zum Hauptinhalt
Luisa Neubauer

© imago/Friedrich Stark

Digitalkonferenz startet in Berlin: Was Sie auf der re:publica nicht verpassen sollten

Am Mittwoch beginnt die re:publica. Wer es nicht vor Ort nach Berlin schafft, kann einige Höhepunkte im Livestream verfolgen.

Nach zwei Jahren im pandemiebedingten Online-Exil kehrt Europas wichtigste Digitalkonferenz nach Berlin zurück. An ihrem neuen Standort auf dem Gelände von Arena und Festsaal Kreuzberg finden von Mittwoch bis Freitag 500 Vorträge und Diskussionsrunden statt. Es gibt noch Tickets

Wer es nicht hinschafft, kann zumindest die Vorträge der Hauptbühne kostenlos im Livestream verfolgen. Einige Guck-Empfehlungen:

MITTWOCH

Wenn Transformationsforscherin Maja Göpel beschreibt, wie dramatisch die Menschheit ihren Planeten und die eigene Lebensgrundlage zerstört, dann macht das - trotz allem - immer auch Hoffnung. Denn Göpel zeigt gleichzeitig Wege zu nachhaltigem Wirtschaften und sozial gerechten Gesellschaften auf. Oder mit ihren eigenen Worten: „Wie finden wir Kompass, Kreativität und Courage, um diese Herausforderungen weniger zu bekämpfen als viel mehr zu gestalten?“ Der faktenbasierte Motivationsschub wird ab 11.30 Uhr hier übertragen.

Um 13 Uhr schaut sich re:publica-Mitgründer Markus Beckedahl die netzpolitischen Versprechen der neuen Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag an - und erklärt, was bislang aus ihnen geworden ist. Seine Bestandsaufnahme wird hier live übertragen. Für den Tagesspiegel-Background hat Markus Beckedahl vorab bereits einige Themen angerissen.

Markus Beckedahl
Markus Beckedahl

© pa/dpa

Um 14.15 Uhr spricht  die Meeresbiologin, Klima-Spezialistin und Tiefseeforscherin Antje Boetius vom Alfred-Wegener-Institut über den nachhaltigen Umgang mit den Ozeanen - und wie weit wir davon aktuell noch entfernt sind. Spoiler: Die Lage ist übel.

Die grüne Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer gehört zu den am meisten angefeindeten Menschen im Internet, weil sie ein Y-Chromosom besitzt.  Über rechte Shitstorms und anderen Hass diskutiert sie ab 15 Uhr auf dem Panel „Einige Menschen sind trans*: Deal with it!“

Mit seiner wöchentlichen Kolumne auf Spiegel Online gehört Sascha Lobo zu den wichtigsten deutschsprachigen Stimmen der Gegenwart. Auf der re:publica gehört ihm traditionell die Hauptbühne am Ende des ersten Tages. Seine „Rede zur Lage der Nation“ gerät stets originell, rauflustig, analytisch brillant - und insgeheim hoffen die Zuhörer, dass sich Lobo noch einmal zu einer fulminanten Publikumsbeschimpfung hinreißen lässt. Ab 20 Uhr. (Bereits um 15.45 Uhr nimmt er zusammen mit Jule Lobo auf Bühne 4 einen Live-Podcast über die toxischen Seiten von Twitter auf.) 

Sascha Lobo
Sascha Lobo

© Imago

DONNERSTAG

Die EU-Kommission möchte Betreiber von Internetdiensten verpflichten, die Inhalte ihrer Nutzer nach Kindesmissbrauchsdarstellungen und Cybergrooming abzusuchen - und dabei auch Ende-zu-Ende-Verschlüsselungen zu umgehen. Die IT-Experten Elina Eickstädt und Viktor Schlüter argumentieren ab 10.05 Uhr gegen eine solche „Chatkontrolle“.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Mit Olaf Scholz ist ab 14.30 Uhr erstmals ein Bundeskanzler bei der re:publica zu Gast. Nach seinem Vortrag „Digitalpolitik in der Zeitenwende“ befragt ihn Linda Zervakis. Unklar noch, ob er Umweltaktivisten wieder mit einem NS-Vergleich beleidigen wird.

Ihr Buch „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten“ ist inzwischen kanonisch. Um 15.30 Uhr spricht Alice Hasters über das revolutionäre Pontential von Erschöpfungszuständen.

Alice Hasters, freie Journalistin und Autorin, aufgenommen im Rahmen der Rechtsextremismus Konferenz.
Alice Hasters, freie Journalistin und Autorin, aufgenommen im Rahmen der Rechtsextremismus Konferenz.

© Janine Schmitz/imago images/photothek

FREITAG

Die Vorträge des Kriminalbiologen und Tausendsassas Mark Benecke sind unterhaltsam wie lehrreich, egal zu welchem Thema er spricht. Ab 14.30 Uhr knöpft er sich das Artensterben vor.

Während der Pandemie wurde Intensivpfleger Ricardo Lange bundesweit bekannt, weil er anschaulich und nachvollziehbar die enormen Belastungen seiner Branche benannte. Um 16.45 Uhr skizziert er Deutschlands Pflegenotstand. 

Einer der ganz wenigen Polizisten, die offen über rechte Umtriebe unter Kollegen und andere Missstände sprechen, ist Oliver von Dobrowolski. Dafür gebührt ihm längst das Bundesverdienstkreuz. Ab 17.15 Uhr spricht er über die Motivation für seine Ehrlichkeit: die Hoffnung auf Verbesserungen.

Um 17.45 Uhr fasst Klimastreikerin Luisa Neubauer die Dringlichkeit der aktuellen globalen Krisen zusammen, wenn sie empfiehlt: „Let’s not fuck this up.“

Das gesamte Programm der re:publica, der Zeitplan aller Bühnen und Infos zur Anfahrt finden sich hier. Alle Vorträge und Diskussonsrunden der Bühnen 1-6 werden aufgezeichnet und sukzessive auf dem Youtube-Kanal der Konferenz veröffentlicht.

Zur Startseite