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Grünes Licht für die Umbenennung. Ab Mitte September schreiben sich die Joachimstaler Straße und der Joachimstaler Platz mit „th“.

© Cay Dobberke

Berlin-Charlottenburg: Die Joachimstaler Straße bekommt ihr „H“ zurück

Am 15. September werden in Charlottenburg-Wilmersdorf die Joachimstaler Straße und der Joachimstaler Platz umbenannt – auf Wunsch der Kleinstadt Joachimsthal, die einst der Namensgeber war. Außerdem steht eine Neugestaltung des Platzes am Ku'damm bevor.

Die neuen Schilder sind noch nicht alle geprägt, sonst ist aber alles vorbereitet. Selbst der Bürgermeister von Joachimsthal hat sich angekündigt. Am 15. September, 15 Uhr, wird die Joachimstaler Straße in „Joachimsthaler Straße“ umbenannt – und erhält wieder ihre ursprüngliche Schreibweise. Der Charlottenburg- Wilmersdorfer Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) lädt zur Feier am Joachimstaler Platz ein, der sich künftig ebenfalls mit „th“ schreibt. Darüber hinaus plant der Bezirk eine Neugestaltung des Platzes neben dem Kurfürstendamm.

Die neue Schreibweise ist die alte

Die Rückbenennung geht auf eine Bitte der Kleinstadt Joachimsthal im brandenburgischen Landkreis Barnim zurück, die sich Anfang dieses Jahres an Naumann gewandt hatte. Dieser sieht gute Gründe für die „minimalinvasive“ Änderung. Denn Joachimsthal war im Jahr 1887 der Namensgeber. Anfang des 17. Jahrhunderts hatte Kurfürst Joachim Friedrich in der Kleinstadt das musikbetonte Joachimsthalsche Gymnasium gründen lassen. Später hatte dieses mehrere Standorte in Berlin – den letzten in Wilmersdorf an der heutigen Bundesallee, inzwischen residiert darin die Universität der Künste (UdK).

Eine Anrainerin protestierte, zog ihren Einspruch aber zurück

Die Bezirksverordnetenversammlung stimmte der Rückkehr zum alten Straßennamen zu, während die AG City das Vorhaben als „überflüssig“ kritisierte. Die Adressenänderung koste Geschäftsleute nur Zeit und Geld, sagte Vorstandsmitglied Gottfried Kupsch.

Die Schilder sollten schon vor ein paar Wochen gewechselt werden, dann aber kam der schriftliche Widerspruch einer Anrainerin dazwischen, bei der es sich um eine Anwältin handeln soll. Sie nannte aber keinen Grund – und zog ihre Beschwerde kurz darauf überraschend zurück.

Mehr Raum für Fußgänger

Zudem will der Bezirk den Joachimstaler Platz umbauen: Der Gehweg an der Joachimstaler/Ecke Augsburger Straße soll auf beiden Seiten in die Fahrbahn ragen, um Fußgängern das Überqueren zu erleichtern. Dafür müssen Parkplätze weg. Die Zahl der Fahrradbügel auf dem Platz wird von zehn auf 24 erhöht. Wann es losgeht, ist noch unklar.

Wird der Obelisk verlagert?

Anrainer und Bezirksvertreter haben weitere Ideen diskutiert, etwa den Abbau des 27 Meter hohen Obelisken und einer Werbesäule. Das könne die Sicht auf den Ku’damm verbessern, heißt es. Als Ersatzort für den „Pendelobelisken“, der sich bei kräftigem Anschubsen bewegt, schlägt die SPD den Charlottenburger Steinplatz vor.

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