zum Hauptinhalt
Microsoft-Manager Terry Myerson ist der Mann hinter Windows 10.

© dpa

Verkürzter Support: Microsoft drückt Windows 10 in den Markt

Für neue Hardware wird der Support für Windows 7 und 8.1 verkürzt. Microsoft zwingt die Nutzer so indirekt zum rascheren Windows-10-Umstieg.

Das Microsoft-Betriebssystem Windows 10 gehört bereits jetzt zu den erfolgreichsten Produkten des US-Unternehmens. Seit der Einführung Mitte 2015 wurde Windows 10 auf 200 Millionen Computern weltweit installiert. Doch die Pläne von Microsoft gehen weiter: Das neue Windows soll möglichst bald das vorherrschende Betriebssystem zumindest für Desktop-Computer und Notebooks werden. Um dieses Ziel zu erreichen, hat der Software-Hersteller den Support-Zeitraum für ältere Windows-Versionen in einigen Fällen verkürzt: Wer einen neuen Computer mit aktueller Hardware kauft, erhält für die Windows-Versionen 7 und 8.1 nur noch bis Mitte nächsten Jahres Updates. Anders gesagt: Microsoft drängt diese Nutzer zu einem vorzeitigen Wechsel.

Die bisherigen Lifecycle-Angaben sahen anders aus: Danach endet der Support für Windows 7 erst im Januar 2020. Für Windows 8.1 sollte die uneingeschränkte Unterstützung sogar bis 2023 gelten. Für die meisten vorhandenen Computer gilt das nach wie vor. Wer seinen PC oder Laptop vor Veröffentlichung von Windows 10 gekauft hat, wird über den kompletten Lifecycle mit Sicherheitspatches und Fehlerbereinigungen versorgt.

Anders sieht es jedoch bei neuerer Hardware aus. Terry Myerson, der bei Microsoft für die Windows- und Hardware-Sparte zuständig ist, schrieb jetzt im Windows-Blog: „Microsoft will Hardware-Innovationen optimal in Windows integrieren.“ Darum werde man künftige Prozessor-Generationen nur noch unter Windows 10 unterstützen. Zu den neueren Prozessoren gehören unter anderem die Skylake-Chips, also die sechste Generation der Intel-Prozessoren der erfolgreichen Reihen i3, i5 und i7. Der verkürzte Support gilt zudem für die nächste Intel-Reihe „Kaby Lake“, die AMD-Prozessoren „Bristol Ridge“ und von Qualcomm die Reihe 8996.

Bis Mitte 2016 kann Windows 10 kostenlos installiert werden

Noch haben Windows-Nutzer alle Freiheiten. Bis Ende Juli kann das kostenlose Upgrade auf Windows 10 installiert werden. Das Angebot gilt für Computer, auf denen Windows 7 oder Windows 8.1 installiert ist. Inzwischen gibt es bereits das erste große Update zu Windows 10. Wurde Windows 10 innerhalb des ersten Jahres nach dem Start des neuen Betriebssystems installiert, kann es danach unbegrenzt kostenlos genutzt werden – auch nach einer Neuinstallation. Für Nutzer des ungeliebten Windows 8.1 war die Entscheidung einfach, da auch die Korrekturen an der Oberfläche nur wenig am schlechten Image geändert hatten. Anders verhält es sich mit Windows 7, weil diese Version schonend mit den vorhandenen Ressourcen umging und noch komplett ohne die erst mit Windows eingeführten Apps auskam. Doch die Möglichkeiten neuer Hardware in puncto Sicherheit und Energieeffizienz schöpft Windows 7 nicht so aus wie das neue Windows. Wer einen neuen Computer mit Windows 7 oder 8.1 kauft, sollte sich den kostenlosen Umstieg darum nicht entgehen lassen. Kurt Sagatz

Zur Startseite