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Hunderttausende sind vom Coronavirus betroffen - vielleicht sollten sie wegen der Folgeschäden in speziellen Zentren versorgt werden.

© Georg Hochmuth/APA/dpa

Zur Behandlung von Spätfolgen bei Covid-19-Erkrankten: Staatssekretär Krach plädiert für Corona-Zentren

Nach einer Infektion sollten Patienten mit bleibenden Schäden „ganzheitlich“ versorgt werden, fordert SPD-Wissenschaftspolitiker Steffen Krach.

Aus Berlin kommen Vorschläge, wie langfristig mit den gesundheitlichen Folgen der Pandemie umzugehen sei. Betroffene sollten in Schwerpunktzentren beraten und versorgt werden, statt in verschiedenen Praxen und Kliniken nach Hilfe zu suchen.

Wissenschaftsstaatssekretär Steffen Krach sagte dem Tagesspiegel auf Anfrage am Donnerstag: "Die Corona-Spätfolgen warten nicht, das ist kein abstraktes Zukunftsthema sondern bei bisher 400.000 bestätigten Infektionsfällen bundesweit längst die Realität für immer mehr Menschen."

Angesichts zu erwartender schwerer Covid-19-Verläufe forderte der Berliner SPD-Politiker "Orte, an denen das Thema ganzheitlich betrachtet wird, richtige Kompetenzzentren, die Ärzte und Wissenschaftler zusammenbringen, um Forschung und Behandlung von Spätfolgen voranzubringen."

Krach, der sich für kommendes Jahr zum Regionspräsidenten in seiner Heimatstadt Hannover bewirbt, hat auch vorgeschlagen dort ein Pilotprojekt anzusiedeln – plädiert aber dafür, in den führenden Gesundheitsstandorten solche Zentren einzurichten, "natürlich auch Berlin".

Steffen Krach (SPD) ist Berlins Staatssekretär für Wissenschaft. Bald will er nach Hannover wechseln.
Steffen Krach (SPD) ist Berlins Staatssekretär für Wissenschaft. Bald will er nach Hannover wechseln.

© Britta Pedersen/dpa

Der Ärztekammerpräsident der Hauptstadt, Günther Jonitz, unterstützt den Vorschlag. Die Coronakrise habe nationale Tragweite, sagte Staatssekretär Krach, insofern solle Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Mittel für etwaige Corona-Zentren zur Verfügung stellen.

Spahn war am Mittwoch positiv auf das Coronavirus getestet worden, ihm gehe es „den Umständen entsprechend gut“, teilte ein Sprecher mit. Alle Mitarbeiter aus seinem Umfeld seien untersucht, aber negativ getestet worden. Das Gesundheitsministerium sei arbeitsfähig, es werde aus dem Homeoffice gearbeitet.

In Berlin käme als Standort eines Corona-Zentrums die Charité infrage. An der landeseigenen Universitätsklinik könnten die Folgen einer Covid-19-Erkrankung wissenschaftlich erforscht werden. Zudem plant der Charité-Vorstand gerade massive Umbauten. So soll am Virchow-Campus in Berlin-Wedding das neue Herzzentrum entstehen. Dort wird wohl auch eines von vier nationalen Krebszentren errichtet.

Senatschef Michael Müller (SPD) hatte zudem Synergien mit dem ebenfalls landeseigenen Vivantes-Konzern gefordert. Gemeinsam mit den Vivantes-Krankenhäusern soll Charité-Spitze die Hauptstadt zur internationalen Medizinmetropole ausbauen.

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