Tagesspiegel Mobil
  • Startseite
  • Tagesspiegel Plus
  • Politik
  • Berlin
  • Wirtschaft
  • Gesellschaft
  • Kultur
  • Meinung
  • Sport
  • Wissen
  • Verbraucher
  • Interaktiv
    • Abo
    • E-Paper
    • Shop
  • Facebook Folgen Sie uns auf Facebook
  • Folgen Sie uns auf Twitter
  • Folgen Sie uns auf Instagram
  • Folgen Sie uns auf Youtube
Abo
  • HEUTE VOR 150 Jahren billigte der Reichstag die ReichsverfassungDas Deutsche Reich wurde am 18. Januar 1981 proklamiert, am 21. März konstituierte sich der Reichstag, der am 14. April mit nur sieben Gegenstimmen die Verfassung verabschiedete. Diese Verfassung wurde wesentlich von Reichskanzler Bismarck ausgearbeitet (unser Bild zeigt ihn 1888 im Reichstag) und setzte dem Reichstag enge Grenzen. Die Minister der Regierung waren zwar dem Parlament rechenschaftspflichtig, doch konnten die Abgeordneten weder die Regierung noch den Kanzler wählen. Sie durften auch keine eigenen Gesetzesinitiativen starten, sondern lediglich die von der Regierung vorgelegten Gesetzesentwürfe ablehnen oder befürworten. „Das Kaiserreich war ein Staat gegen die Mehrheit des Volkes, kein Durchbruch zur Demokratie“, bilanziert Albert Funk im Tagesspiegel. Foto: Getty

    HEUTE VOR 150 Jahren billigte der Reichstag die Reichsverfassung

    Das Deutsche Reich wurde am 18. Januar 1981 proklamiert, am 21. März konstituierte sich der Reichstag, der am 14. April mit nur sieben Gegenstimmen die Verfassung verabschiedete. Diese Verfassung wurde wesentlich von Reichskanzler Bismarck ausgearbeitet (unser Bild zeigt ihn 1888 im Reichstag) und setzte dem Reichstag enge Grenzen. Die Minister der Regierung waren zwar dem Parlament rechenschaftspflichtig, doch konnten die Abgeordneten weder die Regierung noch den Kanzler wählen. Sie durften auch keine eigenen Gesetzesinitiativen starten, sondern lediglich die von der Regierung vorgelegten Gesetzesentwürfe ablehnen oder befürworten. „Das Kaiserreich war ein Staat gegen die Mehrheit des Volkes, kein Durchbruch zur Demokratie“, bilanziert Albert Funk im Tagesspiegel.

    Foto: Getty
  • HEUTE VOR 70 Jahren wurde Joachim Streich geboren.

     

    Der Fußballer war mit 229 Treffern - für Hansa Rostock und den 1. FC Magdeburg - in 378 Spielen der erfolgreichste Torschütze der DDR-Oberliga. In seinen FIFA-offiziellen 98 Länderspielen für die DDR schoss er 53 Tore. Wenn man die Spiele der DDR-Auswahl bei Olympia 1972 mitzählt, sind es sogar 102 Länderspiele. Ausgerechnet beim legendären 1:0 gegen die Bundesrepublik bei der WM 1974 in Hamburg kam er allerdings nicht zum Einsatz.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 60 Jahren

    Dass der 27-jährige Juri Gagarin an diesem 12. April 1961, einem warmen, sonnigen Mittwoch, als erster Mensch ins All vordringen und die Erde einmal umrunden würde, ahnte noch am frühen Morgen kaum jemand. Der bemannte Weltraumflug war ein streng geheimes Projekt. Selbst Gagarins Frau Valentina (unser Bild zeigt die beiden) konnte bis zuletzt nur vermuten, worauf ihr Mann monatelang vorbereitet worden war. Es waren nicht mal zwei Stunden, die ihn plötzlich zur Propagandafigur, zum Superstar, ja zur unsterblichen Ikone werden ließen. Um 9.08 Uhr, als sich seine Rakete dröhnend von der Startrampe löst, ist Gagarin noch ein unbekannter junger Mann aus der russischen Provinz. Um 10.55 Uhr, als er mit seinem Fallschirm auf einem Acker unweit der Wolga landet, verehrt ihn schon die ganze Welt. Bald wird er mit der Queen speisen, von Gina Lollobrigida geküsst und von Millionen Menschen in Havanna, Paris, Delhi oder Tokio bejubelt werden. Lesen Sie hier im Tagesspiegel ein Porträt von Sergej Koroljow, dem Vater der sowjetischen Raumfahrterfolge.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 100 Jahren ist Auguste Viktoria gestorben

     

    November 1918. Auguste Victoria verstand den Aufstand der Matrosen und der Arbeiter nicht, denn schließlich, so glaubte die Kaiserin, hatte sie ein Herz für das Volk. Sie engagierte sich für den Bau von Lazaretten und von Kirchen. Vor allem für Kirchen: Zwischen 1884 und 1908 wurden in und um Berlin 53 evangelische kirchliche Neubauten ihrer Bestimmung übergeben, darunter die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Die meisten dort, wo die Arbeiter wohnten. Der Backstein-Stil mit der aufstrebenden Turmspitze prägt noch heute die Silhouette mancher Straße. Die Berliner hatten für die First Lady schnell einen Namen: Kirchen-Juste. Am 27. November 1918 verließ Auguste Viktoria das Neue Palais und folgte ihrem Mann ins Exil in die Niederlande. Dort starb die Kaiserin, geboren 1858 und Mutter von sieben Kindern, am 11. April 1921. Unter großer Anteilnahme wurde sie im Antikentempel nahe dem Neuen Palais im Park von Sanssouci beigesetzt. (Lo, Büs)

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 60 Jahren traten die ersten Zivildienstleistenden ihren Dienst an

    "Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden." Dieses Recht auf Kriegsdienstverweigerung war bereits 1949 im Grundgesetz verankert worden - lange bevor die Wehrpflicht 1956 eingeführt wurde und lange bevor 1960 das Gesetz über den zivilen Ersatzdienst entstand. Am 10. April 1961 traten dann die ersten 340 anerkannten Kriegsdienstverweigerer ihren Dienst an. Lange galten sie als "Drückeberger" oder Vaterlandsverräter. Schließlich gab es noch bis in die 80er Jahre mündliche Gewissensprüfungen, in denen Fragen beantwortet werden mussten wie "Stell Dir vor, Deine Freundin wird im Park überfallen, und Du hast eine Waffe dabei...". Doch dann wurden sie als freundliche Helfer, Samariter und unersetzliche Sozialarbeiter geschätzt. 50 Jahre später, am 1. Juli 2011 endete mit der Aussetzung der Wehrpflicht auch der Zivildienst. Insgesamt waren 2,7 Millionen "Zivis" in rund 37.000 sozialen und gemeinnützigen Einrichtungen aktiv. (KNA)

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 200 Jahren wurde Charles Baudelaire geboren

     

    Mit einem einzigen Buch, Die Blumen des Bösen (Les Fleurs du Mal); wurde er berühmt, einem Gedichtzyklus von besonderer architektonischer Klarheit. Aber nicht auf Anhieb: Die erste Ausgabe von 1857 beschlagnahmte die Staatsanwaltschaft. Und die zweite Edition von 1500 Exemplaren ließ sich nur über viele Jahre absetzen. Bei Vorträgen stellten sich meist nicht mehr als zehn Zuhörer ein. Charles Baudelaire führte von früh an das tragische Leben eines Poete maudit. Ein General als Stiefvater vergällte ihm Kindheit und Jugend, was ihn dazu veranlasste, 1841 eine zweijährige Reise nach Ostasien anzutreten. Zurückgekehrt, erhielt er eine erhebliche Geldsumme als Erbe, die er rasch durchbrachte, so dass er Zeit seines Lebens nicht mehr aus hohen Schulden herauskam. Ein Zivilgericht entmündigte ihn im Alter von dreiundzwanzig Jahren. Schwere Zerwürfnisse mit dem Stiefvater, der Mutter, mit seiner Geliebten, ein Selbstmordversuch ließen die Jahre bis zu seinem Tod zu einer Kette von Katastrophen werden. Er starb mit 46 Jahren.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 80 Jahren wurde Vivienne Westwood geboren

    Die Modeschöpferin ist eine harte Arbeiterin, das bekamen auch ihre Studenten in Berlin zu spüren. Von 1993 bis 2005 lehrte sie an der Universität der Künste und ließ keine Nachlässigkeit durchgehen. Auch sonst duldet sie keine Widerrede und ist immer felsenfest davon überzeugt, für die richtige Sache einzutreten. Sie nutzt jeden Auftritt, um über ein politisches Anliegen zu sprechen, ob das nun der Klimaschutz, Guantanamo, die Massenproduktion von Mode ist oder der Protest von Extinction Rebellion gegen BP (unser Foto vom Oktober 2019). - Alles, was es an Ehrungen einzusammeln gibt, hat Vivienne Westwood bekommen: die Wahl zu einer der einflussreichsten Designerinnen aller Zeiten in den achtziger Jahren, zweimal britische Designerin des Jahres und 2006 eine Retrospektive im Victoria & Albert Museum, die danach sieben Jahre lange auf allen Kontinenten zu sehen war. Und von der Queen erhielt sie 1992 den Orden Officer of the Order of the British Empire. (gth)

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 100 Jahren ist Lorenz Adlon gestorben

    Er wurde am 29. Mai 1849 in Mainz geboren, als das sechste von neun Kindern. Um 1880 zog es den aufstrebenden Gastronomen der Gründerzeit in die Hauptstadt, nach Berlin. Adlons Vermögen war schon damals groß genug, um zunächst das Restaurant Hiller, Unter den Linden 55, zu erwerben, ein exklusives Feinschmeckerlokal mit französischer Küche. Und dann - ausgerechnet - die Zooterrassen im Zoologischen Garten. Unter seiner Ägide wurden sie zu einem erstklassigen Restaurant: mit einer Bouillabaisse, wie man sie sonst nur in Marseille bekam. - Lesen Sie hier die Geschichte des Adlon am Pariser Platz, das 1907, nach zweijähriger Bauzeit, eröffnete. Der Kaiser hatte sich ausbedungen, das neue Haus als erster zu betreten. - Unser Bild zeigt Lorenz Adlon bei der Inspektion der Hotelpagen, allerdings nicht den echten, sondern den von Werner Hinz gespielten, im Kinofilm von 1955 über das Hotel Adlon.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 125 Jahren begannen die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit

    Am Anfang stand die Idee eines einzigen Mannes, des französischen Barons Pierre de Coubertin. Er war gerade 33 Jahre alt, als sich 1896 sein Traum erfüllte. Ein reicher Grieche aus Alexandria hatte das Geld zum Bau des Stadions in Athen gestiftet. Spiridon Louis aus einem Dorf nahe Athen wurde zum großen Nationalhelden, er gewann den Marathonlauf. Der heimliche Star war ein 26jähriger Münsteraner, der inzwischen in Berlin wohnte: Carl Schuhmann gewann nicht nur drei Turnwettkämpfe, sondern bezwang mit seinen nur 1,63 m im Ringkampf auch alle Riesen - es gab nur eine Klasse ohne Gewichtslimit. Für ihn wie für alle Sieger gab es Silbermedaillen, für die Zweiten Bronze, für Rang drei vielleicht einen Händedruck. Unser Bild zeigt ihn beim Pferdsprung, der er natürlich auch gewann. - Im letzten Jahr zwang die Pandemie zu einer Verschiebung der Sommerspiele in Tokio. Können sie in diesem Jahr stattfinden? Mehr dazu lesen sie auf der Tagesspiegel-Themenseite.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 35 Jahren wurde das La Belle durch einen Bombenanschlag zerstört

    Das La Belle, eine Diskothek in der Hauptstraße 78 in Friedenau, war in den achtziger Jahren ein beliebter Treffpunkt amerikanischer Soldaten und ihrer Berliner Freunde: Die drei Todesopfer waren zwei Soldaten und eine Türkin. 230 Personen wurden verletzt. Die Nagelbombe explodierte am frühen Morgen um halb zwei. US-Nachrichtendienstler fingen kurz darauf ein Telex ab, in dem das libysche "Volksbüro" in Ost-Berlin den Vollzug nach Tripolis meldete. Yasser C., ein Stasi-IM, hatte mögliche Ziele ausgekundschaftet und die Flucht der Täter in die DDR vorbereitet. Im Dezember 2001 wurden er und seine drei Mittäter, unter ihnen die „schöne Verena“, die die Bombe gelegt hatte, wegen Mordes und Beihilfe zu Haftstrafen zwischen 12 und 14 Jahren verurteilt. (bm)

    Foto: dpa
  • HEUTE VOR 80 Jahren wurde Angelica Domröse geboren.

    Bei der DEFA hatte die Schauspielerin 1973 mit Heiner Carows Legende von Paul und Paula (mit Winfried Glatzeder) ihren größten Kinoerfolg. Ein Film, die dem Lebensgefühl ihrer Generation ein Zeichen setzte. Im DDR-Fernsehen wurde ihre Effi Briest unvergesslich. !976 protestierte sie gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann. Sie bekam danach kaum noch Rollen. Mit ihrem Mann Hilmar Thate verließ sie 1980 die DDR. Unser Bild zeigt sie 1986 in der Fernsehserie Kir Royal.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 30 Jahren wurde der Unabomber festgenommen

    Der "Unabomber" Theodore Kaczynski, der in den USA über Jahre hinweg mit Briefbomben Angst und Schrecken verbreitete, muss für den Rest seines Lebens hinter Gitter. Das Urteil eines Gerichts im kalifornischen im Mai 1998 schloss eine Bewährungsmöglichkeit aus. Kaczynski wird für eine Serie von 16 Briefbomben-Anschlägen verantwortlich gemacht, die zwischen 1978 und 1995 drei Menschen töteten und 23 verletzten. Der frühere Mathematikprofessor wurde "Unabomber" genannt, weil sich seine Anschläge vor allem gegen Hochschulen und Fluggesellschaften, auf Englisch "universities 'n airlines", richteten. Er wurde 1996 auf einen Tipp seines Bruders David hin in einer Einsiedlerhütte in den Bergen gefasst. (AFP)

    Foto: dpa
  • HEUTE VOR 130 Jahren wurde Max Ernst geboren

    Der Maler Max Ernst hat Paris geliebt. Dorthin war er, 1891 in Brühl bei Köln geboren, im Alter von 30 Jahren endgültig übergesiedelt, um sich dem Kreis der Surrealisten um Andre Breton und Paul Eluard anzuschließen. Dort ist er 1976 gestorben. Nach New York ist er emigriert. Als sich dort 1946, nach der Scheidung von der schwerreichen Mäzenatin Peggy Guggenheim, die Stimmung gegen ihn kehrte, baute er in einem gottverlassenen Kaff in Arizona für sich und seine spätere Ehefrau Dorothea Tanning (sie war die vierte) eine kleine Holzhütte. Paris, New York, Arizona – gibt es denn auch etwas, das Max Ernst mit Berlin verbindet? Ulrich Clewing antwortet darauf im Tagesspiegel.

    Foto: Imago
  • HEUTTE VOR 30 Jahren wurde Detlev Karsten Rohwedder ermordet

    Die tödlichen Schüsse vom 1. April 1991 auf den damaligen Präsidenten der Treuhandanstalt, Detlev Karsten Rohwedder, in seinem Haus in Düsseldorf waren eine Zäsur in der deutschen Geschichte. An diesem Tag endete das, was als friedliche Revolution in der DDR im Jahr 1989 begonnen hatte, auf dramatische Weise. Zwar wurde ein RAF-Bekennerschreiben gefunden, die Täter konnten jedoch bis heute nicht ermittelt werden. Die Treuhandanstalt spielte durch die rigorose Transformation der DDR-Wirtschaft bei den bis heute anhaltenden Ost-West-Verwerfungen eine bedeutende Rolle. Rohwedder war dabei eine tragische Figur. Viele Ostdeutsche machten ihn für die massenhaften Betriebsschließungen und den millionenfachen Arbeitsplatzverlust verantwortlich. Er wurde der meist gehasste und gefährdete Wessi dieser Zeit, der bereits zuvor als Chef von Hoesch in Dortmund den Ruf als Hard-Core-Sanierer erworben hatte.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR fünf Jahren ist Imre Kertész gestorben

    Der Schriftsteller wurde am 9. November 1929 in Budapest geboren. Seine literarische Kunst nimmt ihren Schöpfer mitleidlos in den Blick, sieht aber auch sofort wieder von ihm ab. Der liebenswürdige, höfliche, warmherzige Mensch, der er war, verwandelte sich unter den eigenen Händen in eine literarische Figur, die vom erkalteten Lebensstoff ihres anderen Ichs zehrte. Mit zunehmender Bekanntheit (und wachsendem Unbehagen mit dem Antisemitismus in Ungarn) suchte er sein Heil im Westen. 2001, das Jahr, in dem er den Literaturnobelpreis für sein Gesamtwerk und insbesondere den 1975 im Original erschienenen "Roman eines Schicksallosen" erhielt, veränderte alles. Er bezog Quartier in der Charlottenburger Meinekestraße und genoss eine Berliner Freiheit, die ihm auch ein reiches klassisches Konzertleben zu bieten hatte. Lesen Sie hier den Nachruf von Gregor Dotzauer im Tagesspiegel.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 200 Jahren wurde das Denkmal auf dem Kreuzberg eingeweiht

     

    Es krönt die Spitze des Kreuzbergs, des Stadtteils und – geologisch gesehen – sogar der ganzen Innenstadt. Der heroische Strahlenkranz des Genius symbolisiert den Triumph über Napoleon in der Leipziger Völkerschlacht vom 13. Oktober 1813. Des Sieges sicher hat die von Christian Daniel Rauch geschaffene Figur, die die Züge von Prinz Wilhelm von Preußen, des Bruders Friedrich Wilhelms III., tragen soll, seinen Schild vor sich abgestellt. Die Zeiten, in dem man sich dem Nationaldenkmal – dem ersten auf deutschen Boden und damit eine Art Vorläufer der geplanten Einheitswippe vor dem Schlossneubau – mit patriotischen Gefühlen näherte, sind allerdings lange vorbei - 200 Jahre nach seiner Einweihung am 30. März 1821. Lesen Sie hier den kompletten Artikel von Andreas Conrad über das Kreuzberg-Denkmal im heutigen Tagesspiegel.

    Foto: Kitty Kleist-Heinrich
  • HEUTE VOR 50 Jahren wurde Charles Manson zum Tode verurteilt

    Das Urteil wurde nicht vollstreckt, Manson starb im November 2017 mit 83 Jahren im Gefängnis. Als Anstifter einer Mordserie, bei der unter anderem die Hollywood-Schauspielerin Sharon Tate hochschwanger umgebracht wurde, ging er in die Fantasiewelt der Popkultur ein - als Chiffre für das Böse, für den Irrsinn enthemmter Selbstverwirklichung, für den pervertierten Traum der Hippie-Ära, als Mann, „der die Sixties gekillt hat“. Die Mörder waren Mitglieder einer Kommune, die sich „Family“ nannte und bis zu hundert Personen auf einer abgelegenen Ranch im Norden von Los Angeles sowie im Death Valley umfasste. Manson war ihr Oberhaupt. Er selbst tötete keines der Opfer selbst, sondern quälte und verstümmelte einige von ihnen, verließ die Tatorte sodann, bevor seine Vasallen das Werk vollendeten. (KM)

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 150 Jahren wurde die Pariser Commune ausgerufen

     

    "Im Namen des Volkes - die Kommune ist ausgerufen!" Mit dieser Parole setzte der Bürgermeister des Pariser Stadtteils Belleville am 28. März 1871 seine Bürger in helle Begeisterung (unser Bild). Die Pariser Commune, jene kurzlebigen Räteregierung, entstand aus dem Aufstand der Pariser Bevölkerung am 18. März gegen das eigene Militärkommando. Nicht die preußischen und süddeutschen Truppen, die einen Belagerungsring um Paris geschlossen hatten, kämpften dann im Mai die Commune nieder, sondern, mit 100.000 Mann, das französische Militär selbst - unter den Augen der deutschen Truppen und mit grausamer Härte. Am 28. Mai - immerhin 71 Tage hatte die rote Fahne der Revolution über Paris geweht - wurde die letzte der 500 Barrikaden von den Regierungstruppen gestürmt. 65.000 Menschen gingen in die Gefangenschaft, 20.000 von ihnen wurden von den Truppen der Regierung massakriert. Man erschoß alle, die eine Jacke, Hose oder auch nur ein Paar Schuhe der Nationalgarde trugen. Man erschoss Kranke, Frauen und Kinder in einem wilden Blutrausch. (FS/BS)

    Foto: Mauritius
  • HEUTE VOR 70 Jahren wurde Klaus Hoffmann geboren

    Seit mehr als 40 Jahren steht er auf der Bühne, hat über 400 Lieder geschrieben und an die 50 Alben damit gefüllt: Klaus Hoffmann kann an seinem 70. Geburtstag eine eindrucksvolle Zwischenbilanz ziehen. Aufgewachsen in Charlottenburg sah es zunächst so aus, als wolle er seinen Lebensweg dem Schauspiel widmen. Er absolvierte eine Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar und spielte 1976 die Titelrolle in der Verfilmung von Ulrich Plenzdorfs Die neuen Leiden des jungen W.. Schon Ende der 60er Jahre hat er sich mit seinen ersten eigenen Liedern in Berliner Clubs präsentiert, im Go-in zum Beispiel. Sein erstes Album brachte er 1975 heraus. - Lesen Sie hier in der Würdigung von Elisabeth Binder im Tagesspiegel, wie es mit Klaus Hoffmanns Karriere weiterging.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 25 Jahren wurde Jan Philipp Reemtsma entführt

    Der Zigarettenkonzern-Erbe und Mäzen Jan Philipp Reemtsma, damals 43 Jahre alt, wurde am 24. März 1996 von Thomas Drach und dessen Komplizen, darunter sein jüngerer Bruder Lutz Drach, entführt und einen Monat lang in einem Verlies bei Bremen festgehalten worden. Er wurde erst gegen Zahlung eines Lösegelds in zweistelliger Millionenhöhe freigelassen. Anschließend tauchte Drach unter, wurde aber 1998 in Argentinien gefasst und in Deutschland verurteilt. Im Oktober 2013 wurde er aus dem Gefängnis entlassen. Unser Foto: Das von der Polizei geblendete Polaroid-Foto zeigt Jan Philipp Reemtsma bei seinen Entführern mit einer Ausgabe der Bild-Zeitung vom 26. März 1996. Das Foto wurde den Angehörigen als Lebensbeweis übermittelt. Reemtsmas Sohn Johann Scheerer hat in einem Buch beschrieben, wie er die Entführung seines Vaters erlebte.

    Foto: dpa
  • HEUTE VOR fünf Jahren ist Roger Cicero gestorben

    Der Sänger und Entertainer starb mit nur 45 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls. 2003, in dem Jahr, in dem er sein Roger-Cicero- Quartett gründete, debütierte er beim berühmten Jazzfest in Montreux. Einem breiten Publikum wird sein Name seit 2007 ein Begriff, als er mit dem Lied Frauen regier’n die Welt den deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest gewann. Mit seiner Big Band schwamm er ganz oben mit auf der Swingwelle. Das 2006 veröffentlichte Album "Männersachen" verkaufte sich über eine Million mal. Mit einem kernigen Bariton, der gleichzeitig sexy und lässig klingen kann, begeisterte der Wahl-Hamburger seine Fans. - Lesen Sie hier den Nachruf von Frederik Hanssen im Tagesspiegel.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 20 Jahren ist die Raumstation MIR verglüht

     

    Neun Uhr Moskauer Zeit. Die MIR, die Ikone der russischen Raumfahrt, die in 15 Jahren (Start war im Februar 1986) den blauen Planeten über 83.000 mal umkreiste, haucht ihr Leben aus. Im Südseeparadies Fidschi trudelt hinter den Fächern der Palmen ein riesiger Feuerball über den Horizont, dann zerbirst er und verschwindet als Funkenregen im Ozean (unser Bild). Mit der MIR ging mehr als ein Sternschiff unter und nicht nur eine Ära der bemannten Raumfahrt, wie die meisten Zeitungen titelten. Mit der MIR starb die vor zehn Jahren für tot erklärte Sowjetunion den endgültigen Tod. (win)

    Foto: Reuter
  • HEUTE VOR 175 Jahren wurde das Saxophon patentiert

     

    Auf der Suche nach einer für Militärorchester geeigneten Freiluft-Alternative zu Streichern entwickelte der belgische Klarinettist Adolphe Sax (1814 -1894) das klangvolle Blasinstrument und gab ihm seinen Namen. Es wird wie die Klarinette über ein zwischen Schnabel und Mundstück geklemmtes Rohrblatt gespielt, weshalb es zu den Holzinstrumenten gerechnet wird. 1846 ließ sich Sax seine Erfindung in Paris patentieren. Sofort machte das Instrument Karriere, wurde begeistert von klassischen Komponisten wie Hector Berlioz gefeiert, fand auch Verwendung in Opern von Giacomo Meyerbeer bis Jules Massenet. Und es bewies - ob lackiert, graviert, versilbert oder vergoldet - seine unvergleichliche Wandelbarkeit. Vom Piccolo-Sopran bis zum Subkontrabass gibt es 14 verschiedene Saxophon-Stimmlagen. - 2019 hat der Deutsche Musikrat das Saxophon zum Instrument des Jahres gekürt (thema)

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 40 Jahren wurde das SEZ in Friedrichshain eröffnet

    Das Sport- und Erholungszentrum an der Landsberger Allee wurde als multifunktionaler Gebäudekomplex für Sport und Unterhaltung gebaut. Es galt als DDR-Prestigeprojekt. 2001 wurde es vorübergehend geschlossen. Ab 2003 hat ein privater Investor, Rainer Löhnitz, Teile des Gebäudes weiter betrieben. Er hatte das Areal für einen Euro vom Liegenschaftsfonds gekauft. Vor wenigen Jahren nun wollte der Senat diesen Verkauf rückgängig machen, nach mehr als zehn Jahren. Löhnitz sei, seinen Verpflichtungen, z.B. das Hallenbad neu zu öffnen, nicht nachgekommen. Der Kaufvertrag mit dem Senat war allerdings äußerst schwammig formuliert, der Begriff Hallenbad juristisch nahezu wertlos. Lesen Sie hier im Tagesspiegel-Artikel von Thomas Loy, wie der juristische Streit weiterging.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 20 Jahren wurde Ver.di gegründet

    Fünf Gewerkschaftenn vereinigten sich zu Ver.di, zur Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft: Die ÖTV für den öffentlichen Dienst, die Postgewerkschaft, die IG Medien, die Angestelltengewerkschaft DAG sowie die Gewerkschaft für Handel, Banken und Versicherungen (HBV). Damals waren das 2,8 Millionen Mitglieder, heute sind es noch knapp zwei Millionen, mehr Frauen als Männer übrigens. Auch wenn man 300.000 Karteileichen in den Mitgliederlisten der Gründungsorganisationen in Rechnung stellt, ist der Schwund beträchtlich. Durch das Problemjahr 2020 ist Verdi allerdings relativ gut gekommen. Die Mitgliederzahl der zweitgrößten deutschen Gewerkschaft (nach der IG Metall) fiel um 14 000 auf 1,941 Millionen. - 18 von den 20 Jahren war Frank Bsirske Chef, seit 2019 ist es Frank Werneke. Unser Bild entstand in Berlin beim letzten Arbeitskampf im Oktober 2020.

    Foto: dpa
  • HEUTE VOR 90 Jahren kam in den USA der erste Elektrorasierer auf den Markt

    Wild sprießendes Gesichtshaar hat die Menschen schon vor Tausenden von Jahren gestört. Unsere Vorfahren benutzten Überlieferungen zufolge Muscheln und scharfkantige Steine, um sich ihres Bartes zu entledigen. Schließlich wurden Kupfer-Rasierklingen erfunden und die Bartlosigkeit fand eine ihrer ersten FashionIkonen in Alexander dem Großen. Die Klingen wurden schärfer, die Rasierer professioneller. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ging die Barthaar-Schneiderei schließlich dank Nassrasur mit Schaum zumindest bei geübten Benutzern ohne blutende Wunden vonstatten. Dem US-Soldaten Jacob Schick reichte das aber nicht. In den 1910er-Jahren war er in Alaska stationiert und hatte es - so zumindest geht die Legende - satt, bei Minusgraden Tag für Tag durch die Eisdecke eines Sees zu brechen, um das für seine Nassrasur benötigte Wasser zu schöpfen. Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte Schick einen deutlich kleineren Motor, der in den eigentlichen Rasierer passte, Ende der 20er-Jahre war sein Gerät marktreif. Er gründete eine Firma und brachte seinen Rasierer 1931 in New York City in die Geschäfte. Zunächst hielten sich die Verkaufszahlen in Grenzen, doch der Erfinder baute sein Geschäft kontinuierlich aus und erreichte schließlich Millionenverkäufe. (dpa)
    Auf unserem Bild sehen Sie eine Werbung für den Elektrorasierer aus dem Jahr 1953.

    Foto: Wikipedia
  • HEUTE VOR 25 Jahren ist Réne Clément gestorben

    Der Französische Filmregisseur Clément war ein virtuoser Handwerker, der sich an Originalschauplätzen genauso wohl fühlte wie im Studio. Die Klassiker der Nouvelle Vague sind deutlich als Produkte der sechziger Jahre zu erkennen. Réne Cléments Filme hingegen sind zeitlos. Am 18. März 1913 in Bordeaux geboren, absolvierte Clément ein Architekturstudium, das erklärt die präzisen Bildkompositionen, die seine Arbeiten geprägt haben. Hierzulande gehört ein Thriller zu seinen bekanntesten Werken, die Highsmith-Adaption Nur die Sonne war Zeuge von 1960 mit Alain Delon (unser Bild). Dieser Film Noir in Farbe, mit seiner ungewöhnlichen Verbindung von Mord und Totschlag mit sonniger Urlaubsstimmung, gehört zum Dauerrepertoire des deutschen Fernsehens. (frano)

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 80 Jahren wurde Bernardo Bertolucci geboren

     

    "Der italienische Regisseur Bernardo Bertolucci wird der Nachwelt auch wegen eines Stücks Butter in Erinnerung bleiben. Als Bilanz einer über 50 Jahre währenden Karriere wäre das natürlich etwas dürftig - hätte Bertolucci in seiner Karriere nicht noch einige andere Meilensteine der Filmgeschichte gesetzt. Zuallererst sicher die rekordverdächtigen neun Oscars für sein China-Epos Der letzte Kaiser von 1987. Aber es ist doch dieses Stück Butter, das Marlon Brando im Skandalwerk Der letzte Tango in Paris (1973) beim Sex mit der damals 19-jährigen Maria Schneider als Gleitmittel benutzt, über das alle reden. Reden müssen.“ Sie beginnt Andreas Busche den Nachruf auf Bertolucci im Tagesspiegel vom 27. November 2018. Lesen Sie hier den gesamten Artikel.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR zehn Jahren begann der Bürgerkrieg in Syrien

    Eine Demonstration gegen Baschar al-Assad am 15. März 2011 in Damaskus gilt als Beginn des Aufstandes gegen den Diktator, der Syrien seit dem Jahr 2000 so autoritär regiert, wie es sein Vater Hafes al Assad vor ihm drei Jahrzehnte lang tat. Der Arabische Frühling ließ die Syrer und Syrerinnen auf Wandel hoffen. Vielen galt Assad jr. als reformbereit. Doch er regierte von Anfang an mit gnadenloser Härte. Damit entfachte er einen Bürgerkrieg, der zu einem Vielvölkerkrieg mutierte. In dessen Verlauf stand der Machthaber zeitweise vor dem Ende, wurde aber 2015 durch die Intervention Russlands gerettet. Heute hat Assad wieder über rund zwei Drittel des Staatsgebiets das Sagen. Der Rest wird von Aufständischen gehalten oder steht unter kurdischer oder us-amerikanischer Kontrolle. Im vergangenen Jahrzehnt sind mehr als eine halbe Million Menschen getötet worden; jeder zweite der 22 Millionen Syrer und Syrerinnen ist heimatlos. Allein 2020 wurden fast zwei Millionen Menschen vertrieben, nur 460 000 kehrten nach Hause zurück. Auf unserem Bild wird ein Verletzter aus den Trümmern eines bombardierten Hauses geborgen. Es entstand vor wenigen Tagen. (Ch.B.)

    Foto: Reuter
  • HEUTE VOR 10 Jahren ereignete sich die Nuklearkatastrophe in Fukushima

    In Fukushima kam es am 11.März 2011 zu einer der größten Nuklearkatastrophen. Nach einem schweren Erdbeben und einem Tsunami haben sich bei drei Reaktoren Kernschmelzen ereignet; radioaktive Stoffe wurden in großen Mengen frei, mehr als 15.000 Menschen verloren ihr Leben.
    Für die Überlebenden verändert dieser Tag alles. Manche schaffen es, darin einen neuen Anfang zu finden. Andere kehren nie wieder in einen normalen Alltag zurück. Vier Überlebende hat unsere Reporterin Katja Demirci gemeinsam mit der Dolmetscherin Mai Rapsch interviewt. Sie erzählen von Verlust, Trauer und davon, wie sie mit ihren Erinnerungen leben. Der japanische Fotograf Yuki Iwanami hat die fortwährende Erschütterung seither dokumentiert. Seine Fotos begleiten die Geschichte.

    Foto: picture alliance / dpa
  • HEUTE VOR 10 Jahren hat der Dalai Lama die politische Macht abgegeben

    Der Tagesspiegel berichtete: "Dalai Lama XIV. will als politischer Anführer der Tibeter zurücktreten und seine Aufgaben an die frei gewählte Exilregierung übertragen. Er habe seit den 60er Jahren immer wieder betont, dass dieser Schritt notwendig sei, sagte der Dalai Lama am Donnerstag vor rund 2.000 Mönchen und Tibetern im nordindischen Dharamsala, wo er sich seit seiner Flucht aus Tibet 1959 im Exil aufhält. >Nun ist der Zeitpunkt gekommen, dies umzusetzen.< Er bleibt geistliches Oberhaupt der Tibeter."

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 570 Jahren wurde Amerigo Vespucci geboren

     

    Der Name des in Florenz geborenen Seefahrers Amerigo Vespucci hat den Ruhm des Kolumbus als des Entdeckers der Neuen Welt verdunkelt. Die Begegnung der beiden in Sevilla gab Vespucci den Impuls, als Kosmograph selbst in die neu entdeckte Welt zu fahren. Die Berichte von seinen vier Reisen, die der deutsche Buchdrucker Martin Waldseemüller 1507 herausgab, erregten Aufsehen und brachten Amerigos Namen in aller Mund, während die Briefe und die Berichte des Kolumbus vergessen wurden. Man sah in Vespucci, der 1512 starb, den eigentlichen Entdecker der terra firma, des amerikanischen Festlandes, dessen Namen Waldseemüller ohne Wissen Vespuccis nach dessen Vornamen Amerigo prägte. Anfangs nur auf Südamerika bezogen, wurde der Name seit der Karte Meircatos von 1538 dem ganzen Erdteil gegeben. (falk)

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 75 Jahren wurde die FDJ gegründet

    Hätten wir noch die DDR, würde zweifellos mancher Zeitzeuge als heutiges FDJ-Ehrenmitglied mit glänzenden Augen von jenem 7. März 1946 erzählen, als der neugegründete antifaschistisch-demokratische Jugendverband einen gewissen Erich Honecker zu seinem ersten Vorsitzenden erkor. Bis 1955 lenkte er die Geschicke der "Kampfreserve der Partei", ein anderer DDR-Prominenter, Egon Krenz, empfahl sich mit dieser Aufgabe zwischen 1974 und 1983 für höhere politische Weihen. Dass die Freie Deutsche Jugend zuletzt das schützende Mäntelchen war, unter dem dann auch in der DDR die einst so geschmähte Rock- und Popkunst des Westens hervorlugen durfte, war wohl schon der Anfang vom Ende. Unser Foto entstand 1979. (sc)

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 40 Jahren hat Marianne Bachmeier den Mörder ihrer Tochter erschossen

    Marianne Bachmeier kam am 6. März 1981 mit einer geladenen Pistole in den Saal des Lübecker Schwurgerichts, wo gegen den 35-jährigen Schlachter Klaus Grabowski verhandelt wurde, dem Mord an Marianne Bachmeiers siebenjähriger Tochter Anna zur Last gelegt wurde. Tochter Anna starb am 5. Mai 1980. Marianne Bachmeier schoss acht Mal auf den Angeklagten. Sechs Schüsse trafen ihn fast an einem Punkt tödlich. 1983 wurde sie wegen Totschlags zu sechs Jahren Haft verurteilt. Dabei hatte das Oberlandesgericht Celle entschieden, der Verurteilten habe "kein Akt der Selbstjustiz" angelastet werden können. Sie habe vielmehr unter außergewöhnlichen Umständen spontan gehandelt. 1986, nach drei Jahren, wurde sie vorzeitig aus der Haft entlassen. Bachmeier starb 1996 im Alter  von 46 Jahren an Krebs.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 40 Jahren ist Paul Hörbiger gestorben

     

    Im Tagesspiegel-Nachruf hieß es: „Er hat mit seinem Charme und Witz den süddeutschen ebenso wie den norddeutschen Theater- und Kinobesucher eingefangen, in deren Augen er stets der Parade-Wiener war. Obgleich er als der Urwiener galt, war er in Budapest geboren. Er war der älteste von vier Brüdern, unter ihnen der mit Paula Wessely verheiratete Attila Hörbiger, der Vater von Christiane Hörbiger. Mit 200 bis 300 wird die Zahl seiner Filme angegeben, zu den bekanntesten gehören Der dritte Mann, Hallo Dienstmann, Charleys Tante und Hoch klingt der Radetzkymarsch. Mit 87 Jahren ist Paul Hörbiger in einer Wiener Klinik gestorben.“

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 70 Jahren wurde Chris Rea geboren

    „Driving home for Christmas“, nicht nur wegen dieses Liedes haftet Chris Rea das Eitkett des Kuschelrockers an. Ganz zu Unrecht, findet Musikkritiker H.P. Daniels. Nach einem Konzert 2017 im Tempodrom (unser Bild) befand er im Tagesspiegel: „Der englische Sänger, Gitarrist und Songschreiber aus Middlesbrough ist ein echter Rocker und Bluesmann.“ 2006 ging der gesundheitlich schwer angeschlagene Rea bereits auf Abschiedstour. Doch zwei Jahre später meldete er sich zurück. Er konnte es nicht lassen, musste zurück auf die Bühne, musste spielen, vielleicht seine beste Therapie.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 90 Jahren wurde The Star-Spangled Banner Nationalhymne der USA

     

    1814 gelang es den Briten, mit 4500 Mann bis nach Washington vorzudringen und die öffentlichen Gebäude der erst 15 Jahre alten Hauptstadt niederzubrennen. Es sollte das letzte Mal in der Geschichte der USA sein, dass eine ausländische Macht ihren Fuß gewaltsam auf amerikanischen Boden setzte. Doch es gelang den Angreifern nicht, das amerikanische Fort McHenry im Hafen Baltimores einzunehmen. Aus Freude über die gescheiterte Attacke und darüber, dass die US-Flagge am Morgen danach noch über dem Fort wehte, schrieb der junge Anwalt Francis Scott Key eine Ode, die allerdings erst am 3. März 1831, mehr als hundert Jahre später unter dem Titel The Star-Spangled Banner zur amerikanischen Nationalhymne wurde. - Seit sich der Football-Star Colin Kaepernick 2016 dazu entschloss, aus Protest gegen die Polizeigewalt in den USA während der Nationalhymne auf die Knie zu gehen, ist Kniefall in Trumps Amerika zum Politikum geworden. Auf unserem Bild singt Jennifer Hudson.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 90 Jahren wurde Tom Wolfe geboren

    Alles, womit sich der größenwahnbegabte Wolfe, Starreporter, Satiriker und Erzähler, in die Ewigkeit einschreiben wollte, liegt nicht in seinen vier Romanen, sondern in den Reportagen und Essays, also den vermeintlich verderblicheren Texten, liegt. Er war kein imaginationsstarker Erfinder, er war ein scharfer Beobachter, der aus Statussymbolen und Modeaccessoires den Zustand der Epoche ablas. Gerade durch seine eigene Eitelkeit war er ein Meister im Taxieren von Distinktionsmerkmalen bei anderen. - Vor drei Jahren, im Mai 2018, ist Tom Wolfe gestorben. Lesen Sie den Nachruf von Gregor Dotzauer.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 120 Jahren wurde die Wuppertaler Schwebebahn eröffnet

     

    Sie ist die Lebensader, das Herz und die Seele der Stadt Wuppertal, das Wahrzeichen der Stadt. Die intime Beziehung der Wuppertaler zu ihrer Schwebebahn ist für Außenstehende kaum zu begreifen. Versuche, die Verbundenheit von Mensch und Ungetüm mit dem Hinweis auf Kurventechnik und andere Einzigartigkeiten zu erklären, greifen zu kurz. Der Erfinder der Schwebebahn, der Kölner Ingenieur Carl Eugen Langen, hat Wuppertal nicht nur einen Tourismusmagneten für die Ewigkeit beschert, sondern auch das identitätsstiftende Symbol schlechthin. Wuppertal entstand erst 1929, vor allem aus den Kaufmannsstädten Elberfeld und Barmen. Der mentale Kontrast war enorm: Das rein-westfälische Barmen verband sich wider Willen mit dem rheinisch-westfälischen Elberfeld. Noch heute scheint eine unsichtbare Demarkationslinie die Stadthälften zu trennen. Die Schwebebahn rattert einfach darüber weg. (fan)

    Foto: Imago