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Einsatzkräfte haben es fast immer eilig. Die Unfallzahlen von Polizei und Feuerwehr zeigen die Risiken.

© imago images/Ralph Peters

Wohl und Wehe im Verkehr: Giffey im Glück, Polizei und Feuerwehr in Gefahr

Während die SPD-Spitzenfrau bei der BVG abräumt, kracht es auf den Straßen täglich mehrmals mit Beteiligung von Polizei und Feuerwehr. Eine Glosse.

Als Spitzenkandidatin der Herzen scheint Franziska Giffey nicht nur Sympathien bei vielen Berlinern zu genießen, sondern auch bei den Fahrscheinautomaten der BVG, zumindest in ihrer Heimat Neukölln. Jedenfalls hat bisher niemand eine plausiblere Erklärung dafür geliefert, dass Giffey auf ihrer U-Bahn-Tour am Freitag ein Ticket kaufen wollte und die Maschine gleich ein Dutzend ausspuckte. Es muss diese Aura sein, von der die sonst so untergangsverliebten Genossen oft schwärmen.

Solches Karma wünschte man auch denen, die eine Etage über der U-Bahn täglich mit Blaulicht durch die Stadt eilen, um zu helfen: Mehr als 60 Seiten umfasst die Aufzählung der Verkehrsunfälle mit Polizeibeteiligung, die der FDP-Abgeordnete Paul Fresdorf beim Senat für die vergangenen zwei Jahre abgefragt hat: 2419 Unfälle von August 2018 bis Juli 2020, 147 davon mit „Personenschäden“. Nach den Verursachern wurde nicht gefragt.

Für die Feuerwehr ergibt die Abfrage 460 Unfälle im ganzen Jahr 2018 und 595 für 2019. In diesem Jahr waren es bis Ende August schon 474, was also eine weitere kräftige Steigerung befürchten lässt.

Die Reparaturkosten lagen im vergangenen Jahr übrigens bei 716.000 Euro, wobei in dieser Summe nur die Leistungen von Fremdfirmen enthalten sind: Bagatellschäden an ihren Fahrzeugen behebt die Feuerwehr in Eigenregie. Für die Polizei ist keine Schadenshöhe angegeben; laut Innenverwaltung wird sie statistisch nicht erfasst.

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Man möchte nicht in der Haut derjenigen stecken, die Tag für Tag immer neu entscheiden müssen, wie viel Tempo sie beispielsweise für einen Herzinfarkt, ein brennendes Wohnhaus oder einen Raubüberfall riskieren sollen. Dann doch lieber voller Einsatz am BVG-Automaten – auch wenn Normalos dort nur ganz selten gewinnen.

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