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Schäfer und Schafe protestieren vor dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft für den Erhalt ihres Berufes.

© Britta Pedersen/dpa

Weidetierprämie: Schäfer und Schafe demonstrieren in Berlin

Am Dienstag demonstrierten 300 Schäfer vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium für die Einführung einer Weidetierprämie. Mit dabei waren 40 Schafe.

Begleitet von 40 Schafen haben am Dienstag 300 Schäfer aus ganz Deutschland vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium in Berlin für die Einführung einer Weidetierprämie demonstriert. Die meisten der rund 980 haupterwerblichen Schäfer kämpften ums nackte Überleben, erklärte der Bundesverband der Berufsschäfer. Zwischen 2010 und 2016 hätten 13 Prozent der Betriebe aufgeben müssen. Der bundesweite Schafbestand habe sich in dem Zeitraum um 32 Prozent auf heute 1,2 Millionen Schafe reduziert.

20 Millionen Euro im Jahr

Wegen der Billigkonkurrenz aus Übersee stehen die hiesigen Wanderschäfer den Angaben zufolge unter hohem ökonomischen Druck. Eine Weidetierprämie für Schafe und Ziegen sichere nicht nur den Berufsstand sondern sei zugleich eine sinnvolle Investition in den Erhalt wertvoller Grünflächen.

Die Kosten für die Prämie würden sich in Deutschland nach Angaben des WWF auf 20 Millionen Euro im Jahr belaufen und könnten aus den Agrarzahlungen der EU gedeckt werden. Eine entsprechende Petition im Internet wurde bis Dienstagnachmittag von rund 89.000 Menschen unterschrieben.

"Schafe und Ziegen sind ideale Landschaftspflege"

„Wir leisten einen unschätzbaren Beitrag für Artenvielfalt, Klimaschutz und Landschaftsbewahrung beispielsweise bei der Deichpflege“, sagte der Wanderschäfer Knut Kucznik aus dem brandenburgischen Altlandsberg. Grasende Schafe und Ziegen seien ideale Landschaftspfleger. Anders als in 22 anderen EU-Mitgliedsstaaten erhielten die Schäfer aber keine Weideprämie, wie sie das EU-Recht ausdrücklich vorsehe.

Wie seine Schäfer-Kollegen fordert Kucznik von der designierten Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) ein klares Bekenntnis zum Erhalt des traditionsreichen Berufsstandes. „Alles andere können und wollen wir nicht mehr hören.“ (epd)

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