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Die Gondeln der Seilbahn schweben am 15.10.2017 in Berlin über das Gelände der IGA (Internationalen Gartenausstellung). Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

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Zukunft der IGA-Seilbahn: Senat will mit BVG über Kombiticket verhandeln

Ab 2020 will der Senat mit der BVG über neue „Kombiticket-Lösungen“ verhandeln. Linken-Verkehrsexperte Kristian Ronneburg schlägt vergünstigte Tickets vor.

Die Seilbahn in den Gärten der Welt in Berlin-Marzahn könnte in Zukunft vom Land betrieben und dann zumindest schrittweise in das System des Öffentlichen Nahverkehrs integriert werden. Derzeit verhandelt die landeseigene Grün Berlin GmbH, die mehrere große Parkanlagen in der Stadt managt, mit dem Seilbahnbauer Leitner über das künftige Betreibermodell.

Zudem sollen Anfang 2020 Gespräche mit der BVG über neue „Kombiticket-Lösungen“ beginnen. Das geht aus einer Zuarbeit der Verkehrsverwaltung für die laufenden Beratungen zum Doppelhaushalt 2020/2021 hervor.

Die Marzahner Seilbahn war 2017 von der Leitner AG aus Südtirol als Attraktion für die Internationale Gartenausstellung (IGA) gebaut worden. Seit dem Ende der Schau betreibt das Unternehmen die Seilbahn im Auftrag der Berlin Grün GmbH. Der Vertrag läuft bis 2020.

Ein neues Betreibermodell muss nicht zwingend das Ergebnis der nun laufenden Gespräche sein, die bisherige Vereinbarung könnte auch verlängert werden. „Es ist geplant, die Verhandlungen bis zum Sommer 2020 abzuschließen“, erklärte die Verkehrsverwaltung. Ziel sei es, den langfristigen Betrieb der Seilbahn zu sichern.

Linken-Verkehrsexperte plädiert für verlängerte Öffnungszeiten

„Meiner Meinung nach sollte es für BVG-Kunden einen reduzierten Preis für die Nutzung der Seilbahn geben“, sagte der Linke-Verkehrsexperte Kristian Ronneburg der Deutschen Presse-Agentur. „Auch die Öffnungs- und Betriebszeiten der Seilbahn sollten erweitert werden, damit ihre Attraktivität als Verkehrsmittel gestärkt wird.“

Ronneburg setzt sich schon seit Jahren für einen dauerhaften Betrieb der Anlage möglichst innerhalb des Tarifsystems des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) ein.

Die Seilbahn auf dem Gelände der Internationalen Gartenausstellung (IGA Berlin 2017) in Berlin-Marzahn.
Die Seilbahn auf dem Gelände der Internationalen Gartenausstellung (IGA Berlin 2017) in Berlin-Marzahn.

© Britta Pedersen/zb/dpa

Auch die SPD-Stadtentwicklungsexpertin Iris Spranger macht sich seit längerem stark dafür. Sie brachte sie sogar als Vorbild für weitere Seilbahn-Projekte ins Spiel, etwa auf dem künftigen Tegel-Innovationsgelände. Im Bezirk Marzahn-Hellersdorf gibt es ein breites parteiübergreifendes Bündnis, das eine Einbindung in den ÖPNV fordert.

Im Entwurf für den Landeshaushalt 2020/21 ist bereits Vorsorge für den Fall getroffen, dass die Berlin Grün GmbH den Seilbahn-Betrieb in den Gärten der Welt übernimmt. Für 2021 ist dafür gut eine Million Euro eingeplant.

Die Verkehrsverwaltung suche nach Wegen, „die Seilbahn am Kienbergpark langfristig für Berlin zu erhalten“, teilte sie dem Tagesspiegel bereits Anfang August mit. „Ein langfristiger Betrieb der Seilbahn am Kienberg ist vor allem eine Frage der Finanzierung.“ Was nötig ist, um den Betrieb unter den gegenwärtigen Bedingungen zu bezahlen, geht auch aus der Antwort auf die Anfrage des CDU-Abgeordneten Mario Czaja (hier als PDF) im Juli hervor.

Demnach entspricht der Betrag von 1,053 Millionen Euro den aktuellen Kosten: 358.000 Euro sind Betriebskosten (Führung und Betrieb, Energieaufwand, Versicherungen, laufende Wartung und Instandhaltung), 695.000 Euro sind Personalkosten.

Eine Million Euro im Jahr wäre also der maximale Verlust bei einem Betrieb mit den für ÖPNV-Verhältnisse eng begrenzten Öffnungszeiten der Anlage. Was auf einem anderen Blatt steht: wieviel sich davon durch den Fahrkartenverkauf wieder hereinholen lässt – sei es zu den aktuellen Tarifen oder zu VBB-Preisen. Angaben zu Passagierzahlen und Ticketeinnahmen hat Leitner bisher nicht öffentlich gemacht. (Tsp/dpa)

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