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  • HEUTE VOR 80 Jahren wurde Karin Tietze-Ludwig geborenDreißig Jahre lang, seit 1967, hat Karin Tietze-Ludwig den Deutschen sechs Zahlen mit so betörendem Charme hingehaucht, dass auch jeder Verlierer sich glücklich und dankbar schlafen legen durfte. Tatsächlich wirkte die Ziehung der Lottozahlen auch nach damaligen Maßstäben eher grau und altmodisch. Eine schmucklose Präsentation rumpelnder, mit Zahlen versehener Kügelchen, der Karin Tietze-Ludwig in Begleitung eines meist linkischen Herrn vom Toto- und Lottoblock vorstand. Der wunderschöne Satz "Der Aufsichtsbeamte hat sich vom ordnungsgemäßen Zustand des Ziehungsgerätes und der 49 Kugeln überzeugt" schied bereits im Juni 1986 dahin. Am 17. Januar war es dann auch für die blonde Lottofee vorbei. Routiniert und fehlerfrei, ohne eine tiefere Regung zu zeigen, verlas sie ihre letzten Glückszahlen. Foto: Imago

    HEUTE VOR 80 Jahren wurde Karin Tietze-Ludwig geboren

    Dreißig Jahre lang, seit 1967, hat Karin Tietze-Ludwig den Deutschen sechs Zahlen mit so betörendem Charme hingehaucht, dass auch jeder Verlierer sich glücklich und dankbar schlafen legen durfte. Tatsächlich wirkte die Ziehung der Lottozahlen auch nach damaligen Maßstäben eher grau und altmodisch. Eine schmucklose Präsentation rumpelnder, mit Zahlen versehener Kügelchen, der Karin Tietze-Ludwig in Begleitung eines meist linkischen Herrn vom Toto- und Lottoblock vorstand. Der wunderschöne Satz "Der Aufsichtsbeamte hat sich vom ordnungsgemäßen Zustand des Ziehungsgerätes und der 49 Kugeln überzeugt" schied bereits im Juni 1986 dahin. Am 17. Januar war es dann auch für die blonde Lottofee vorbei. Routiniert und fehlerfrei, ohne eine tiefere Regung zu zeigen, verlas sie ihre letzten Glückszahlen.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 40 Jahren wurde Devendra Banhart geboren

    Er gilt als Anführer von Freak und Weird Folk. Der 1981 in Houston, Texas, Geborene trägt einen echten Hippie-Vornamen: Devendra steht im Sanskrit für Gott der Götter. Die Eltern übernahmen ihn von ihrem Guru. Sein zweiter Vorname Obi verweist auf den Laserschwertritter Obi-Wan Kenobi aus Star Wars. Zu Anfang seiner Karriere wurde Devendra Banharts Stimme oft mit unschönen Attributen wie „meckernd“ umschrieben. Dabei ist die spezifische Zag- und Zauderhaftigkeit seines Gesangs, die sich im Laufe der Jahre mit einer unbestrittenen Meisterschaft als Komponist und Arrangeur zum Niederknien schöner Weird-Folk-Hymnen vermischte, stets Erkennungszeichen eines der großen Sanftmütigen in der zeitgenössischen Popmusik gewesen. (chs)

    Foto: AFP
  • HEUTE VOR 60 Jahren wurde Melissa Etheridge geboren

    Die kämpferische Songwriterin ist seit über einem Vierteljahrhundert eine Ikone des feministischen Popdiskurses. Mit Hits wie „Like The Way I Do“ vom Multi-Platin-Album „Yes, I Am“ (1995) machte sie lesbische Liebeslust zum Thema im Mainstream-Pop: ein mittleres Mirakel im konservativen Popzirkus der USA.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 60 Jahren wurde Amnesty International gegründet

     

    Der Rechtsanwalt Peter Benenson las 1961 bei einer U-Bahn-Fahrt in der Zeitung von zwei Portugiesen, die von der Salazar-Diktatur zu Gefängnis verurteilt wurden, weil sie in einem Café auf die Freiheit angestoßen hatten. Benenson war empört, aber er handelte nach dem chinesischen Sprichwort: "Lieber eine Kerze anzünden, als die Dunkelheit verfluchen". Die Kerze mit dem Stacheldraht wurde zum Emblem von Amnesty International (ai). Am 28. Mai 1961 veröffentlichte Benenson im Observer den Gründungsaufruf Appell für Amnesty. Es ging ihm um die in der Menschenrechtscharta von 1948 verankerte Gedanken- und Redefreiheit. Die Deklaration der Menschenrechte war 13 Jahre her - aber es gab in der ganzen Welt keine einzige Institution, die sich für deren Einhaltung interessierte. Heute ist AI die einflussreichste Menschenrechtsorganisation der Welt. 2019 geriet ai selbst in die Schlagzeilen: Das Arbeitsklima dort sei toxisch. (mth)

    Foto: dpa
  • HEUTE VOR zehn Jahren wurde Ratko Mladic festgenommen

    Mladic gilt als unermüdlicher Kriegstreiber in den Zerfallskonflikten des ehemaligen Jugoslawien. Nach Kriegsende 1996 war er untergetaucht Nach mehr als 15 Jahren auf der Flucht wurde der als Kriegsverbrecher gesuchte bosnisch-serbische General Ratko Mladic am 26. Mai 2011 gefasst, und zwar auf einem Bauernhof in Nordserbien. Offenbar hatte er sich dort seit mehreren Jahren unter dem Namen Milorad Komadic bei einem Verwandten versteckt. Mladic wird unter anderem für das Massaker von Srebrenica verantwortlich gemacht, bei dem im Sommer 1995 serbische Soldaten nach der Eroberung der UN-Schutzzone Srebrenica rund 8000 muslimische Männer und Jugendliche ermordet und in Massengräbern verscharrt hatten. Außerdem für die jahrelange Belagerung von Sarajevo, bei der Scharfschützen und Artillerie von den umliegenden Hügeln aus die Stadt monatelang terrorisierten. Im November 2017 wurde Mladic, zu diesem Zeitpunkt war er 75 Jahre alt, vom Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (unser Foto von der Verhandlung) zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

    Foto: dpa
  • HEUTE VOR einem Jahr wurde George Floyd ermordet

    Ja, ermordet. Denn auf Mord befand das Gericht im April dieses Jahres. Wegen seiner Verantwortung für den Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota wurde der Ex-Polizist Derek Chauvin von einer Geschworenen-Jury schuldig gesprochen. Die Qualen Floyds konnten Millionen Menschen nachverfolgen, weil eine Passantin den Vorfall gefilmt hatte. Es kam zu schweren Ausschreitungen in Minneapolis und anderen amerikanischen Großstädten. Der 46 Jahre alte Floyd war am 25. Mai 2020 in Minneapolis bei einer Festnahme ums Leben gekommen. Wie auf dem Video zu sehen ist, hatte der weiße Polizist Chauvin mehr als neun Minuten auf Floyds Hals gekniet und auch nicht von ihm abgelassen, als der ihn anflehte. Floyds letzte Worte „I can't breathe“ wurden zum Motto der größten Protestbewegung gegen Rassismus und Polizeigewalt seit Jahrzehnten, nicht nur in den USA. Unser Foto entstand an der East Side Gallery in Berlin. (JS) - Lesen Sie hier den Tagesspiegel-Kommentar zum Urteil.

    Foto: Christoph Soeder / dpa
  • HEUTE VOR 80 Jahren wurde Bob Dylan geboren

    Er hat das Intellektuelle, Literarische in die populäre Musik gebracht, ihr Zeitmaß und ihre Bildersprache verändert. Es war eine notwendige Korrektur, so wie Picasso und die Kubisten Anfang des 20. Jahrhunderts das neue Bild der Welt einfingen. "Gott tippte ihm nicht auf die Schulter, Gott trat ihn in den Hintern". So beschrieb Dylans Produzent Bob Johnston das Wunder. Vor 80 Jahren, am 24. Mai 1941, wurde Robert Allen Zimmerman in Duluth geboren, hoch im Norden der USA, an der kanadischen Grenze. Seine Wurzeln sind deutsch, jüdisch und ukrainisch. Um 1900 soll die Familie aus Odessa in die USA gekommen sein. Woher der spätere Künstlername stammt, ist unklar. Dass der Dichter vom Ursprung her ein Sänger war und der Sänger ein Dichter, ein Fahrender, ein wandelndes Archiv von Stories, Melodien, Mythen, daran erinnert Bob Dylan. (RS) - Unser Bild stammt aus dem Jahr 1967. Rüdiger Schaper gratuliert ihm hier im Tagesspiegel zum Geburtstag.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 30 Jahren wurde Lena Meyer-Landruth geboren

    Die Karriere der Sängerin begann mit dem Höhepunkt. Der Tagesspiegel berichtete am 31. Mai  2010: >Drei Minuten lang hat sie gesungen, fast als letzte, ihr Lippenstift war rot, ihr Kleidchen schwarz, getanzt hat sie dazu auf ihren hohen Absätzen, Fehler hat sie nicht gemacht, geflirtet hat sie mit dem Publikum, den Kameras, die sich das gern gefallen ließen, und nach 23 Uhr 25 hat sie dann abgeräumt. Neun Mal zwölf Punkte, aus Finnland, Estland, Dänemark, Spanien, Slowakei, Schweden, Lettland, Norwegen, sogar aus der Schweiz. Auf der Presskonferenz ruft sie: "Hallo, ich bin Lena. Ich bin 19, und ich komme aus Hannover. Und ich habe gerade den Eurovision Song Contest gewonnen."< Lesen Sie hier Lena Meyer-Landruth im Tagesspiegel-Interview "Ich bin kein Partymensch".

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 75 Jahren wurde George Best geboren

    Er ist der beste Fußballspieler, der nie bei einer WM spielte. Schon als Teenager war er Alkoholiker. In feucht-fröhlichen Kneipenrunden wird der Nordire noch heute zitiert mit Sprüchen wie: "Ich habe viel Geld für Alkohol, Frauen und Autos ausgegeben, den Rest habe ich einfach verprasst." Oder: "1969 habe ich das mit den Frauen und dem Alkohol aufgegeben. Das waren die schlimmsten zwanzig Minuten meines Lebens." Seine letzten Worte vor dem Tod durch allgemeines Organversagen waren: "Don’t die like me" - sterbt nicht wie ich! George Best starb im November 2005, mit 59 Jahren. Zur Beerdigung in seiner nordirischen Heimat gaben ihm Zehntausende in Belfast das letzte Geleit. (gol)

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 100 Jahren wurde Andrej Sacharow geboren

    1975 wurde ihm der Friedensnobelpreis verliehen. Der Tagesspiegel kommentierte: >Die Verleihung an den sowjetischen Regimekritiker Sacharow hat im Kreml Stirnrunzeln hervorgerufen. Der Preis sei einem Mann verliehen worden, der „gegen sein eigenes Land und dessen friedliebende Politik Stellung bezogen" habe. Diejenigen, die den Preis verliehen hätten, seien von ganz anderen Interessen als denen des Friedens geleitet worden. - Sacharows Kritik gilt den Auswüchsen des Sowjetsystems, nicht seinem Lande, dem er als Wissenschaftler die Wasserstoffbombe verschaffte. Sacharow hat auch nicht gegen Moskaus „friedliebende Politik Stellung bezogen“, sondern gegen eine waffenstarrende Heuchelei, die sich in der Friedenspose unechter Entspannung gefällt. Sein Engagement dient zutiefst dem Frieden, und seine Auszeichnung ehrt das Nobel-Komitee, das sich mit dieser Entscheidung über opportunistische Erwägungen hinweggesetzt hat.< Sacharow starb mit 68 Jahren im Dezember 1989. Unser Bild zeigt ihn im Profil an der East Side Gallery.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 125 Jahren ist Clara Schumann gestorben

    Clara Wieck Schumann ist ein Star gewesen, Wunderkindkarriere. 1819 als Tochter des ehrgeizigen Klavierhändlers und Lehrers Friedrich Wieck in Leipzig geboren, erhielt sie in ihrer Kindheit eine intensive Musikausbildung und debütierte bereits im Alter von neun Jahren als Pianistin im Leipziger Gewandhaus. 1840, nach fünfjähriger, zuerst heimlicher Verlobungszeit heiratete sie gegen den Willen des Vaters den 30-jährigen Robert Schumann. Acht Kinder brachte sie zur Welt. Zugleich konzertierte sie immer wieder und trug so nicht unwesentlich zum Einkommen der wachsenden Familie bei, auch wenn Robert das nicht so gerne sah. Er gab sich patriarchalisch und schrieb "Ich habe dich die Liebe gelehrt, du warst meine talentierteste Schülerin, du mein kerndeutsches, schlankes Mädchen". Nach seinem Tod 1856 ging sie weiter auf Tournee, sie erhielt eine eigene Klavierklasse als „Erste Klavierlehrerin“ am Hochschen Konservatorium in Frankfurt. Am 20. Mai 1896 ist sie gestorben.

     
  • HEUTE VOR 20 Jahren wurde Schalke 04 Meister der Herzen

    Vor dem letzten Spieltag hatten die Bayern drei Punkte Vorsprung von den Schalkern, aber das schlechtere Torverhältnis. Wenn die Schalker also ihr letztes Spiel gegen Unterhaching gewinnen, es ist das allerletzte Spiel im alten Parkstadion, und die Bayern beim HSV verlieren, hat Schalke die Meisterschale. Nun, Schalke gewinnt das Spiel, und wie: Nach 0:2 Rückstand am Ende noch mit 5:3. Als abgepfiffen wird, steht es in Hamburg 1:0 für den HSV. Aber es wird noch gespielt. Die Schalker jubeln. Wenn es dabei bleibt, sind sie Meister. In der vierten Minute der Nachspielzeit pfeift Schiedsrichter Merk in Hamburg einen indirekten Freistoß für die Bayern. Andersson schießt doch noch den Ausgleich, Bayern ist Meister. Für vier Minuten war Schalke Deutscher Meister. So wurde Schalke Meister der Herzen. Auf unserem Bild trauert ein Schalker Fan.

    Foto: dpa
  • HEUTE VOR 70 Jahren wurde die Verpackung Tetra Pak vorgestellt

    Eng sind in Schweden die Beziehungen zwischen Wirtschaft und Hochschule. Hinter der Lund Universität, der zweitältesten Schwedens, beginnt der Ideon Science Park mit mehreren hundert Unternehmen. Es ist das Silicon Valley von Lund. Von hier kommt der Ultraschall, kommt Bluetooth und kommt eben auch Tetra-Pak aus dem von Ruben Rausing gegründeten Unternehmen. In den letzten Monaten kamen die Rausing-Erben in Berlin ins Gespräch: In der Kreuzberger Oranienstraße musste der Buchladen Kisch & Co. nach einer Räumungsklage dichtmachen. Eigentümer des Hauses ist der Fonds „Victoria Immo Properties V S.a.r.l.“ mit Luxemburger Adresse. Und hinter diesem Fonds stecken angeblich die Rausing-Erben.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 200 Jahren wurde Sebastian Kneipp geboren

    Pfarrer Kneipp entdeckte die Heilkraft des Wassers neu und führte die Hydrotherapie ein. Neben dem Wasser, der Bewegung, der Ernährung und den Heilpflanzen ist die Ordnung in der Lebensgestaltung das fünfte Wirkprinzip, auf dem Pfarrer Kneipps Heilkunde beruht. "Erst als ich daran ging, Ordnung in die Seelen meiner Patienten zu bringen, hatte ich vollen Erfolg." Es geht dabei um Regelmaß, darum, mit Gewohnheiten den Alltag zu strukturieren. Denn Gewohnheiten, so lautet die Maxime der Ordnungstherapie, mögen vielleicht langweilig klingen. Aber sie sind gesund. Auf unserem Bild kneippen Besucher der Wagner-Festspiele in Bayreuth – in Festkleidung.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 40 Jahren wagte Karlheinz Böhm seine berühmte Publikumswette

    „Wetten daß“-Showmaster Frank Elstner war zutiefst skeptisch. Showgast war der Schauspieler Karlheinz Böhm (li), und der wagte am 16. Mai 1981 (unser Bild ist etwas jünger, es stammt aus einer Sendung im Jahr 1983) die Publikumswette, "dass nicht jeder dritte Zuschauer eine Mark, einen Franken oder sieben Schilling für Menschen in der Sahelzone spendet", einer von Hungersnöten heimgesuchten Region Nordafrikas. Böhm wollte die Wette gar zu gerne verlieren. In dem Falle nämlich, dass ausreichend Geld zusammenkäme, müsse im Sahel ein Jahr lang kein Kind hungern, hatte er gesagt. Was kam, war eine Lawine: Nach der Sendung 1,2 Millionen Mark, bis Ende 1981 waren es mehr als zwei Millionen Mark. Der große Erfolg seiner TV-Wette hatte weitreichende Folgen. Böhm flog im Oktober 1981 selbst nach Äthiopien, das einzige Land dieser bedürftigen Region, das ihm erlaubte, das Geld ohne Vorbedingungen auszugeben. Einen Monat später gründete er die Organisation Menschen für Menschen. (jbh)

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 25 Jahren wurde Birdy geboren

    Birdy, die zarte Sängerin aus dem Süden Englands, ist ein Beispiel dafür, dass in Castingshows tatsächlich manchmal Talente entdeckt und Karrieren gestartet werden: Mit zwölf Jahren gewann Jasmine van den Bogaerde, wie sie mit bürgerlichem Namen heißt, beim "Open Mic UK" und bekam zudem sechs Studiotage, die sie für Aufnahmen nutzte. 2011 erschien ihr Debütalbum mit Coverversionen von Bands wie Phoenix oder Bon Iver. Ihre Interpretation des Bon-Iver-Songs "Skinny Love" wird ein Youtube-Hit und macht sie berühmt. Birdy hat den Spitznamen von ihren Eltern bekommen, weil sie als Baby ihren Mund beim Füttern so weit aufgerissen hat. Vor Kurzem brachte sie ihr bereits viertes Album heraus, Tagessspiegel-Autor Simon Rayß findet es gut.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 225 wurde der erste Mensch gegen Pocken geimpft

    Ende des 18. Jahrhunderts gelang dem englischen Landarzt Edward Jenner ein Durchbruch im Kampf gegen die Pocken: Da Landarbeiter, die sich mit dem für Menschen harmloseren Kuhpocken infiziert hatten („Melkerknoten“) anschließend gegen die Menschenpocken immun waren, infizierte Jenner Menschen mit Kuhpocken. Heute vor 225 Jahren (so sagen es die Quellen) machte er den gewagten, jedoch glücklicherweise erfolgreichen Versuch, einen kleinen Jungen zunächst mit Eiter aus einer Pustel von der Hand einer Kuhmagd, einige Wochen später mit echten Pocken zu infizieren. Die Impfung erwies sich als so erfolgreich, dass sie im 19. Jahrhundert in vielen Ländern zur Pflicht erklärt wurde, in Deutschland im Jahr 1874. Die Impfmethode Jenner Vakzination (von Vacca, lat. Kuh), sie begründete die Methoden der aktiven Immunisierungen, bei denen das Immunsystem der Geimpften die benötigten Abwehrstoffe bildet.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 50 Jahren startete Dalli Dalli

    Legendär war die Spieleshow Dalli Dalli mit der wabenartigen Kulisse.  Sie lief am Donnerstagabend, 153 Sendungen von Mai 1971 bis September 1986. Moderator Hans Rosenthal ("Das war Spitze") wurde im NS als Jude verfolgt. Den Deportationen konnte er, im Gegensatz zu seinem jüngeren Bruder, entgehen. 1943 tauchte er unter. Eine Freundin seiner Mutter und eine Bekannte dieser Freundin versteckten ihn in der Kleingartenkolonie Dreieinigkeit in Lichtenberg. Heute befindet sich an der Bernhard-Bästlein-Straße eine Plattenbausiedlung. Bis zur Befreiung lebte er mehr als zwei Jahre im Untergrund. Zu Ehren des Moderators heißt das Areal am Funkhaus Hans-Rosenthal-Platz. Hans Rosenthal starb mit 61 Jahren im Februar 1987.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 50 Jahren gab die erste Nachrichtensprecherin im bundesdeutschen Fernsehen ihr Debüt

    Eine Ankündigung gab es nicht. Als am 12. Mai 1971 bei der Spätausgabe der Nachrichtensendung „heute“ im ZDF unerwartet Wibke Bruhns' Gesicht auf dem Bildschirm erschien, war das für das Fernsehpublikum in der Bundesrepublik Deutschland eine große Überraschung. Eine Frau hatten sie bis dahin noch nicht in einem Nachrichtenstudio erlebt. Nach Wibke Bruhns hat es 25 Jahre gedauert, bis in der ARD 1976 Dagmar Berghoff zur ersten Frau vor der Kamera bei der „Tagesschau“ wurde. Heute sind weibliche Sprecherinnen und Moderatorinnen von Informationssendungen nicht mehr außergewöhnlich. Im Gegenteil: Die großen Polit-Talks - „Anne Will“, „Maybrit Illner“, „Sandra Maischberger“ - werden bereits seit einiger Zeit vor allem von Moderatorinnen präsentiert. Im Juni 2019 ist Wibke Bruhns im Alter von 80 Jahren gestorben.

    Foto: dpa
  • HEUTE VOR 100 Jahren wurde Hildegard Hamm-Brücher geboren

    Franz Josef Strauß schimpfte sie "Krampfhenne", der langjährige bayerische Ministerpräsident Alfons Goppel "Bissgurke". Die Zeiten waren damals rau im Ton. In der sozialliberalen Koalition wurde die FDP-Politikerin von 1976 bis 1982 unter Hans-Dietrich Genscher Staatsministerin im Auswärtigen Amt. Mit dem Koalitionssprung der FDP 1982 mitten in der Wahlperiode von der SPD zur CDU begann ihr Aufstieg zur liberalen Ikone und ihre Abwendung von der eigenen Partei. Im Bundestag stimmte sie gegen den "Machtwechsel" und las den Putschisten kollektiv die Leviten: "Ich finde, dass beide dies nicht verdient haben: Helmut Schmidt, ohne Wählervotum gestürzt zu werden, und Sie, Helmut Kohl, ohne Wählervotum zur Kanzlerschaft zu gelangen!" Kohl nahm das übel und schnitt sie von da an (unser Bild stammt von 1984). Im Dezember 2016 ist Hildegard Hamm-Brücher im Alter von 95 Jahren in München gestorben. (bib)

    Foto: dpa
  • HEUTE VOR 30 Jahren wurde Helmut Kohl mit Eiern beworfen

    Zehn Monate zuvor hatte der Kanzler das Versprechen abgegeben, die neuen Bundesländer in blühende Landschaften verwandeln zu wollen, eine Ankündigung, die euphorisch aufgenommen wurde. Ein halbes Jahr nach der Einheit Schlug ihm bei seinem Besuch in Sachsen-Anhalt nicht nur Begeisterung, sondern auch Misstrauen entgegen. Die Enttäuschung schien beiderseitig zu sein, immerhin flossen gewaltige Summen in den Erhalt des mitteldeutschen Chemiedreiecks, des industriellen Ballungsraums um Halle, Merseburg und Bitterfeld. Als Helmut Kohl den Marktplatz in Halle betrat, flogen Eier, trafen auch ihn. Kohl duckte sich nicht etwa weg, sondern stürmte an seinen Bodyguards vorbei auf das Absperrgitter zu, wollte die Eierwerfer persönlich zur Rede stellen. Es sah sogar so aus, als ob er sie verprügeln wollte. Mit Mühe konnten Sicherheitsbeamte Kohl zurückhalten. (lat)

    Foto: dpa
  • HEUTE VOR 100 Jahren wurde Sophie Scholl geboren

    Im Februar 1943, mit 21 Jahren, wurde sie von NS-Richtern zum Tode verurteilt und hingerichtet. Verraten wurden Sophie Scholl und die anderen Mitglieder der Weißen Rose von Jakob Schmid, Hausmeister an der Uni München. Schmid wurde 1946 zu fünf Jahren Arbeitslager verurteilt. Der Tagesspiegel berichtete am 16. Juni 1946 vom Prozess: „An einem Vormittag im Februar 1943 sah Schmid, wie die Geschwister Scholl aus dem zweiten Stock der Münchener Universität Flugblätter warfen. Er stellte die beiden fest und brachte sie zur Hausmeisterei. Der Ankläger bezeichnete Schmid als einen fanatischen Aktivisten, der als Zellenleiter und SA-Truppführer die ihm übertragenen Aufgaben mit Eifer ausgeführt habe. Schmid gab zu, als Belohnung für die Denunzierung der Geschwister Scholl von dem damaligen Gauleiter Giesler tausend Mark und später von der Gestapo weitere zweitausend Mark erhalten zu haben.“

    Foto: Getty
  • HEUTE VOR 500 Jahren wurde Petrus Canisius geboren

    Petrus Canisius (1521-1597) war der erste Deutsche, der Mitglied im Jesuiten-Orden wurde. Er trat als achtes Mitglied 1543 in den Orden ein und trieb die Gegenreformation in Deutschland an. In den folgenden Jahrhunderten hatten die Jesuiten großen Einfluss auf die europäische Bildungslandschaft – überwiegend als Anti-Aufklärer. 1925 wurde das nach ihm benannte Berliner Canisius-Kolleg gegründet. 2010 wurde der sexuelle Missbrauch von Kindern am Canisius-Kolleg publik.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 75 Jahren wurde Carmen Thomas geboren

    Sommer 1973. Carmen Thomas moderierte – als erste Frau -  das Aktuelle Sportstudio. Ein Bundesligist hat ein Testspiel. „Schalke 05 gegen... ähhhm... jetzt habe ich’s vergessen." Carmen Thomas blickt auf ihre Moderationskarten, dann wieder hoch und sagt etwas zu fröhlich: "Standard Lüttich, Standard Lüttich." Es ist nur ein Satz, eigentlich nur eine Ziffer. Aber sie sollte Carmen Thomas berühmt machen. Schalke 05 statt Schalke 04: Das passierte in Thomas’ fünfter Sendung - und wurde erst 18 Tage später von der Bild auf der Titelseite erfolgreich zum Skandal hochgeschrieben. In Wahrheit hat sich zunächst kaum jemand über den Versprecher aufgeregt. Von ihrer Entlassung war überhaupt nie die Rede - wie seither immer und immer wieder falsch geschrieben wurde und wird. Vielmehr moderierte sie noch anderthalb Jahre weiter. Ihr Fehler ist ihr treu geblieben, als Thema und als Wendepunkt ihres Lebens. Thomas sagt: "Er ist ein Teil meiner Marke geworden." - Lesen Sie hier, was Carmen Thomas nach ihrer Sportstudio-Zeit machte. (nik)

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 100 Jahren wurde Erich Fried geboren

     

    Er war einer der populärsten deutschsprachigen Lyriker nach 1945. Erich Fried, 1921 als Sohn einer jüdischen Familie in Wien geboren, war 1938 vor den Nationalsozialisten ins englische Exil geflohen. Zuvor war sein Vater von der Gestapo verhaftet worden und an den Folgen von Prügeln und Tritten während eines Verhörs gestorben. Frieds Großmutter wurde in Auschwitz ermordet. Fried war ein aufrechter Antifaschist, der sich vorgenommen hatte, „gegen diese Barbarei zu kämpfen, solange ich lebe“. - Ausgerechnet der linke Dichter Erich Fried stand auf dem Standpunkt: Auch mit Rechtsextremen müsse man reden, schließlich seien das „Menschen mit zum Teil ganz ehrlichen Ansichten, die nur verderblich sind“. Lesen Sie hier im Tagesspiegel über die Freundschaft Frieds mit dem Rechtsradikalen Michael Kühne

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 100 Jahren kam Chanel No 5 auf den Markt

    Es ist nach wie vor eines der gefragtesten Parfüms der Welt, als es am 5. Mai 1921 präsentiert wurde, war es ultramodern, weil synthetisch hergestellt und demonstrativ nicht den Düften der Natur nachgebildet. Der künstliche Dufteffekt von Chanel wurde zum Trend für das gesamte Jahrhundert. Der Klassiker schlechthin wurde von Ernest Beaux für Coco Chanel kreiert, einem russischen Emigranten. Gabrielle (Coco) Chanel, nach deren Glückszahl das Parfüm 1921 getauft wurde, galt im Paris der 1920er Jahre als eine der wichtigsten Trendsetterinnen. Seither wurde nicht einmal der Flakon - scharf und rechteckig, der Name sachlich-spröde - dem Zeitgeist angepasst.

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  • HEUTE VOR 130 Jahren wurde Sherlock Holmes umgebracht

    ... und zwar von niemand Geringerem als seinem Autor. 1893 war Arthur Conan Doyle im Berner Oberland und schwer beeindruckt von den Reichenbachfällen. „Ein furchteinflößender Ort, wahrhaftig“, schrieb der Erfinder von Sherlock Holmes. Auch heute noch lässt einen auf der Besucherplattform das hypnotische Brüllen des 120 Meter tiefen Wasserfalls erschaudern, und man versteht, warum der Autor Conan Doyle diesen Ort als „würdiges Grab“ für seinen Sherlock Holmes erachtete. Tagesspiegel-Autor Moritz Honert hat sich dort mal umgesehen, wo der Autor sein Geschöpf vor genau 130 Jahren (erzählte Zeit) in „The Final Problem“ ermordete. Ja, ermordete. Heimtückisch. Arthur Conan Doyle wollte endlich Ruhe vor seiner erfolgreichsten Kreation. „Ich hatte so eine Überdosis von ihm wie von Foie gras, an der ich mich einst überfuttert hatte, und deren Name allein mir Übelkeit erregt“. - Unser Bild zeigt Benedict Cumberbatch und Martin Freeman als Sherlock Holmes und Dr. Watson. 

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  • HEUTE VOR 100 Jahren wurde Sugar Ray Robinson geboren

    Als Walker Smith kam er am 3. Mai 1921 in Detroit zur Welt - die Boxwelt kannte ihn als Sugar Ray Robinson. Der "Urvater" aller später den Sugar-Ehrennamen wählenden Boxer starb 1989 im Alter von 69 Jahren an der Alzheimerschen Krankheit. Robinson gilt bei vielen Fachleuten Pfund für Pfund als der beste Boxer aller Zeiten. Zwischen 1946 und 1958 war er zunächst Weltmeister im Welter- und dann fünfmal im Mittelgewicht. Unser Bild zeigt seine bitterste Stunde als Boxer: Er tötete einen Gegner im Ring. Jimmy Doyle starb 24 Stunden nach der KO-Niederlage gegen den Weltmeister an Gehirnblutungen. Die amtliche Untersuchung ergab die Schuldlosigkeit Robinsons - Doyle hätte nach einer früheren schweren Niederlage nicht boxen dürfen -, aber sie warf Schatten auf seine Karriere.

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  • HEUTE VOR 20 Jahren hat Kanzler Gerhard Schröder das neue Kanzleramt bezogen

    Der Tagesspiegel berichtete: Die Schlüsselübergabe: Das Protokoll sieht vor, dass Bundeskanzler Gerhard Schröder einen silbernen Plastikschlüssel in halber Kanzlergröße aus den Händen Schultes entgegennimmt. Den soll er in ein Loch stecken, das in ein Gehäuse am vorderen Podestrand eingelassen ist. Er macht dabei keine nennenswerten Fehler. Schröder hatte den Bau des Architekten Axel Schultes zuvor kritisiert: "Alles viel zu wuchtig". Beim Festakt aber gab er sich versöhnlich. Der Bau werde dem "Anspruch auf Transparenz" in hervorragender Weise gerecht. Dann wurde er sogar kurz pathetisch. Das Band des Bundes, in dessen Zentrum das Kanzleramt nach Abschluss aller Bauvorhaben stehen werde, werde sich wie ein "Verband über die Wunden der Teilung Deutschlands" legen. "Sie ahnen, dass jetzt das Aber kommt", sagte Schröder dann und warnte vor missverständlicher Symbolik, die von der gewaltigen Größe des Baus ausgehen könne. "Wir beziehen nicht Sanssouci. Hier wird nicht geherrscht, sondern regiert."(mfe)

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 50 Jahren wurde Anja Karliczek geboren

    Die CDU-Politikerin kommt aus dem westfälischen Ibbenbüren und ist seit 2018 Bundesministerin für Bildung und Forschung. Zuletzt geriet sie in Bedrängnis wegen der FFB, der Forschungsfabrik Batteriezellenfertigung. Die staatlich finanzierte Einrichtung mit Sitz in Münster soll die Bedingungen für großindustrielle Batteriezellenfertigungen verbessern und der Elektromobilität einen Schub geben. Damit das gelingt, hat das Haus von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) frühzeitig Vertreter aus der Wirtschaft an Bord geholt. Doch die übten zuletzt im Februar harte Kritik. „Kein Unternehmen steht der FFB positiv gegenüber“, sagte ein Branchenvertreter. Das Konzept gehe an den potenziellen Anwendern und Kunden vorbei. Schon im Vorfeld hatte es Streit gegeben, weil die Fabrik in Karliczeks Wahlkreis entsteht. (alf)

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 20 Jahren wurde das Erbgut der Maus entschlüsselt

    Der Tagesspiegel berichtete: „Der US-Amerikaner Craig Venter und seine Firma Celera Genomics haben das Erbgut der Maus komplett entschlüsselt. Die Daten stehen gegen Bezahlung zur Verfügung. Die Maus hat für Genforscher immense Bedeutung. Mit Hilfe der Maus-Gene glauben sie, die Funktion der menschlichen Gene verstehen zu können. Der 54-jährige Venter hatte auch als erster das Genom des Menschen und noch zuvor das der Fruchtfliege Drosophila melanogaster aufgeschlüsselt. Lesen Sie hier Craig Venter im Tagesspiegel-Interview.

    Foto: Imago
  • HEUTE VOR 100 Jahren wurde Hans-Joachim Kulenkampff geboren

    Der gebürtige Bremer, 1998 mit 77 Jahren in Seeham bei Salzburg gestorben, war mal charmanter, mal machohafter Unterhalter für Millionen, sein TV-Spielfeld war das zwischen 1964 und 1987 ausgestrahlte „EWG“-Quiz. „Butler“ Martin Jente, der sich im Finale der „EWG“-Show Witzchendialoge mit „Kuli“ als „Chef“ lieferte, trug nicht zum ersten Mal eine schwarze Uniform. Seine SS-Vergangenheit konnte der Produzent der Sendung lange verheimlichen. „Kulis“ SPD-Standpunkt war bekannt, 1969 machte er Wahlkampf für Willy Brandt. Lesen Sie hier die Würdigung im heutigen Tagesspiegel.

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  • HEUTE VOR 80 Jahren wurde Regine Hildebrandt geboren

    Sie war eine anstrengende Politikerin, durchaus. Diese ständige Eile, dieses Berlinern, diese Überzeugung, jetzt und hier etwas gut oder sogar besser machen zu können: Regine Hildebrandt gab manchen Leuten das Gefühl, dass es sich lohnen könnte, Politikern zu vertrauen, während sich andere Leute mit Grauen abwandten von dieser Mutter Courage in Brandenburg. Neun Jahre hat sie dort Politik gemacht und alles mitbekommen, was man mitbekommen kann: Zuneigung, Bewunderung, Erfolg, Popularität bis zum Ruhm - und den Skandal. Zurückgezogen, geduckt hat sie sich nicht mal als Todkranke. Viel eher als andere märkische Politiker hat sie versucht, den "Brandenburger Weg" zu gehen und die DDR sozusagen sozialverträglich in die Bundesrepublik zu überführen. Sie hat auch die sehr zu beeindrucken vermocht, die sie nicht verehrten. So wie sie lacht heute niemand in der Politik. Im November 2001, mit 60 Jahren, ist Regine Hildebrandt an Krebs gestorben. (wvb)

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  • HEUTE VOR 75 wurde der Tiergarten zur Kleingartenkolonie

     

    Am 25. April 1946 genehmigte die britische Militärregierung die landwirtschaftliche Nutzung des Tiergartens. Bald darauf verwandelte er sich in eine Kleingartenkolonie. Bei Kriegsende war der Tiergarten eine Trümmerfläche, halbverbrannte Bäume reckten die kahlen Reste in den Himmel. "Die schmerzlichste Wunde, die unserer Stadt durch den Krieg geschlagen wurde", sagte Ernst Reuter einige Jahre später. Im Frühjahr 1946 wurden dann weite Teile parzelliert und an 2500 Pächter vergeben. Wo früher hohe Bäume Schatten warfen, wurde Kohl angebaut, und die Holzreste einschließlich der Wurzeln wanderten in die Öfen der Berliner.

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  • HEUTE vor 60 Jahren wurde die legendäre Vasa gehoben

     

    Schatzsucher entdeckten 1957 in der Hafeneinfahrt von Stockholm das Wrack der sagenumwobenen Vasa. Von dem mächtigen dreimastigen Segelschiff hatte sich der Schwedenkönig einstmals die vollkommene Beherrschung der Ostsee versprochen. Man vermutet, dass der Untergang an der fehlenden Stabilität des Schiffes lag. Neben der Schwimmfähigkeit soll ein Schiff bei Neigungen in seine aufrechte Lage zurückkehren können. Es muss also im Wasser "stabil" liegen. Wahrscheinlich aber hatte die Vasa durch Kanonen und Takelage Übergewicht, und so kenterte sie schon bei der ersten Ausfahrt am 10. August 1628 und bei nur leichter Brise. Rund 50 Besatzungsmitglieder wurden vor den Augen vieler Zuschauer mit in die Tiefe und in den Tod gerissen. Erst 333 Jahre später wurde das Schiff geborgen und anschließend von Spezialisten nach und nach wieder zusammengesetzt - wie ein riesiges Puzzle und zu 95 Prozent aus Originalteilen. Das Vasa-Museum in Stockholm ist coronabedingt geschlossen, hier können Sie es virtuell besichtigen.

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  • HEUTE VOR 75 Jahren wurde der Motorroller als Patent angemeldet

    1946 springt erstmals eine Vespa an. Der Flugzeughersteller Piaggio, der während des Krieges Faschistenführer Mussolini als Flugzeugbauer gedient hatte, musste sich eine neue Geschäftsidee einfallen lassen. Die Alliierten hatten dem Unternehmen die Herstellung von Flugzeugen verboten. Enrico Piaggio, Sohn des Firmengründers Rinaldo, ahnte, was in den harten Nachkriegsjahren gebraucht wurde: ein unkompliziertes, robustes und preiswertes Fahrzeug für jedermann. Eine Art Autoersatz. Piaggio beauftragte den berühmten, aber arbeitslos gewordenen Helikopter-Ingenieur Corradino D'Asciano, einen Prototyp zu entwerfen. Die Vorgaben: Das Gefährt sollte einen vor Verschmutzung geschützten Motor haben, eine bequeme Sitzhaltung mit großer Beinfreiheit ermöglichen, ein Ersatzrad bei sich führen und auch von einer Frau im Rock benutzt werden können. - Unser Foto stammt aus eineer Werbung von 1950. (mot)

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  • HEUTE VOR 75 Jahren vereinigten sich in Ostberlin KPD und SPD zur SED

    Ostermontag 1946. "Ein alter Traum ist Wirklichkeit geworden: die Einheit der Arbeiterklasse", rief KPD-Funktionär Wilhelm Pieck (links) in den Saal. Otto Grotewohl (rechts) von der SPD kommentierte den historischen Handschlag mit den Worten: "Wir reichen uns die Hände über Gräber hinweg." Nur wenige Ereignisse in der deutschen Nachkriegsgeschichte haben eine solch streitbare Auslegung erfahren wie der Vereinigungsparteitag von KPD und SPD am 21. und 22. April 1946, zu dem sich 507 Kommunisten und 548 Sozialdemokraten im Admiralspalast, der damaligen Spielstätte der Deutschen Staatsoper, zusammengefunden hatten. (sc)

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  • HEUE VOR fünf Jahren ist der Sänger Prince gestorben

    Geboren wurde Prince Rogers Nelson als Sohn einer weißen Sängerin und eines schwarzen Jazzmusikers am 7. Juni 1958 in Minneapolis. Mit sieben konnte er Klavier spielen, mit zwölf soll der Junge 22 Instrumente beherrscht haben. Was man sich halt von einer mythischen Popgestalt so erzählt, die mal als Satan, mal als Engel angebetet wird, als Derwisch, als Denker, als Rebell. Er hat sich alles selbst beigebracht. - Unser Bild zeigt ihn 1992 in der Berliner Waldbühne. Wie seine Karriere begann und wie sie verlief, lesen Sie im Nachruf von Jörg Wunder im Tagesspiegel.

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  • HEUTE VOR 25 Jahren wurde der Müggelturm wieder eröffnet

    Der Tagesspiegel berichtete im April 1996: "Der Müggelturm hoch oben in den Köpenicker Müggelbergen ist nach einer fast einjährigen Sanierung ab heute wieder geöffnet, die Baugerüste sind gefallen. Vor 107 Jahren kletterten die ersten Besucher auf den 30 Meter hohen Turm - und waren begeistert von der Fernsicht. Bei gutem Wetter waren es bis zu 50 Kilometer; war es diesig, konnte man den Ärger darüber mit einer Molle im Lokal am Fuße des Ausgucks wegspülen. Wenige können sich noch an den Vorgänger erinnern, eine Art chinesischer Pagode, die aber am 18.Mai 1958 abbrannte. Silvester 1961 wurde dann der Turm eröffnet. Unzählige Besucher besahen sich seitdem ihre Stadt - die hier fast nur aus Wald und Wasser besteht." 2018 folgte eine weitere Sanierung, zurzeit ist beides, Turm und Gastronomie, coronabedingt geschlossen.

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  • HEUTE VOR 80  Jahren wurde Brechts Mutter Courage uraufgeführt

    .. Und zwar im Schauspielhaus Zürich. Therese Giehse zieht zum ersten Mal den Wagen der Marketenderin Mutter Courage über eine Bühne, Leopold Lindtberg führt Regie in dieser Uraufführung von Bertolt Brechts berühmtem Antikriegsdrama. Der Regisseur teilte dem Autor mit, das Publikum sei erschüttert gewesen. Brecht soll aus dem finnischen Exil umgehend zurück telegrafiert haben: "Stück sofort absetzen". Das Publikum sollte nicht erschüttert sein, sondern etwas lernen. Dass Krieg eine Folge von Gewinnsucht ist. Und dass die Überzeugung der Courage, der Mensch könne "nix machen", nicht der Schluss sein darf. - Unser Bild zeigt die Giehse in der Rolle der Mutter Courage, allerdings nicht in Zürich, sondern 1946 in Konstanz.

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  • HEUTE VOR 500 Jahren hat Martin Luther sich auf dem Reichstag in Worms verteidigt

    Die Stadt Worms, vor 500 Jahren. Kaiser Karl V., damals gerade 21 Jahre alt, hatte zum ersten Reichstag nach seiner Wahl und Krönung eingeladen. Unmittelbar zuvor, am 3. Januar 1521, hatte Papst Leo X. den Kirchenbann über Luther verhängt. Denn der Zwist zwischen Luther und der Kirche war eskaliert. Anstoß erregten dessen Thesen gegen den Ablasshandel und drei provokative Schriften aus dem Jahr 1520. Am 16. April 1521 traf Luther dort ein und wurde von Trompetern und 2000 begeisterten Anhängern empfangen. Was er zu der Zeit nicht wusste: Eine Disputation mit ihm ist nicht geplant. Er soll seine Thesen zurücknehmen, sonst nichts. Am 18. April nun verweigert er den Widerruf. Er sei weder durch Zeugnisse der Schrift noch durch klare Vernunftgründe von der Falschheit seiner Thesen überzeugt worden. „Und so lange mein Gewissen durch die Worte Gottes gefangen ist, kann und will ich nichts widerrufen, weil wider das Gewissen etwas zu tun, weder sicher noch heilsam ist.“ - Unser Bild zeigt das Luther-Denkmal von Ernst Rietschel in Worms. (mal)

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  • HEUTE VOR 20 Jahren ist Vera Brühne gestorben

    1962 stand in München eine hoch attraktive, blondierte Frau vor Gericht. Kaum ein Prozess der Nachkriegszeit hat die Menschen so aufgewühlt wie der gegen Vera Brühne. Sie wurde wie der zweite Angeklagte Johann Ferbach zu lebenslanger Haft verurteilt, wegen Doppelmordes an dem Arzt Otto Praun und dessen Haushälterin Elfriede Kloo. Das Mordopfer Praun hatte Brühne als Erbin eingesetzt. Als die Gefühle der beiden abkühlten, drohte Brühne eine Änderung des Testaments. Das war laut Anklage das Motiv, den Mord in Auftrag zu geben. Sie hatte immer ihre Unschuld beteuert. Seit 1979 hatte sie wieder in Freiheit gelebt, dank Franz Josef Strauß, der sie als Ministerpräsident des Freistaates Bayern begnadigte. Vera Brühne wurde 91 Jahre alt. (os)

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