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Ryan M. verschwand am 20. Dezember 2021.

© Sebastian Leber

Berliner nach Party verschwunden: Jetzt ermittelt das LKA im Fall des vermissten Ryan M.

Zuletzt wurde der 39-Jährige am 20. Dezember an der Rummelsburger Bucht gesehen. Nun wollen Ermittler mit Suchhunden aufs Wasser fahren.

Im Fall des verschwundenen Ryan M. hat das Berliner Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen. Der 39-Jährige, der zuletzt am 20. Dezember nachmittags am Nordufer der Rummelsburger Bucht gesehen wurde, wird wie berichtet von seinen Angehörigen gesucht. Handy und Kreditkarte sind seit dem Tag seines Verschwindens nicht mehr benutzt worden.

Die Polizei hatte zunächst mit der Suche gezögert, da sie keine Hinweise auf eine Gefahr für Leib und Leben sah. Dies hat sich nun geändert.

Der Fall ist inzwischen von einer örtlichen Polizeidienststelle an das LKA in der Keithstraße übergeben worden. „Wir haben das Gefühl, dass die verantwortlichen Ermittler jetzt sehr engagiert vorgehen“, sagt Micki R., die Cousine des Verschwundenen. „Dafür sind wir dankbar.“

Vergangene Woche kamen erstmals Polizeitaucher in der Rummelsburger Bucht zum Einsatz. Diese mussten ihre Suche jedoch nach wenigen Stunden einstellen, weil sich im fraglichen Bereich zu viel Schlick befand. In dieser Woche werden Suchhunde an die Bucht gebracht. Sie sollen in Booten über das Wasser gefahren werden und dort mögliche vorhandene Spuren aufnehmen.

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Auf die Suchplakate, die Verwandte und Freunde in diversen Stadtvierteln aufhängten, haben sich bereits zahlreiche Menschen gemeldet. Einige behaupten, den Verschwundenen gesichtet zu haben. Mal sei Ryan M. am Bahnhof Zoo entlang spaziert, mal sei er angeblich am Ostbahnhof, Ostkreuz oder in Lankwitz aufgetaucht. Keiner dieser Hinweise ließ sich jedoch erhärten.

Mehrere Menschen wollen Ryan M. dabei beobachtet haben, wie er Passanten um Geld anbettelte. Ein Anrufer sagt, der Gesichtete habe „nicht wie ein typischer Obdachloser gewirkt, sondern wie jemand, der sich geniert“.

Unklare Rolle seines Kumpels Marvin J.

Als gesichert gilt, dass Ryan M. vier Tage vor Weihnachten zusammen mit seinem Kumpel Marvin J. nach dem Besuch einer Party in der Rigaer Straße zu einer Bootsanlegestelle an der Rummelsburger Bucht gelangte. Vom Holzsteg aus paddelten beide zunächst zu einem nahegelegenen Boot, wo sie mit den dortigen Bewohnern feierten. 

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Anschließend paddelten sie weiter zu einer kleinen Ansammlung vor Anker liegender, miteinander verbundener Boote, die auch „Insel“ genannt werden. Während Marvin J. später unter Drogeneinfluss wild auf der Insel herumschrie und von einem Anwohner an Land gebracht wurde, ist Ryan M. nicht mehr gesichtet worden. 

Von den Bewohnern der umliegenden Schiffe geben alle an, M. nicht gekannt und den 39-Jährigen an diesem Tag erstmals gesehen zu haben. Anders sein Kumpel Marvin J.: Dieser war mehreren Bootsbewohnern bekannt. Von ihm soll auch der Vorschlag gestammt haben, zu zweit zur Bucht zu gehen.

Die Anfrage des Tagesspiegels, weshalb er seinen Kumpel Ryan nach dessen Verschwinden weder bei der Polizei als vermisst meldete noch selbst in der Bucht nach ihm suchte, beantwortet Marvin J. nicht.

Update vom 15. Februar: Am Nachmittag des 12. Februar wurde Ryan M. tot in der Rummelsburger Bucht gefunden. Laut Polizei gibt es bislang keinen Hinweis auf ein Verbrechen.

Haben Sie dunkle Gedanken? Wenn es Ihnen nicht gut geht oder Sie daran denken, sich das Leben zu nehmen, versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen Sie sich melden können.

Der Berliner Krisendienst ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern variieren nach Bezirk, die richtige Durchwahl für Ihren Bezirk finden Sie hier.

Weiterhin gibt es von der Telefonseelsorge das Angebot eines Hilfe-Chats. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer E-Mail-Beratung. Die Anmeldung erfolgt – ebenfalls anonym und kostenlos – auf der Webseite. Informationen finden Sie unter: www.telefonseelsorge.de

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