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Der Kältebus fährt zu den Obdachlosen und bietet eine erste Hilfe im kalten Winter.

© dpa

Wer soll das bezahlen?: Forderung nach mehr medizinischer Hilfe für Berliner Obdachlose schwer umsetzbar

Die Kältehilfe fordert umfassende Behandlung auch nicht versicherter Obdachloser. Eine Forderung, die kaum zu realisieren ist. Ein Kommentar.

Eine Ärztin, die in Berlin Obdachlose medizinisch versorgt, stellte mal verblüfft fest, dass einer ihrer Patienten recht normal lebe, obwohl er wegen seiner Diagnosen eigentlich hätte tot sein müssen. Ein Fall, der nicht typisch ist.

Viele Obdachlose sterben an ihren Krankheiten. Es ist also sehr nachvollziehbar, wenn Experten der Kältehilfe eine bessere Versorgung Obdachloser in Krankenhäusern fordern, auch wenn sie nicht versichert sind, und dass sie niedergelassene Ärzte verpflichten wollen, auch nichtversicherte Obdachlose zu behandeln. Solche Forderungen sind schnell erhoben, stoßen aber bei der Umsetzung auf Probleme.

Dann muss nämlich geklärt werden, wie Krankenhäuser, die ohnehin unter enormem Kostendruck stehen, für die Behandlungen bezahlt werden. Zudem dürften einige Betroffene, die aus dem Ausland kommen, aufgrund der Rechtslage gar nicht mehr in Berlin sein. Was wäre mit ihnen?

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Und wenn in vielen Wartezimmern plötzlich Obdachlose mit den Spuren ihres rauen Lebens auf der Straße im Gepäck neben den übrigen Patienten sitzen, wird deren Toleranz womöglich bald überstrapaziert sein. Und auch hier die Frage, wer diese Behandlungen finanziert. Das Problem ist zweifellos da, aber die Lösung ist genauso zweifellos kompliziert.

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