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Angeführt von Traktoren ging der Demonstrationszug um 13.20 Uhr am Brandenburger Tor los.

© Helena Davenport

Update

"Wir haben es satt"-Demo: Tausende zogen mit Traktoren und Getöse durch Berlin

Anlässlich der Grünen Woche protestierten Verbraucher und Bauern gemeinsam für eine Wende in der Agrarpolitik. Und Autofahrer benötigten Geduld.

Tausende Menschen haben am Sonnabend in Berlin für eine Wende in der Agrarpolitik demonstriert. Anlass der Veranstaltung unter dem Titel "Wir haben es satt!" ist die Internationale Grüne Woche, die am Freitag eröffnet wurde. Los ging die Demonstration um 12 Uhr am Brandenburger Tor.

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Zur Begrüßung sprachen die Organisatoren auf einer Bühne zu Verbrauchern und Bauern. Der Demonstrationszug startete um 13.20 Uhr. Über die Behrenstraße ging es zum Auswärtigen Amt, und von dort über Unter den Linden zurück zum Brandenburger Tor. Eine Sprecherin der Berliner Polizei sagte, dass etwas mehr als die von den Veranstaltern gemeldeten 12 000 Personen auf der Straße waren. Die Veranstalter sprachen von rund 35 000 Demonstranten.

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Angeführt wurde der Protestzug von Landwirten und ihren 171 Traktoren. Es sei die größte Traktorendemo, die es je gab, verkünden die Veranstalter. "Die Zukunft der Landwirtschaft ist bäuerlich", sagte Christoph Bautz, Aktivist der NGO Campact. "Bauern, Imker, Verbraucher - unsere Stärke ist unsere Vielfalt. Und wir halten diese Vielfalt aus und lassen uns nicht von der Agrarindustrie auseinanderdividieren."

Als er den Namen von Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) erwähnte, buhten die Demonstranten. Zudem forderte er eine Neuausrichtung der EU-Agrarsubventionen: 70 Prozent der 60 Milliarden, die von der EU in die Landwirtschaft fließen, würden falsch ausgegeben. Stattdessen sollte das Geld Bauern zugute kommen, die nachhaltig wirtschafteten.

"Lass die Sau raus". Tausende Menschen protestieren gegen die konventionelle Landwirtschaft.
"Lass die Sau raus". Tausende Menschen protestieren gegen die konventionelle Landwirtschaft.

© Helena Davenport

Die Berliner Ernährungsrätin Lea Kliem forderte gutes Essen in Kitas und Altersheimen und stellte heraus, dass in Berlin im vergangenen Jahr schon 170.000 Mahlzeiten aus regionalen Bio-Lebensmitteln an Schulen ausgegeben werden.

Am Demonstrationszug nahm auch der 78-jährige Peter Bernhard teil. Der Schützer von Wildbienen ist extra aus Ingolstadt nach Berlin angereist und hat sich als Biene verkleidet. Schon seit 2012 nehme er an "Wir haben es satt"-Demos teil. Morgens um sechs Uhr ist er losgefahren. "Seit 50 Jahren kämpfe ich für Artenvielfalt", sagte er. "Die Wildbienen sind vom Aussterben bedroht, weil die Blumen auf die sie angewiesen sind, auf bäuerlichen Feldern nicht mehr vorkommen."

Der 78-jährige Peter Bernhard aus Ingoldstadt setzt sich für den Schutz von Wildbienen ein.
Der 78-jährige Peter Bernhard aus Ingoldstadt setzt sich für den Schutz von Wildbienen ein.

© Helena Davenport

Dale Doering hat sich als Kuh verkleidet. Er sagt: "Wir sind hier für die Tiere. Wir essen unsere Freunde nicht." Neben ihm läuft Norbert Otto mit einem Schwein auf den Kopf: "Ich bin für artgerechte Tierhaltung."

"Wir sind hier für die Tiere. Wir essen unsere Freunde nicht", sagt Dale Doering (links).
"Wir sind hier für die Tiere. Wir essen unsere Freunde nicht", sagt Dale Doering (links).

© Helena Davenport

Während des Protestzugs mussten Autofahrer bereits seit acht Uhr mit Einschränkungen rund um die Demonstrationsroute zurechtkommen. Die Straße des 17. Juni wurde ab zehn Uhr in beiden Richtungen zwischen Brandenburger Tor und Yitzhak-Rabin-Straße gesperrt. Ebenfalls gesperrt war die Ebertstraße in beiden Richtungen zwischen Behrenstraße und Scheidemannstraße/ Dorotheenstraße.

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