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Eine Mutter entnimmt bei ihrem Kind einen Lollitest-Abstrich am Eingang einer Kita.

© picture alliance/dpa

Update

Weitere Corona-Lockerung: Testpflicht in Berliner Kitas fällt ab 8. Mai weg

Ab dem 8. Mai müssen sich Kitakinder in Berlin nicht mehr regelmäßig testen. Kommt es zu einem Ausbruch, können Einrichtungen jedoch freiwillige Tests anbieten.

In Berlin fällt die Corona-Testpflicht für Kitakinder künftig weg. Wie aus einem Schreiben der Berliner Bildungsverwaltung vom Donnerstag an Kitaträger und -verbände hervorgeht, das dem Tagesspiegel vorliegt, wird für die Zeit ab dem 8. Mai 2022 – kommende Woche Sonntag – „festgelegt, dass die bislang bestehende allgemeine, regelmäßige Testpflicht in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege entfällt“.

Mit dem Wegfall der Testpflicht entfalle auch der "Test-to-stay-Ansatz", heißt es weiter von der Verwaltung. Dieser sieht vor, dass Kinder, die Kontakt mit einem Infizierten hatten, die Kita weiter besuchen können, aber täglich getestet werden.

Allein die örtlichen Gesundheitsämter seien für Entscheidungen in Bezug auf die Quarantäne von Kontaktpersonen zuständig, heißt es in dem Schreiben, das auch an den Landeselternausschuss Kindertagesstätten (LEAK) sowie Bezirksstadträte und Jugendamtsleitungen gerichtet ist.

"Ist es innerhalb einer Einrichtung zu einem Ausbruchsgeschehen gekommen oder hatte eine Person (Kind oder Erwachsener) Kontakt zu einer anderen infizierten Person, können Träger bzw. Kitas anlassbezogene Testungen anbieten", teilte die Verwaltung mit. "Die Durchführung der Tests erfolgt in diesen Fällen auf freiwilliger Basis."

Erkältetes Kind? Kita-Besuch nur mit negativem Test

In einem Elternschreiben, das ebenfalls dem Tagesspiegel vorliegt, wird erneut darauf hingewiesen, dass symptomatische beziehungsweise kranke Kinder auch abseits von Corona die Kita nicht besuchen sollen. "Dies betrifft in der Regel auch Kinder mit Husten oder Schnupfen ohne Fieber."

Soll ein Kind die Kita trotz leichter Erkältungssymptome besuchen, müssen Eltern den Einrichtungen eine schriftliche Bestätigung über ein negatives Testergebnis vorlegen beziehungsweise sei vor Ort ein anlassbezogener Test durchzuführen.

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Die Einhaltung der bekannten Schutz- und Hygienemaßnahmen werde weiterhin empfohlen, heißt es in dem Schreiben an die Kitas. Das Land stelle den Trägern für anlassbezogene Testungen Nasal-Tests bereit, je einer pro Kind und beschäftigter Person pro Woche.

"Bitte beachten Sie zudem, dass die allgemeinen Meldepflichten, zum Beispiel bei Corona-Infektionsfällen in den Einrichtungen, unbenommen des Wegfalls der Testpflicht bestehen bleiben", heißt es weiter. Für die kommende Zeit und mit Blick auf den Herbst werde man das Infektionsgeschehen und die weitere Entwicklung der Pandemie fortwährend beobachten.

Noch am Mittwoch bestätigte die Verwaltung die Meldung nicht

Bereits am Mittwoch waren entsprechende Pläne bekannt geworden, der hatte RBB unter Berufung auf einen Entwurf für ein Schreiben der Verwaltung an die Dachverbände der Kitaträger berichtet, die Verwaltung beabsichtige, die Testpflicht in Berliner Kitas ab Montag, 9. Mai, zu beenden. Auf Nachfrage bei der Bildungsverwaltung bestätigte ein Sprecher dies am Mittwoch allerdings nicht. Es hieß lediglich, ein Schreiben an die Träger sei in Arbeit.

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Nun kommt es doch so wie berichtet: Auch wenn die Verwaltung den 8. Mai nennt, läuft das faktisch auf den Montag danach hinaus - in der Regel sind Kitas sonntags geschlossen.

Vertreter der Kinderärzte hatten schon Anfang März gefordert, die Sinnhaftigkeit des anlasslosen Testens zu hinterfragen.

Der Vorstandsvorsitzende Roland Kern vom Dachverband der Berliner Kinder- und Schülerläden (Daks) sagte dem Tagesspiegel am Mittwoch, dass er es begrüße, dass es weiterhin die Möglichkeit für das "anlassbezogene" Testen bei Kindern geben soll, heißt wenn Kinder Symptome aufweisen oder Kontakt zu infizierten Personen hatten. (Tsp)

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