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Trecker am Potsdamer Platz: In den vergangenen Jahren kamen mehrere Zehntausend Teilnehmer zu der Demonstration.

© DPA

„Wir haben es satt“: Bauern planen am Samstag Protest im Regierungsviertel

Bei der Berliner Polizei sind 150 Teilnehmer sowie 15 bis 25 Traktoren angekündigt. Sie fordern, dass der weltweite Wettlauf um Billigpreise bei Gemüse und Fleisch ein Ende nimmt. 

Landwirte, Klima- und Tierschützer wollen an diesem Samstag in Berlin für eine Wende in der Agrarpolitik auf der Straße gehen. Unter dem Motto „Wir haben es satt“ wollen sie mit Traktoren vor das Bundeskanzleramt und die CDU-Bundeszentrale ziehen. 

„Nach 15 Jahren CDU/CSU im Agrarministerium ist der Reformstau verheerend“, teilte das Veranstalterbündnis aus 60 Organisationen am Mittwoch mit. Gefordert wird mehr Tier- und Klimaschutz in der Landwirtschaft sowie eine Zukunft für die bäuerlichen Betriebe in Deutschland. 

„Wir verlieren rechnerisch einen Hof pro Stunde“, sagte „Wir haben es satt“-Sprecherin Saskia Richartz. Die Betriebe hielten beim weltweiten Wettlauf um Billigpreise nicht mit.

Die Zahl der Tiere in den Ställen und der Fleischkonsum müssten deutlich sinken. Pestizide und Gentechnik in der Landwirtschaft sollen vermieden und der Plan für eine Freihandelszone mit dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur aufgegeben werden.

In den vergangenen Jahren kamen mehrere Zehntausend Teilnehmer zu der Demonstration. In der Corona-Krise fällt der Protest in Berlin kleiner aus. Bei der Berliner Polizei sind 150 Teilnehmer sowie 15 bis 25 Traktoren angekündigt. Unterstützer sollen Bilder von Fußabdrücken für die Demonstration einsenden.

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Normalerweise begleitet der Protest die Agrarmesse Grüne Woche in Berlin, die vom Deutschen Bauernverband und der Ernährungsindustrie getragen wird. Sie findet dieses Jahr jedoch nur digital am Mittwoch und Donnerstag nächster Woche statt. Zu den Trägern des Demo-Bündnisses zählen die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Bio-Anbauverbände, Brot für die Welt, das Hilfswerk Misereor, Greenpeace und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. (dpa)

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