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Nach dem Double-Sieg erwarten die BVB-Fans immer noch mehr.

© dapd

Bundesliga im Test (18): Borussia Dortmund: Was kommt nach dem Double? Triple!

Heute startet die Fußball-Bundesliga in ihre 50. Saison. In unserer Serie haben wir Stärken, Schwächen und Vorlieben der Vereine getestet. Zum Abschluss Folge 18: Meister Borussia Dortmund.

Was hat sich verbessert?

Gegenfrage: Was muss sich verbessern nach einer Saison der Superlative? Der BVB hat zum ersten Mal in seiner 103-jährigen Vereinsgeschichte das Double gewonnen, mit 81 Punkten einen neuen Bundesliga-Rekord aufgestellt, ist im Saisonverlauf 28 Mal in Folge ungeschlagen geblieben – ebenfalls eine neue Bestmarke. Und noch ein paar Zahlen in Zeiten der Finanzkrisen: 191,2 Millionen Euro betrug der Umsatz in dieser Saison, in der davor waren es noch 136,4, und der Überschuss hat sich auf 34,3 Millionen verdreifacht. Da fragt sich der Beobachter, wie das zu toppen sein soll. Ach so: Es gibt da ja auch noch den internationalen Wettbewerb. „Es ist unsere Herausforderung, in der Champions League zumindest zu überwintern und für den deutschen Fußball Punkte zu holen“, sagt Sportdirektor Michael Zorc. Daran wird die Borussia gemessen.

Wer sind die Stars?

Deutschlands Fußballer des Jahres Marco Reus, Teenie-Liebling Mario Götze, EM-Aufsteiger und Mannschaftssprecher Mats Hummels, der kickende Ultra Kevin Großkreutz. Doch sie alle stehen im Schatten des Vorturners Jürgen Klopp. Kloppo hier, Kloppo da, Kloppo überall. Laut „Focus“ wird Klopp im deutschen Fußball sogar vor Franz Beckenbauer als Werbe-Ikone Nummer eins geführt. Der Mega-Populäre empfindet den Rummel um seine Person inzwischen als „grenzwertig“.

Wer hat das Sagen?

Am schwarz-gelben Dreigestirn führt weiterhin kein Weg vorbei. Seit sie gemeinsam die Geschäfte führen, vermitteln Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Sportdirektor Michael Zorc und Jürgen Klopp glaubhaft das Gefühl, zwischen sie passe kein Blatt Papier. Drei Alphatiere, die die gleiche Sprache sprechen und sich auch noch freundschaftlich verbunden sind, das ist in der Branche der Eitelkeiten nicht alltäglich. So lange das so bleibt, gibt es auch keine Anzeichen, es könnte im Dortmunder Biotop zu schlechten Schwingungen kommen.

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Was erwarten die Fans?

Nicht weniger als alles. Während sich die Verantwortlichen des Klubs weiter treu bleiben und sich in Understatement üben, genießen die Fans ihren Dauertrip auf Wolke sieben. Vorbei die Zeiten, in denen Demut herrschte, weil die ganze Stadt heilfroh war, dass am Samstag überhaupt noch die Stadiontore aufgeschlossen wurden. Wenn Euphorie zum Dauerzustand wird, gehen mit dem Klientel in der Gelben Wand schon mal die Gäule durch. Und was ist die Steigerung von Double? Richtig: Triple! Das würde dann zum Statement passen, das die Marketingabteilung des BVB auf Plakatwänden verbreitet: „Statistisch hat Dortmund die meisten Feiertage im Jahr.“

Was ist in dieser Saison möglich?

So viel, dass sich die Entscheidungsträger zumindest ein wenig aus der Deckung gewagt haben. Das offizielle Saisonziel lautet erneuter Einzug in die Champions League. Das ist allerhand für den Rekordmeister des Tiefstapelns und dokumentiert, wie viel sie sich beim BVB zutrauen. Warum auch nicht? Der japanische Wirbelwind Shinji Kagawa ist zwar nach Manchester gezogen, doch dafür haben die Borussen mit Marco Reus ein neues Juwel an Land gezogen. „Damit haben wir diese Lücke eins zu eins geschlossen“, sagt Watzke. Wo er recht hat, hat er recht.

Und sonst?

Ja wirklich, Borussia Dortmund hatte im Supercup mal gegen Lieblingsgegner Bayern München verloren. Aber was ist schon der Supercup?

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