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3500 Menschen haben sich in den vergangenen Monaten am Civil March beteiligt.

© Janusz Ratecki

Zu Fuß von Berlin nach Syrien: Der Civil March ist angekommen

Nach tausenden von Kilometern haben die Aktivisten die syrische Grenze erreicht. Der Friedensmarsch endet damit – zumindest physisch.

Auf ihren letzten Kilometern durch den Libanon wurden sie von Syrern empfangen: mit Blumen und Reiskörnern, mit Hoffnung und Dankbarkeit. Nach zehn Ländern, tausenden von Kilometern und siebeneinhalb Monaten haben die verbliebenen zwölf Aktivisten des Civil March am Sonntag ihr Ziel erreicht: Die syrische Grenze. Weiter werden sie nicht gehen. Weiter, das hatten sie bereits vor Wochen beschlossen, ist keine Option. Der Friedensmarsch findet damit sein Ende.

Den letzten Tag vor ihrer Rückkehr haben die Aktivisten mit rund 150 Flüchtlingen verbracht, die im Norden Libanons leben. Mit den Menschen, für die sie einst gestartet sind. Sie diskutierten mit ihnen über Lösungsmöglichkeiten für den Konflikt in Syrien, gaben ihnen Briefe, die sie unterwegs gesammelt hatten und bekamen im Gegenzug Worte der Dankbarkeit.

„Die Menschen hier kannten uns verrückterweise“, sagt Anna Alboth. „Ein Syrer erzählte uns, dass wir ihnen von Beginn an Hoffnung gegeben haben. Und das Hoffnung ihre Grundlage sei, um weiterzumachen.“ Das fortwährende Argument der Gegner, der Civil March bringe den Menschen nichts: Auf den letzten Metern wurde es von den Flüchtlingen selbst zerschlagen.

Die Idee bleibt Frieden

Im Moment wirkt all das für Anna Alboth noch ein bisschen surreal. Zu stark seien die Emotionen, zu unglaublich, was gerade passiere. Richtig realisieren wird Alboth, was sie in den vergangenen Monaten auf den Weg gebracht hat, wohl erst, wenn es wieder vorbei ist. Mehr als 3500 Menschen haben die Flüchtlingsroute in entgegengesetzter Richtung in einer Art „Staffellauf der Solidarität“ zurückgelegt. Mehr als 3500 Menschen haben so die Aufmerksamkeit der Welt auf die Geschehnisse in Aleppo gelenkt und dem ein oder anderen Menschen Hoffnung geschenkt.

Und wie geht es weiter? „Da muss ich drüber nachdenken, wenn ich zurück bin und sich alles etwas beruhigt hat“, sagt Alboth. „Aber da hat sich ein großes Potential entwickelt. Irgendwas müssen wir auch weiterhin damit machen.“  Das physische Ende des Marsches, so Alboth, bedeute nicht das Ende der Idee. Und die Idee bleibt Frieden.

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