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Die CDU wird in diesem Jahr nur in einer Sparversion auf dem CSD vertreten sein.

© dpa

Wegen der Parteiposition zur Homoehe: Nur CDU light beim Christopher Street Day

Die Berliner CDU ist zwar vom CSD wegen ihrer Position zur Homoehe ausgeladen worden, dennoch werden Parteianhänger mit einem Wagen auf der Parade dabei sein.

Von Sabine Beikler

Einen Partywagen der Berliner CDU wird es auf dem diesjährigen Christopher Street Day (CSD) zwar nicht geben. Doch der Verband „Lesben und Schwule in der Union (LSU)“ hat am Donnerstag offiziell seinen eigenen Wagen angemeldet. „Wir haben eine gute Mischung aus LSU und CDU auf unserem Wagen. Jetzt liegt der Ball beim CSD“, sagte LSU-Landesvorsitzender Martin Och. Bei den Veranstaltern ist die Anmeldung noch nicht eingegangen. CSD-Geschäftsführer Robert Kastl glaubt aber nicht, dass es Probleme geben werde. „Ein LSU-Wagen geht schon. Wir wollen nur keinen CDU-Wahlwerbewagen.“

Die Organisatoren der schwul-lesbischen Parade stehen zum Ausschluss der CDU, weil sich die Union auf ihrem Bundesparteitag Anfang Dezember in Hannover gegen eine steuerliche Gleichstellung eingetragener Lebenspartnerschaften ausgesprochen hatte. „Wir wollen auf dem CSD keine Christdemokraten, die sich nicht von der Parteilinie abgrenzen. Alle anderen sind natürlich willkommen. Gerade den Berliner Parteichef Frank Henkel würden wir auf der Parade sicher nicht verbannen“, sagte Kastl.

Henkel war mehrere Male Gast beim Christopher Street Day, erstmals im vergangenen Jahr in seiner Funktion als Innensenator. Die Berliner Union hatte in den vergangenen Jahren die Nähe zur schwul-lesbischen Gemeinschaft in Berlin gesucht und sich zum Beispiel auf dem Bundesparteitag für eine steuerliche Gleichstellung von Lebenspartnerschaften ausgesprochen.

Warum die CSD-Veranstalter die CDU ausschließen, erklärt Kastl mit einem „symbolischen Akt“. LSU und CSD hatten vor kurzem ein Mediationsgespräch, das beide Seiten als „locker und freundlich“ bezeichnen. So werden sich wohl CDU-Mitglieder beim CSD am 22. Juni auf einem Wagen ihrer schwul-lesbischen Arbeitsgruppe zeigen. Ob Henkel mitfeiern wird, stand am Donnerstag noch nicht fest.

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