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Das Wort "heißt" hat Clemens K. nach eigenen Angaben mittlerweile entfernen lassen.

© Alexander Fröhlich

Zeigte SS-Tattoo bei Sportfest: Angeklagter Lehrer aus Brandenburg bestreitet rechtsextreme Gesinnung

„Meine Ehre heißt Treue“ und andere rechte Tattoos waren bei dem Lehrer zu sehen. Vor Gericht bestreitet er einen Zusammenhang mit rechtsextremen Ideologien.

Im Prozess gegen einen Lehrer, der seine rechtsextremen Tätowierungen vor Schülern gezeigt haben soll, hat der Mann bestritten, eine rechte Gesinnung zu haben. Der 37-jährige Clemens K. will die Tattoos nach eigenen Angaben gemacht haben, weil er sich erst für die Wikinger und später dann für die Germanen interessiert habe, sagte eine Gerichtssprecherin am Dienstag.

Der Mann war im Juli 2018 auf einem Schulfest am Bernsteinsee (Barnim) als Schiedsrichter im Einsatz. Als er sein T-Shirt auszog, kamen der Wahlspruch der SS, „Meine Ehre heißt Treue“, sowie weitere rechte Tattoos zum Vorschein. Ein Zeuge fotografierte den Lehrer mit blankem Oberkörper. Die Hennigsdorfer Oberschule (Oberhavel) kündigte dem 37-Jährigen daraufhin.

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Der 37-Jährige begründete die Schriftzüge mit seiner schwierigen Kindheit, sagte die Sprecherin. Er habe Konflikte mit Religionen gehabt, die in seinem Elternhaus eine Rolle spielten. Dann sei er auf die Wikinger gekommen und später dann auf „die germanische Idee“. Die Tätowierung mit der Losung der SS auf seinem Körper sei mit den Worten „...Liebe und Familie“ weitergegangen, so der Angeklagte.

Der 37-Jährige hatte vor dem Arbeitsgericht gegen seine Kündigung geklagt und zunächst Recht bekommen. Nach Angaben des Bildungsministeriums ist der Mann derzeit jedoch nicht an der Schule beschäftigt.

Mittlerweile habe er den Schriftzug verändert und „heißt“ unkenntlich machen lassen, sagte der Angeklagte. Die Staatsanwaltschaft hat den Lehrer wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen angeklagt. (dpa)

Am 12. Oktober will das Gericht Zeugen hören, die bei dem Schulfest dabei gewesen sind.

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