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Monika Herrmann auf dem Forum "Soziale Arbeit" im Tagesspiegel-Verlagsgebäude im Juli.

© Kai-Uwe Heinrich

Update

Wechsel in Friedrichshain-Kreuzberg: Monika Herrmann hört 2021 als Bezirksbürgermeisterin auf

In zwei Jahren wird in Friedrichshain-Kreuzberg wieder gewählt. Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) tritt dann nicht mehr an.

Seit 2013 ist Monika Herrmann (Grüne) Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg - und eine der Prominentesten unter Berlins Bezirksbürgermeisterinnen und Bezirksbürgermeistern. Zur nächsten Wahl im Jahr 2021 jedoch wird die 55-Jährige nicht mehr antreten, wie sie dem Tagesspiegel am Montag bestätigte. Seit 2006 ist sie Bezirksstadträtin.

„Insgesamt 15 Jahre politische Leitung sind dann auch gut“, sagte Herrmann. „Ich möchte gerne noch etwas anderes machen bis zur Rente und finde, dass jetzt der politische Nachwuchs übernehmen sollte.“ Sie selbst habe dann noch genug Zeit, „beruflich nochmal etwas anderes“ zu unternehmen. Aller Voraussicht nach werde sie die Wahlperiode als Bezirksbürgermeisterin zu Ende machen, so Herrmann. Bei ihr habe schon lange festgestanden, nach drei Wahlperioden im Bezirksamt aufzuhören. „Ich wollte nie länger machen.“

Neben ihrem Amt als Bezirksbürgermeisterin leitet Herrmann auch die Abteilung Familie, Gesundheit und Personal im Bezirksamt. Sie ist seit 1990 im Bezirksamt tätig und übernahm später verschiedene Führungsaufgaben. Für die Zeit ab 2022 habe sie noch keine konkreten Pläne, sagte die Grünen-Politikerin.

Herrmann war zuletzt immer wieder bundesweit in den Schlagzeilen, wenn es um die Sicherheitslage im Görlitzer Park und um die dortigen Dealer geht. Ihre Aussage, nicht nachts in Berliner Parks spazieren zu gehen, hatte für Wirbel und Kritik an dem Vorgehen der Behörden im Görlitzer Park gesorgt.

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2014 war sie wegen ihres Umgangs mit dem Drogenproblem im Görlitzer Park und mit der von Flüchtlingen besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule vom Stadtmagazin „Tip“ zur „peinlichsten Berlinerin“ gekürt worden.

Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne).
Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne).

© picture alliance/Stephanie Pilick/dpa

Das Magazin attestierte ihr „Hyperaktivität in sozialen Netzwerken“. Herrmann lasse „die Dinge gerne laufen, zur Not auch aus dem Ruder“. Leider wollte sich „die Bürgermeisterin für alles nicht so richtig verantwortlich zeigen“, befand der „Tip“.

Herrmanns Nachfolge ist noch offen. Als Kandidatin wird unter anderem Clara Herrmann (Grüne) gehandelt. Sie ist derzeit Bezirksstadträtin für Finanzen, Umwelt, Kultur und Weiterbildung.

Mit dem Rückzug von Monika Herrmann dürften Kritiker des Bezirksamtes befürchten, dass ihr Parteikollege, Baustadtrat Florian Schmidt, als Bezirksbürgermeister antreten könnte. Doch selbst parteiintern ist Schmidt höchst umstritten und wird nicht als möglicher Nachfolgekandidat gehandelt.

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