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Als während der Demonstration ein Schiff mit AfD-Anhängern vorbeifuhr, kam es zu Wurfattacken.

© imago/Christian Ditsch

Wurfattacken an der Oberbaumbrücke: Berliner Polizei ermittelt gegen AfD-Anhänger und Demonstranten

Eine Flüchtlingsinitiative hielt gerade eine Spontandemo ab, als ein Schiff mit AfD-Anhängern vorbeifuhr – dann flogen Flaschen und Gläser. Die Reaktion der Reederei sorgt für hitzige Diskussionen.

Eine Schiffstour von AfD-Anhängern aus Friesland endete am Mittwochabend mit Tätlichkeiten und einem Polizeieinsatz. Deswegen entschied die Reederei Bruno Winkler, künftig keine Besuchergruppen der AfD mehr an Bord zu lassen. Nach Berichten von Augenzeugen auf Twitter sollen einige AfDler vom Schiff aus Biergläser auf Demonstranten der Flüchtlingsinitiative Seebrücke geworfen haben, die auf der Oberbaumbrücke eine Spontandemo abhielten.

Von der Brücke herab sollen im Gegenzug Bierflaschen geworfen und Flüssigkeiten ausgeschüttet worden sein.

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Die Polizei ermittelt jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruchs gegen zwei AfD-Anhänger. Auch gegen die Demonstranten wird wegen Landfriedensbruchs und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt. Die AfD-Anhänger hatten auf Einladung ihres Bundestagsabgeordneten Armin-Paul Hampel Berlin besucht. Nach dem Besuch von Reichstag sowie Außen- und Verteidigungsministerium stand noch ein Besuch der russischen Botschaft auf dem Programm. Und die besagte Spreefahrt durch die Innenstadt.

Eingeladen hatte der AfD-Abgeordnete Armin-Paul Hampel

Als der Ausflugsdampfer die Oberbaumbrücke unterquerte, sollen die AfD-Anhänger mit Parolen auf sich aufmerksam gemacht haben, erklärte eine Polizeisprecherin. Kurz hinter der Brücke drehte das Schiff und querte erneut die Brücke, dabei kam es dann zu den gegenseitigen Wurfattacken. Eine Demonstrantin soll an der Wade getroffen worden sein, wurde aber nicht verletzt. Aufseiten der AfD gab es offenbar auch keine Verletzten. Eine Mitarbeiterin des Bundestagsbüros von Armin-Paul Hampel wollte sich nicht zu dem Vorfall äußern. Man werde die Ermittlungen der Polizei abwarten.

Die Reederei Bruno Winkler erklärte auf Facebook, man distanziere sich von den politischen Inhalten der AfD. Um solche Vorfälle künftig auszuschließen, werde man Reservierungen im Zusammenhang mit der AfD nicht mehr annehmen. Zu diesem Facebook-Post ist inzwischen eine heftige Debatte über die Deutung des Vorfalls und die Reaktion der Reederei entbrannt, mit 3466 Kommentaren bis zum Freitagnachmittag. Von Nazimethoden und Sippenhaft ist die Rede, andere begrüßen die Entscheidung der Reederei als „klare Haltung“.

Im Juni hatte die Wirtin des Café Rizz in Kreuzberg mit einem Tweet ähnlich kontroverse Reaktionen ausgelöst. Sie hatte in ihrer Gaststätte zunehmend aggressives Verhalten gegenüber Minderheiten festgestellt und auf Twitter erklärt, „Nazis“ seien im Rizz nicht willkommen. „Und damit meinen wir ausdrücklich Anhänger der AfD."

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