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Hoppla, ist das voll! Wir sind hier im März 2014 am BVG-Steg im Hafen von Wannsee. Hier legt die Fähren nach Kladow ab.

© Christoph Stollowsky

Zwischen Kladow und Wannsee: BVG-Fähre auf der Havel fährt offenbar länger

Anwohnerprotest mit Wirkung: Die BVG-Fähre gehört zu den Top-Themen im Spandau-Newsletter. Nun plant die BVG die Ausweitung, damit Pendler nicht mehr rennen müssen.

Kein Thema, zu dem wir so viele Leserbriefe erhalten haben wie zu diesem: Die BVG-Fähre zwischen Kladow und Wannsee hat die Tagesspiegel-Leser des Spandau-Newsletters wochenlang beschäftigt – und jetzt gibt es einen Erfolg. Die Fährzeiten des BVG-Schiffs werden ausgeweitet.

SPD-Politiker Swen Schulz: Fähre fährt ab Mai 2019 länger

Das gab der SPD-Politiker Swen Schulz bekannt, der diese Information von der BVG erhalten hat. Die BVG bestätigte auf Anfrage, dass derzeit Gespräche laufen, entscheiden müsse aber die Senatsverwaltung für Verkehr. Eine Bestätigung aus dem Haus von Verkehrssenatorin Reginer Günther (parteilos, für Grüne) steht noch aus.

Konkret heißt das laut Schulz: Ab 2019 sollen für die Monate Mai bis August an allen Wochentagen die Fährzeiten um eine Stunde ausgeweitet werden – die letzte Fähre fährt dann wochentags um 20 Uhr über den Wannsee und fährt um 20.30 Uhr zurück ab Kladow.

Viele Leserbriefe, weil die letzte Fähre ab S-Bhf Wannsee verpasst wurde

Im Spandau-Newsletter hatten genau das viele Leser aus Kladow (16.000 Einwohner) gefordert, weil sie es aus dem Büro kaum zur letzten Fähre um 19 Uhr schafften, um übers Wasser kommen. In Wannsee besteht Anschluss an die S-Bahn und Regionalbahn. "Das ist ein Schritt in die richtige Richtung", sagt Swen Schulz. Der Nächste müsse die Ausweitung der BVG-Fährzeiten auch für die kalten Monate sein. Weitere Leser-Ideen zur BVG-Fähre auf dem Wannsee finden Sie hier im Spandau-Newsletter unter diesem Link. Lustigster Leservorschlag: „Wie wäre es mit einer ,Lumpensammlerfahrt‘ um 23 Uhr?“ 

Des Themas hatte sich auch die CDU im Rathaus Spandau angenommen. Die Politik hat das Thema längst entdeckt, auch die CDU: „Die Fähre F 10 wird auch von arbeitender Bevölkerung genutzt. Viele kommen morgens über die Havel, abends aber nicht mehr zurück“, heißt es in einem Antrag des Spandauer CDU-Fraktionschefs Arndt Meißner. „Mehr Fährverkehr entlastet die Straßen.“ Das Thema steht auch auf der Liste des ersten Verkehrsausschusses am Montag. Zuletzt hatten wir im Spandau-Newsletter berichtet, dass der Vertrag laut Bezirkschef Helmut Kleebank, SPD, überprüft werde.

CDU: Fähre entlastet Straßen

"Besser noch wäre ein zweites Schiff“, sagt jetzt Swen Schulz, der am Vormittag bekannt gegeben hatte, dass er nicht mehr für den Bundestag kandidieren wird. Grundsätzlich sei auch die BVG dafür. „Doch die Umsetzung dieser Forderung erweist sich laut BVG leider als schwieriger als zunächst erwartet. So sei nach Gesprächen mit dem Fähr-Dienstleister, der Stern und Kreisschifffahrt Berlin, sowie nach Prüfung der bestehenden Verträge der Einsatz einer zweiten Fähre derzeit nicht möglich.“ Auf lange Sicht aber sollte es zum Einsatz eines zweites Schiffes kommen. Derzeit fährt die BVG alle 60 Minuten.

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Swen Schulz: Gut wäre ein zweites Schiff

Doch dafür reicht offenbar die Zahl der Schiffsgäste nicht: Im Frühjahr hatten wir hier im Spandau-Newsletter über eine Anfrage von Sebastian Czaja, FDP, berichtet. Ihm hatte der Senat diese Zahlen mitgeteilt: Werktags nutzen rund 700 Fahrgäste das Schiff, sonntags schon mal 1600. Deshalb hatte die BVG den Einsatz eines zweiten Schiffes für nicht rentabel gehalten, wie der Konzern dem Tagesspiegel schrieb - hier finden Sie die gesamte Antwort der BVG.

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