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Ins Labor nur mit Haarnetz, Kittel und Handschuhen: Schülerin Lilly-Johanna beim Girls' Day an der TU.

© privat

Wie ein Satellit im Weltraum: So erlebte eine Schülerin den „Girls' Day“ in Berlin

„Raumfahrt – ein Stück Weltraum in deinen Händen“: Beim „Girls' Day“ an der Technischen Universität ging es um unendliche Weiten. Eine Schülerin berichtet.

Am vergangenen Donnerstag waren „Girls’ Day“ und „Boys’ Day“. Mädchen und Jungen konnten Berufe kennenlernen, die nicht den Geschlechterstereotypen entsprechen. Schülerin Lilly-Johanna Buntrock (12) besuchte einen Projekttag an der Technischen Universität Berlin und schreibt über ihre Erfahrungen:

Wie ein Satellit im Weltraum – so fühlte ich mich beim Girls’ Day. Das Motto war: „Raumfahrt – ein Stück Weltraum in deinen Händen”. Denn auch hier gibt es spannende Berufe. Die Projektleiter sind an der Technischen Universität Berlin (TU) tätig, wo es für 14 Mädchen und mich hinging.

Es gab viele Themen, die man zwar auch in der Schulzeit lernt, aber nicht so kreativ, anschaulich und schnell erklärt bekommt. Zum Beispiel lernten wir das Trägheitsgesetz, Aktion und Reaktion, die Schwerkraft und noch weitere Themen aus der Physik kennen.

Besuch bekamen wir aber auch noch: Wissenschaftssenatorin Ulrike Gote (Grüne). Sie hielt eine kurze Rede, in der sie ansprach, wie toll es sei, dass wir beim Girls’ Day sind und wie wichtig es sei, mehr Frauen in der Weltraumbranche zu haben.

Danach setzte sie sich zu uns und hörte zu. Leider musste sie nach kurzer Zeit wieder los. Dann fingen wir an, eigene Versuche zu machen.

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Die Aufgaben waren zum Beispiel, einen Luftballon ähnlich wie eine Rakete ins Ziel fliegen zu lassen oder die Funktionen eines Satelliten zu verstehen und einen Nachbau zusammenzusetzen. Dabei konnte man nicht nur kreativ werden, sondern auch andere Mädchen kennenlernen, denn zu zweit macht ja alles doppelt so viel Spaß.

In die Rolle einer Astrophysikerin schlüpfen

Ein Motto stand ganz oben: „Es ist wichtig, Fehler zu machen, denn daraus lernt ihr” – so hat unser Gruppenleiter uns ermutigt, es noch einmal zu versuchen, wenn es nicht beim ersten Mal klappt. Als wir ein Modell eines Satelliten nachbauen sollten, durften wir ins Labor gehen. Aber nur mit Kittel, Haarnetz und Handschuhen. Da hatte man gleich das Gefühl, dort zu arbeiten und in die Rolle einer Astrophysikerin zu schlüpfen.

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Gegen Ende bekamen wir eine Überraschung: Wir konnten uns als Gruppe aussuchen, welchen Ort der Satellit TechnoSat fotografieren sollte. Unsere Entscheidung war der Mount Everest.

Dann kam der große Abschied. Wir erhielten eine Urkunde und eine Tasche, die mit Weltraum-Mustern bedruckt war. In der Tasche war ein Buch: „Furchtlose Frauen, die nach den Sternen greifen.” Ich war sehr glücklich darüber, denn solche Bücher sind meiner Meinung nach das, was man braucht, um etwas über die Geschichte der Naturwissenschaften zu lernen.

Lilly-Johanna Buntrock

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