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Mehr Batterie wagen. Mit den Zuschüssen soll kleinen und mittleren Unternehmen geholfen werden, sich zu elektrifizieren.

© dpa

Zuschüsse für Elektromobilität: Berliner nutzen mehr E-Fahrzeuge

Seit Beginn des Welmo-Förderprogramms haben Firmen und Selbstständige mehr als 5000 Anträge eingereicht.

Der Berliner Mittelstand setzt immer mehr auf Elektromobilität. Das geht aus den Zahlen des Förderprogramms „Wirtschaftsnahe Elektromobilität“ (Welmo) hervor, die dem Tagesspiegel vorab vorliegen.

Demnach sind seit dem Welmo-Start vor drei Jahren insgesamt 5544 Fahrzeuge, 1074 Ladepunkte und 129 Beratungen beantragt worden, erfuhr der Tagesspiegel aus der Senatswirtschaftsverwaltung.

Das Programm war im März 2020 für ein halbes Jahr ausgesetzt worden, weil die Mittel aus dem Topf aufgebraucht waren. Seit Oktober vergangenen Jahres hat die zweite Förderperiode begonnen, seitdem wurden 80 weitere Anträge auf Fahrzeuge und 50 für Ladepunkte bei der Förderbank IBB gestellt. Diesmal stehen 7,8 Millionen statt der zuvor sechs Millionen Euro bereit.

Was Batterie betriebene Fahrzeuge angeht, sind Berlinerinnen und Berliner laut Kraftfahrtbundesamt im bundesweiten Vergleich besonders aufgeschlossen.

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Neben Schleswig-Holstein steht die Hauptstadt mit 16,5 Prozent an der Spitze beim Elektroautokauf: Jedes sechste 2020 neu zugelassene Fahrzeug fährt entweder ausschließlich elektrisch oder hat einen zusätzlichen Elektromotor eingebaut.

Zum Vergleich: In Hamburg reizen die Kaufprämien vergleichsweise wenig zum Elektroautokauf (9,5 Prozent).

Berlin liegt mit Schleswig-Holstein an der Spitze beim E-Autokauf

Das Berliner Welmo-Programm fördert nur Nutzfahrzeuge, damit sollen kleine und mittlere Unternehmen sowie Soloselbstständige unterstützt werden, ihre Flotten beziehungsweise ihr Dienstfahrzeug zu elektrifizieren.

Bis zu 15 000 Euro Zuschüsse gibt es für ein E-Nutzfahrzeug. Seit Mitte Januar ist auch die Kombination der Welmo-Förderung mit der Umweltprämie vom Bund mit bis zu 6.000 Euro Förderung wieder möglich.

Kanzleien, Architekturbüros oder PR-Agenturen stellen die meisten Förderanträge

Schaut man auf die Branchen, die hauptsächlich von den Zuschüssen Gebrauch machen, ist die Verteilung ungefähr gleich geblieben wie in der ersten Förderperiode: Ganz weit vorne liegen mit 860 Anträgen „freiberufliche und wissenschaftliche Dienstleistungen“, wie es in der Auswertung heißt. Sie machen ein Viertel aus. Das sind Kanzleien, Architekturbüros, Ingenieurbüros oder auch Marketing- und PR-Agenturen.

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Gleich danach kommt das Handwerk – Malerei, Glaserei, Tischlerei, Druckerei, aber auch Wäschereien – mit 488 Anträgen (14 Prozent). Auch der Einzel- und Großhandel mit 384 Anträgen (elf Prozent) fährt mehr und mehr elektrisch.

Es folgt das Gesundheitswesen – Pflegedienste, Ärzt:innen und Therapeut:innen – mit 272 Anträgen (acht Prozent). Von Vereinen und Verbänden kamen 16 Anträge, gar keine von Stellen der Sozialversicherung und Verwaltung.

Mit Welmo wolle der Senat die Mobilitätswende voranbringen, sagte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne).

„Wir tragen mit dazu bei, den CO2-Stickoxid- und Feinstaubausstoß in unserer Stadt zu senken. Berlin wird dadurch leiser, sauberer und gesünder – kurz: noch lebenswerter.“

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