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Zur Hausbesetzung kamen auch viele Unterstützer in die Habersaathstraße 40-48 in Mitte.

© Thomas Loy

Zwei Wochen nach Besetzung: „Unglaublicher Erfolg“ – Obdachlose in leerstehendes Wohnhaus in Berlin-Mitte eingezogen

Die Brandschutzprobleme in dem Wohnhaus haben die Aktivisten behoben. Nun sind die ersten der etwa 60 Bewohner eingezogen.

Von Louise Otterbein

Knapp zwei Wochen nach der Besetzung eines Wohnhauses in der Habersaathstraße in Mitte sind am 30. Dezember die ersten obdach- und wohnungslosen Menschen in die leerstehenden Wohnungen eingezogen. Das gaben die Aktivist:innen der Initiative "Leerstand-Hab-ich-Saath" am Freitag auf Twitter bekannt. Die ersten der 60 Bewohner:innen haben Wohnungen bezogen, im Laufe der kommenden Tage würden die restlichen Personen folgen. Es sei laut Aktivist:innen eine "sehr emotionale Situation" gewesen.

Kurz vor Weihnachten hatte Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) auf Twitter bekannt gegeben, dass es Brandschutzprobleme gäbe, die vor dem Einzug erst behoben werden müssten. Deshalb war es für die Obdachlosen nicht möglich, die Wohnungen vor den Weihnachtsfeiertagen zu beziehen.

Daraufhin haben die Aktivist:innen der Initiative "Leerstand-Hab-ich-Saath" nach eigenen Angaben Rauchmelder und Feuerlöscher fachgerecht installieren lassen – diese seien durch Spenden finanziert worden. Von Dassel habe dann die Einweisung der wohnungs- und obdachlosen Menschen durch das Sozialamt veranlasst. Insgesamt 54 Wohnungen sollen bezogen werden.

"Wir haben einen unglaublichen Erfolg erkämpft und Wohnraum für Menschen geschaffen, die sonst nur mit Notschlafplätzen und Suppenküchen abgespeist werden", hieß es von Seiten der Aktivist:innen.

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Zusammen mit den Aktivist:innen hatten obdachlose Menschen vor zwei Wochen das Haus in der Habersaathstraße besetzt, in dem rund 100 Wohnungen seit Jahren leer stehen. Der Eigentümer möchte den Wohnriegel abreißen und durch hochwertige Neubauten ersetzen, doch laut von Dassel konnte man mit dem Eigentümer eine "Vereinbarung" treffen, nach der die Obdachlosen vorübergehend in dem Haus wohnen können.

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