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Brandenburg: Bundesgartenschau: Nach den Gänseblümchen blühen die Landschaften

Bundeskanzler Gerhard Schröder hat die Bundesgartenschau in Potsdam als Symbol für den Aufschwung in Ostdeutschland gewürdigt. In Potsdam werde deutlich, dass der Osten vor allem "durch Aufbruch und den Willen zum Anpacken" gekennzeichnet sei, sagte Schröder am Freitag bei der offiziellen Buga-Eröffnung.

Bundeskanzler Gerhard Schröder hat die Bundesgartenschau in Potsdam als Symbol für den Aufschwung in Ostdeutschland gewürdigt. In Potsdam werde deutlich, dass der Osten vor allem "durch Aufbruch und den Willen zum Anpacken" gekennzeichnet sei, sagte Schröder am Freitag bei der offiziellen Buga-Eröffnung. Er forderte die Deutschen auf, die Buga in der historischen Garten- und Schlösserstadt zu besuchen, wo Tradition und Moderne eng verbunden seien. "Kommen Sie her! Es lohnt sich, nicht nur der Buga, sondern auch Potsdams wegen", sagte Schröder.

Zur 26. Bundesgartenschau unter dem Motto "Gartenkunst zwischen gestern und morgen", die ab dem heutigen Sonnabend für den Publikumsverkehr geöffnet ist, rechnen die Veranstalter bis zum 7. Oktober mit rund 2,5 Millionen Besuchern. Auf sie warten rund 2000 Veranstaltungen und wechselnde Schauen in der 60 Millionen Mark teuren "Biosphäre"-Halle auf dem BugaHauptgelände im Bornstedter Feld nahe dem Schlosspark Sanssouci. Die Buga kostet insgesamt 311 Millionen Mark, davon trägt das Land Brandenburg 98 Millionen Mark.

An der Eröffnungsveranstaltung, die von Gunter Jauch moderiert und von der ARD live übertragen wurde, nahmen 4500 geladene Gäste teil. Potsdams Oberbürgermeister Matthias Platzeck (SPD) dankte in seiner Rede den früheren Stadtvätern für "die schwere, mutige, aber weitsichtige Entscheidung", die Buga nach Potsdam zu holen. Platzeck hob das deutschlandweit bislang einmalige dezentrale Konzept der Bundesgartenschau hervor, die sich nicht auf ein traditionelles Hauptgelände beschränke. "Sie werden die Buga überall in der Stadt finden." Für die Buga waren in Potsdam unter anderem die einst vom Gartenkünstler Karl Foerster entworfene Freundschaftsinsel und der Lustgarten am Havelufer in der Stadtmitte rekonstruiert worden.

Brandenburgs Regierungschef Manfred Stolpe betonte, dass Gartenschauen "keine Blümchenschauen" seien. Er verwies darauf, dass der Gartenbau in Brandenburg-Preußen reiche Traditionen habe. "Hier zeigen sich Preußens sympathische Seiten, seine Schlösser, seine Gärten, Kunstsinn, Toleranz und Weltoffenheit." Die Buga im "Landschaftskunstwerk Potsdam" könne helfen, zwischen der guten Tradition der Gastfreundschaft und einer menschenfreundlichen Zukunft eine Verbindung herzustellen. Der Präsident des Zentralverbandes Gartenbau Karl Zwermann nannte die 50-jährige Geschichte der Bundesgartenschauen, die grüne Oasen in deutsche Städte gebracht habe, eine "einmalige Erfolgsstory". So sei es im Westen 1951 auch in Hannover gewesen, als die Menschen für die 1. Bundesgartenschau die Kriegstrümmer beiseite geräumt hatten, sagte der Kanzler am Freitag in seiner Eröffnungsrede. Es sei typisch für die Deutschen, dass eine Gartenschau veranstaltet wurde, obwohl das Land noch in Trümmern gelegen habe. Es kennzeichne die Deutschen, "neu anzufangen und dabei eine Verbindung zwischen Lebensnotwendigem und der Natur zu schaffen." Bundesgartenschauen seien "Gestaltung der Natur in Respekt vor der Natur."

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