktionen beruhen auf klassischen Kinderspielen. Allerdings müssen die Eltern mitmachen und sich um die Kleinen kümmern", erzählt der 53-jährige "Lollypop"-Chef. Doch auch Jugendliche und Erwachsene kommen im "Irrlandia" täglich von 10 bis 18 Uhr auf ihre Kosten: Über eine acht Meter hohe Kletterwand geht es in einen schwankenden Hochseilgarten. (mit ddp)

Bernd Kluge[ddp]

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