zum Hauptinhalt
Gäste verboten: Ohne Besuch kann es schnell einsam werden im Krankenzimmer.

© Manu Fernandez/AP/dpa

Wegen steigender Corona-Zahlen in Berlin: Besuchsverbote in Vivantes-Kliniken ab Montag

Weil sich die epidemiologische Lage weiter verschlechtert, empfangen neun Kliniken ab Montag keinen Besuch mehr. Weitere könnten folgen.

Mit den steigenden Corona-Zahlen erhöht sich auch die Ansteckungsgefahr an den medizinischen Einrichtungen Berlins. Nun haben erste Kliniken damit begonnen, strengere Maßnahmen für den Schutz der Patienten zu ergreifen. So will die Vivantes-Gesellschaft, einer der größten Krankenhausbetreiter der Stadt, ab Montag ein umfassendes Besuchsverbot verhängen. Dieses gilt für alle neun Standorte des Unternehmens. Vivantes erklärte auf Tagesspiegel-Nachfrage, man habe sich bei seiner Entscheidung an einer hauseigenen Taskforce orientiert. Diese überprüfe regelmäßig die aktuelle Gefahrenlage an den einzelnen Kliniken. „Wir haben in der letzten Zeit eine erhöhte Zahl an Covid-Patienten aufgenommen und wollen zudem verhindern, dass das Virus von außen in die Häuser hereingetragen wird“, erklärte eine Sprecherin.

Lediglich in Ausnahmefällen, wie etwa bei Schwerstkranken, Sterbenden oder Kindern, ist es Verwandten und Freunden gestattet, das Krankenhaus aufzusuchen. Dies gilt laut Vivantes jedoch nur, sofern die Besucher keine Erkältungssymptome aufweisen. Strengere Vorkehrungen für die Ausnahmefälle, wie etwa das Nachweisen eines negativen Corona-Tests, seien nicht vorgesehen.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere runderneuerte App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Eine Besuchersperre für die Pflegeheime des Vivantes-Konzerns sind vorerst nicht geplant. Das weitere Vorgehen werde die zuständige Tochter des Unternehmens bestimmen. „Da sich die Menschen dort dauerhaft befinden, ist die Situation eine andere“, erklärte die Sprecherin. Seit Ausbruch der Pandemie leiden insbesondere demenzkranke Menschen unter ausfallendem Besuch in den Altenheimen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Über weitere Verbote an anderen Berliner Krankenhäusern ist bislang nichts bekannt. In den meisten Kliniken besteht nach wie vor die Regelung, nur einen Besucher am Tag empfangen zu dürfen. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist Pflicht und Personen mit Atemwegsinfektionen sind auch hier nicht gestattet. Die Charité etwa empfiehlt eine Besucherzeit zwischen 15 und 18 Uhr.

Eine Pressesprecherin des Unfallkrankenhauses Berlin in Marzahn erklärte: „Wir bewerten die Situation täglich neu und berücksichtigen dabei die Zahlen des Gesundheitsamts sowie die Empfehlungen des Senats.“ Bei einer zunehmenden Verschlechterung der Lage scheinen weitere Besuchsverbote für die Zukunft also nicht ausgeschlossen.

Am Sonntag teilte die Senatsgesundheitsverwaltung mit, dass sich die Zahl der Intensivpatienten in Berliner Kliniken seit dem 23. September verdoppelt hat. Derzeit werden 160 Patienten stationär in Krankenhäusern wegen einer Covid-19-Erkrankung behandelt, 39 davon intensivmedizinisch, 24 müssen beatmet werden (Stand: Sonntag, 11. Oktober).

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false