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Flache Kurve: das Dach am Haus der Kulturen der Welt in Berlin.

© imago images/Emmanuele Contini

Update

Grafiken zum Coronavirus in Berlin: Der Anstieg bei den Infizierten lässt nach – aber nicht der bei den Todesfällen

5091 bestätigte Infizierte, 585 Patienten im Krankenhaus: Viele Werte steigen langsamer. Bis auf eine Ausnahme. Der Coronavirus-Ausbruch in Berlin in Grafiken.

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Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert. Alle aktuellen Grafiken zum Coronavirus in Deutschland und Berlin finden Sie hier.

Berlin scheint den Coronavirus-Ausbruch mit den strikten Beschränkungen in den Griff zu bekommen. Darauf deuten mehrere Entwicklungen hin. Zunächst nimmt die Zahl der bekannten Infizierten in jüngster Zeit nur noch moderat zu. Derzeit gibt es 5091 bestätigte Fälle (Stand: Freitag, 17. April, 19.15 Uhr), das sind 101 mehr als am Mittwoch, ein Wachstum von lediglich 2,4 Prozent. In den Tagen zuvor war die Entwicklung ähnlich. Die Zahl der Covid-19-Patienten im Krankenhaus ging leicht zurück: Aktuell sind es 585, am Karfreitag war mit 615 der bisherige Höchststand erreicht. 146 dieser Patienten liegen auf Intensivstationen, am Karfreitag waren es 143.

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3641 der Infizierten gelten inzwischen als genesen, ein Anteil von 71,5 Prozent. Das sind 306 mehr als noch am Mittwoch. Den Großteil machen häuslich isolierte Patienten aus, die 14 Tage nach Erkrankungsbeginn nicht weiter behandelt werden mussten. Demnach sind in Berlin nur noch 1450 aktive Coronavirus-Fälle bekannt. Allerdings ist von wesentlich mehr Infizierten auszugehen, die keine oder nur geringe Symptome hatten und nicht getestet wurden.

Eine interessante Randnotiz: 2533 der Betroffenen sind männlich, 2556 weiblich. Bei zwei Menschen wurde das Geschlecht nicht übermittelt. Lange Zeit waren deutlich mehr Männer bekannt, die das Coronavirus in sich tragen, als Frauen.

Ein Wert trübt das Bild: Entgegen diesen erfreulichen Tendenzen nimmt die Zahl der Todesfälle weiterhin deutlich zu. Am Freitagabend vermeldete die Senatsverwaltung für Gesundheit 91 Covid-19-Tote in Berlin; am vergangenen Freitag waren es erst 46, eine glatte Verdopplung innerhalb von einer Woche. Gegenüber Mittwoch ist die Zahl um 17 Fälle oder rund 23 Prozent gestiegen.

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Die verstorbenen Patienten staffeln sich nach Altersgruppen wie folgt: zwei der Verstorbenen waren 40 bis 49 Jahre alt, acht 50 bis 59 Jahre alt, acht verstorbene Patient*innen waren 60 bis 69 Jahre alt, 21 der Verstorbenen waren 70 bis 79 Jahre alt und 52 verstorbene Patienten waren 80 Jahre und älter. Der Altersmedian der Verstorbenen beträgt 81 Jahre.

Grafiken zeigen, wie sich der Ausbruch entwickelt hat

Der erste Berliner Coronavirus-Fall hatte sich am 1. März bestätigt. Seit Mitte des Monats März sind die Infizierten-Zahlen stark angestiegen. Allerdings hat das Robert-Koch-Institut (RKI) seit Dienstag, 24. März, seine Definition erweitert: Als Covid-19-Fall gilt jetzt auch, wer Kontaktperson eines bestätigten Falls ist und Symptome zeigt. Nachdem im März deutliche Beschränkungen des öffentlichen Lebens verhängt wurden, ging das Wachstum im April zurück.

Wie stark sich das Virus schon jetzt messbar in allen zwölf Bezirken ausgebreitet hat und wie Berlin im Vergleich zum Rest des Landes dasteht, zeigen die folgenden Grafiken aus dem Tagesspiegel Innovation Lab. Sie basieren überwiegend auf Angaben der Senatsgesundheitsverwaltung und teilweise des RKI; geringe Abweichungen bei den Zahlen sind wegen Zeitversatzes möglich.

So breitet sich das Virus in Berlins Bezirken aus

Die Berlin-Karte zeigt, dass sich ein Großteil der Fälle in den Innenstadtbezirken ballt: innerhalb des S-Bahn-Rings. Hier leben die Menschen enger zusammen als am Stadtrand, gibt es tagsüber und nachts viel Austausch in Cafés und Clubs. Auch wenn diese inzwischen geschlossen sind, haben sie zuvor eine starke Ausbreitung des Virus begünstigt. Der Bezirk Pankow ist ein Zwitter: mit seinen nördlichen Ortsteilen Stadtrand, mit Prenzlauer Berg innerhalb des Rings zugleich szenig.

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Berlins Bezirke sind in ihrer Größe durchaus vergleichbar. Die Einwohnerzahl bewegt sich zwischen knapp 250.000 (Spandau) und gut 400.000 (Pankow). Die Spreizung bei den Coronavirus-Fallzahlen fällt weit größer aus.

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Die Bevölkerungsdichte ist offenkundig kein Kriterium: Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte sind am engsten besiedelt, weisen inzwischen aber deutlich unterschiedliche Fallzahlen aus. Auch Charlottenburg-Wilmersdorf und Marzahn-Hellersdorf sind hier vergleichbar, liegen aber bei den Coronavirus-Fällen weit auseinander.

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Im Zeitverlauf zeigt sich, dass die noch am ehesten östlich geprägten Bezirke Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick sowie das immer schon ganz eigene Spandau tief im Westen anfangs kaum vom Coronavirus betroffen waren. Inzwischen gibt es jedoch flächendeckend höhere Fallzahlen. Treptow-Köpenick hat sogar zu anderen Bezirken aufgeschlossen. Durch Klicken können Sie sich in der Tabelle die einzelnen Werte jedes Bezirks Tag für Tag anzeigen lassen.

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Die meisten Fälle je 100.000 Einwohner hat weiter Mitte zu verzeichnen: 205,0, gefolgt von Charlottenburg-Wilmersdorf (190,0) und Neukölln (163,5). Der Berliner Durchschnitt liegt bei 136,4 Fällen je 100.000 Einwohner. Die wenigsten gibt es in Lichtenberg mit 66,2 je 100.000 Menschen.

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Berlin im Vergleich zu anderen Bundesländern

Eine kritische Größe sind die Kapazitäten der Krankenhäuser. Anfang des Jahres gab es in Berlin 1045 Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit, von denen aber nur rund 200 kurzfristig verfügbar waren. Inzwischen sind mehrere hundert Beatmungsplätze hinzugekommen, mittelfristig soll die Gesamtzahl auf 2000 steigen. Spätestens Anfang Mai soll in einer Messehalle eine eigene Covid-19-Klinik für leichtere Fälle eröffnen, seit dem 1. April wird sie eingerichtet. Weitere solcher Behandlungszentren sind geplant.

Aktuell hat Berlin vergleichsweise wenig Intensivbetten und dadurch eine relativ hohe Auslastung, auch wenn es inzwischen deutlich mehr freie Betten gibt als zu Jahresbeginn.

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Unsere Deutschlandkarte zeigt die Kapazitäten hunderter Krankenhäuser. Wenn Sie hineinzoomen, können Sie auch die einzelnen Werte für die Kliniken in Berlin abrufen - mit einer Einordnung, ob bei den einzelnen Arten von Intensivbetten noch Plätze verfügbar sind. Eine Analyse zu den Intensivkapazitäten in Deutschland finden Sie hier.

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Bei den Infizierten-Zahlen bewegt sich Berlin im Vergleich mit den anderen Bundesländern sowohl hinsichtlich der absoluten Werte, als auch im Verhältnis zur Größe im Mittelfeld. Andere Länder sind deutlich stärker betroffen.

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Die Verdopplungsrate gilt in einer Pandemie als wichtiger Maßstab für die Ausbreitung eines Erregers. Sie gibt an, wie viele Tage es dauert, bis sich die Zahl der Infizierten verdoppelt hat. Dieser Wert ist für Berlin inzwischen auf 18 Tage angestiegen.

Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) hatte Ende März im Interview mit dem Tagesspiegel als Ziel ausgegeben, die Infektionsgeschwindigkeit in Deutschland so zu verlangsamen, dass es mindestens zehn bis zwölf Tage bis zu einer Verdopplung dauert. Mit den aktuellen Einschränkungen des öffentlichen Lebens scheinen Berlin und die übrigen Länder also auf einem guten Weg zu sein. So erklärt sich, dass inzwischen schrittweise Lockerungen der Corona-Maßnahmen vorgenommen werden.

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Wer sich für die Zahlen im Detail interessiert, sollte sich unser Interaktiv-Angebot mit allen Daten aus den Städten und Landkreisen in einer übersichtlichen Karte und in Tabellen ansehen. Darin enthalten ist auch eine separate Berlin-Karte, der einzelne Werte und Verläufe für jeden Bezirk zu entnehmen sind. 

Um alle aktuellen Entwicklungen aus Berlin in der Coronakrise zu verfolgen, empfehlen wir unseren Newsblog. Den tagesaktuellen Stand der Virus-Ausbreitung und der staatlichen Gegenmaßnahmen sowie eine Liste mit Hotlines und Anlaufstellen finden Sie hier. Auf Handy und Tablet bleiben Sie am besten mit unserer runderneuten App immer auf dem Laufenden. Sie lässt sich hier für Apple-Geräte herunterladen und hier für Android-Geräte.

Das erste Coronavirus-Update am Morgen schicken Ihnen ab 6 Uhr Chefredakteur Lorenz Maroldt und sein Team im Tagesspiegel-Newsletter Checkpoint, kostenlos und kompakt: checkpoint.tagesspiegel.de. Als Zusammenfassung am Abend empfehlen wir Ihnen das E-Paper unserer Zeitung mit allen wichtigen Nachrichten und Hintergrundinformationen zum Pandemie-Geschehen in Deutschland und der Welt – und den relevanten Themen abseits von Corona.

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