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Große Namensgeberin: Die US-Amerikanerin Wilma Rudolph.

© picture-alliance / dpa

Update

Wilma-Rudolph-Schule wird 25: In den vier Wänden der US-Streitkräfte

Hunderte Gebäude standen nach den Abzug der Alliierten leer. Nicht nur in Zehlendorf gab es damals einen gleitenden Übergang - von Schule zu Schule.

Im Jahr des 30-jährigen Mauerfalls gibt es noch weitere Jubiläen zu würdigen, die damit direkt zusammenhängen: Einige ehemalige Schulen der Alliierten Streitkräfte blicken aktuell auf eine 25-jährige Tradition als öffentliche oder private Schulen zurück. Die Zehlendorfer Wilma-Rudolph-Sekundarschule wird daran am Mittwoch mit einem ganztägigen Fest erinnern, um ihre „großartige Erfolgsgeschichte“ gebührend zu feiern, wie Schulleiterin Maria Kottrup ankündigte.

(Nachtrag: Hier lesen Sie den Bericht im Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Zehlendorf, wie konkret gefeiert wurde.)

Der Blick zurück auf das Jahr 1994 und die Gründungsgeschichte lohnt in vielerlei Hinsicht. Denn es gab im – damals wie heute – CDU-geführten Bezirk Zehlendorf leidenschaftliche Diskussionen über die Gründung einer „Gesamtschule“, da es diese Schulform, die in Neukölln bereits 1968 gestartet war, in Zehlendorf noch nicht gab. Darüber hinaus weckt das Jubiläum Erinnerungen an den Abzug der Alliierten und die damit verbundenen Kämpfe um die hinterlassenen Immobilien.

So reagierte der Bezirk Zehlendorf höchst beunruhigt, als die US-Botschaft ihre Schulen zunächst für sich behalten wollte, wie der Tagesspiegel am 3. Juli 1993 berichtete.

Schließlich gab sich die US-Seite mit dem Hinweis auf die großen Kapazitäten der deutsch-amerikanischen John-F.-Kennedy-Schule zufrieden, sodass am 25. August 1994 aus der Berlin American High School offiziell die erste Zehlendorfer Gesamtschule werden konnte.

Später erhielt sie den Namen der schwarzen US-Olympiasiegerin Wilma Rudolph, die nicht nur wegen ihres Einsatzes gegen die Rassentrennung berühmt wurde, sondern auch, weil sie sich trotz erlittener Kinderlähmung zu sportlicher Spitzenleistung emporkämpfte. Zum Festprogramm am Mittwoch wird daher die Enthüllung eines „Wilma-Porträts“ auf dem Schulhof gehören.

Zum 25. Geburtstag ein Wunsch: Richtiges Internet!

Zudem wird es ein ausgiebiges Musikprogramm geben, weil die Schule einen starken musischen Schwerpunkt und sogar ein eigenes „Musikhaus“ hat. Bekannt ist sie zudem für ihr sportliches und deutsch-englisch bilinguales Profil, für den Theaterschwerpunkt, das Mathematisch-Naturwissenschaftlich Profil sowie für die gut eingerichteten Werkstätten.

Wunschlos glücklich sei das „Geburtstagskind Wilma“ damit aber noch nicht, teilte Schulleiterin Kottrup am Sonntag mit. Vielmehr wünscht sie sich, dass der Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf vom 17.10.2018 "endlich umgesetzt wird und wir einen Internet-Anschluss von mindestens 500 MBit erhalten“. Aktuell seien es fünf MBit.

Welche weiteren Jubiläumsfeiern ehemaliger Alliierten-Schulen geplant sind, konnte Kottrup nicht sagen. Eine „wirklich aktive Vernetzung“ zwischen den Alliierten-Schulen gebe es nicht. Zu den Schulen, die ebenfalls vor genau 25 Jahren ihren Betrieb aufnahmen, gehört die von einem freien Träger geführte Berlin British School – die Nachfolgerin der Schule der britischen Streitkräfte in Charlottenburg.

Das Romain-Rolland-Gymnasium feiert ebenfalls

Definitiv feiern wird das Romain-Rolland-Gymnasium, das ebenfalls seit 25 Jahren existiert. Das Fest findet am 6. September statt, wie der Homepage der Schule zu entnehmen ist. Am Abend soll das Hoffest "in ein  Ehemaligentreffen übergehen", wie die Schule schreibt. Bereits am 5. September ist demnach im Ernst-Reuter-Saal eine große Jubiläumsveranstaltung mit der französischen Botschafterin und der Bildungssenatorin geplant. Die Schule erinnert auch daran, dass sie aus der Victor-Hugo-Grundschule in der Cité Foch hervorging, wo viele Familien der französischen Streitkräfte lebten: Reinickendorf war "französischer Sektor" .

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