"Wir müssen den Kontakt zum Mainstream halten."

Parker Marx / Performer
"Wir müssen den Kontakt zum Mainstream halten, schließlich wollen wir den verändern."
"Ich habe schon früh eine Faszination für jede Art von Sexualität in mir entdeckt. Doch ich fühlte mich durch traditionelle gesellschaftliche Konventionen eingeschränkt. Ich wollte dem entkommen, und mein Weg führte mich in die Sexindustrie. Anfangs filmte ich mich mit einer Webcam, 2015 traf ich dann eine Regisseurin aus der alternativen Pornoszene, die mir riet, zum Pornfilmfestival nach Berlin zu fahren - es fühlte sich an, als würde ich nach Hause kommen. Heute plane ich meine eigenen Filmprojekte. Ich interessiere mich für Angstlust und für Fetischismus. Die dunkle und problematische Seite der Sexualität ist für mich nicht nur aus erotischer Perspektive aufregend. Ich will in meinen Filmen versuchen, einen bewussten Umgang mit den Persönlichkeiten und Körpern der Darsteller zu finden. Wenn man kulturellen Wandel vorantreiben will, muss man den Kontakt zum Mainstream halten, schließlich wollen wir den ja verändern. Der Mainstream will das, was sicher, normal und profitabel ist. Der alternative Porno drängt weg davon, will Vielfalt und Herausforderung. Wenn wir diese Spannung aushalten, kann das sehr fruchtbar sein."
- Er und Sie. Der Kamin prasselt. Dann schwenkt die Kamera weg
- "Es geht um Grenzerfahrungen."
- "Ich kann nicht einfach sagen: Ich mache Pornos."
- "Wir sollten alle viel weniger Pornos schauen."
- "Wir müssen den Kontakt zum Mainstream halten."