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Nah am Wasser gebaut. Die Flatter-Ulme ist in Feuchtgebieten zuhause.

© Roloff/BdJ/dpa

Zoologischer Garten: Der Baum des Jahres 2019 steht fest

Mit der Auszeichnung, die in Berlin vergeben wird, soll auf seltene Baumarten aufmerksam gemacht werden.

Der Baum des Jahres 2019 ist die Flatter-Ulme. Dies wurde am Freitag im Zoologischen Garten bekannt gegeben. Wie bereits 2016 und 2017 wurde der Preis der "Dr. Silvius Wodarz Stiftung" wieder in Berlin vergeben.

Bei der Veranstaltung sprachen Stiftungsgründer Silvius Wodarz und die neue Schirmherrin der Stiftung, Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft. Die CDU-Politikerin ist überzeugt, dass der Wald "gleichermaßen Rohstofflieferant, Lebensraum, Wasserfilter, Arbeitgeber, Klimaschützer, Erholungsort und Freizeitstätte" ist und dementsprechend gefördert werden muss.

Bei der Verleihung war auch die Baumkönigin 2019, Caroline Hensel, dabei. Die angehende Försterin wird im kommenden Jahr als Botschafterin für die Stiftung und die Flatter-Ulme in ganz Deutschland unterwegs sein. „Mein Ziel ist es, ein neues Bewusstsein für die Flatter-Ulme als Teil unserer urbanen Landschaft zu schaffen“, erklärt die angehende Försterin. Seit 1989 wird der "Baum des Jahres" gewählt. Ziel ist es, Aufmerksamkeit auf meist seltene Arten zu lenken und deren Bestand durch Spenden wieder zu erweitern.

Schön, dass es noch Bäume gibt, die es schaffen, als Baum des Jahres ernannt zu werden. Hoffentlich macht der Baum nicht bald die "Flatter". Unsere Kastanie geht durch die Miniermotte so langsam verloren. Wen interessiert das? Leider so gut wie niemanden.

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Die Flatter-Ulme, lateinisch Ulmus laevis, wird circa 32 Meter hoch und ist in feuchten Gebieten beheimatet, dazu zählen vor allem Feuchtwälder und Flussauen. Sie hat kein Problem mit längeren Überflutungsperioden und bildet als einzige heimische Baumart Brettwurzeln aus. Diese geben dem Baum eine deutlich höhere Stabilität. Ihre buschigen Blüten flattern im Wind, so kam die Ulme zu ihrem charakteristischen Namen.

Dass die Flatter-Ulme inzwischen zu den seltenen Bäumen in Deutschland gezählt wird, liegt am Verlust ihres Lebensraumes. Viele Flüsse wurden begradigt, Feuchtgebiete trocken gelegt und zu landwirtschaftlichen Flächen umfunktioniert. Am ehesten trifft man sie heute noch in größeren Flusstälern wie dem Oberrheingraben, entlang der Donau, und in der Rhein-Main-Ebene an.

Im Gespräch für den "Baum des Jahres 2019" waren außerdem die Kornelkirsche und die Douglas-Fichte. Gewinner der vergangenen Jahre waren 2018 die Ess-Kastanie und 2017 die Fichte.

Ella Simon

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