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Der Weihnachtsmarkt vor dem Europacenter auf dem Breitscheidplatz.

© imago/blickwinkel

Weihnachtsmärkte in Berlin: Verzicht in Corona-Zeiten ist solidarisch

Die Vulnerablen müssen geschützt werden. Deshalb sollte man Menschenansammlungen meiden – das passt auch zur besinnlichen Weihnachtszeit. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Sabine Beikler

Eine seltsame Mischung sieht man dieser Tage rund um den Berliner Breitscheidplatz. Gabelstapler transportieren Paletten für den Aufbau des Weihnachtsmarkts. Vor der Gedenkhalle der Gedächtniskirche werden Coronatests angeboten, gegenüber werben die Freunde der Gedächtniskirche für Kirchenführungen. Um die Ecke herum erinnert der goldfarbene Riss durch die Treppen auf das Kirchenplateau an die Menschen, die am 19. Dezember vor fünf Jahren bei dem Attentat und an den Spätfolgen starben.

Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit vor Terror und vor Infektionen in Corona-Zeiten, in denen die designierte Ampel-Koalition im Bund unfassbarerweise die Epidemie-Notlage bei steigenden Inzidenzen für beendet erklären will. Bald wollen Weihnachtsmärkte mit 2G- oder 3G-Regeln wie am Breitscheidplatz öffnen. Dann gilt: Maske ab, Glühwein und gebrannte Mandeln rein, Maske auf. In der Kälte sieht man ausgeatmete Luft und denkt an Aerosole.

Lothar Wieler, Chef des Robert Koch-Instituts, sagte, er gehe dieses Jahr sicher auf keine Silvesterfeier. Jeder sollte Menschenansammlungen vermeiden. Glühwein hin oder her, egal ob dreimal geimpft. Verzicht gehört zum solidarischen Verhalten in einer Gesellschaft, in der die Vulnerablen geschützt werden müssen. Das passt auch gut zur besinnlichen Weihnachtszeit.

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