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Ein Ausflug nach Hamburg bei Traumwetter ist immer eine Reise Wert. So machen die Elbphilharmonie und eine Hafenrundfahrt noch mehr Spaß.

© privat

Was macht die Berliner Familie?: Nach Hamburg zu Udo Lindenberg fahren

Unsere Redakteurin Tanja Buntrock hat mit ihrer Tochter Lindenberg-Klassiker wieder entdeckt und macht einen Ausflug auf die Reeperbahn.

Neulich setzte sich meine Tochter mit ihrem Strohhut auf dem Kopf an den Abendbrottisch. Warum? „Na, Udo hat doch auch immer seinen Hut auf“, sagte sie. Mit diesem einen Satz ist eigentlich alles beschrieben, was in den vergangenen Wochen bei uns los war. Udo war los. Also, Udo Lindenberg. Und das kam so: Ich hatte mir erneut „Panikherz“ von Benjamin von Stuckrad-Barre als Audiobook angehört. Da das Buch auch so etwas wie eine Hommage an Udo Lindenberg ist, ertappte mich meine Achtjährige, wie ich laut lachend noch mal die Szene hörte, als Udo kurz vor einem Konzert ein Fußbad nahm und in seinem nasalen Udo-Sprech so was wie „Yeah, Frankfurt, Krankfurt, alles easy, alles klar“ raushaute. Meine Tochter fand das auch lustig. Sie wurde neugierig. Ich zeigte ihr Videos: Udo, eins geworden mit Hut und Sonnenbrille, wie er über die Bühne tänzelt. Dann spielte ich ihr ein paar Klassiker vor. Besonderen Eindruck machte bei ihr sein Duett mit dem kleinen Jungen in „Wozu sind Kriege da?“ und: „Reeperbahn – ich komm an, du geile Meile, auf die ich kann. Reeperbahn – alles klar. Du alte Gangsterbraut, jetzt bin ich wieder da.“ Eigentlich ist das g-Wort bei uns verboten, aber was willst du machen, wenn Udo das so singt?

Ich rief damals bei Udo Lindenberg an - und er ging tatsächlich ran

Begegnet war ich dem „Panik-Präsidenten“, wie er sich selbst nennt, nie persönlich. Aber ich hatte ihn schon mal am Telefon, erzählte ich meinem Mädchen. Noch ganz jung im Job, schlug mir einer meiner damaligen Chefs vor, ich solle doch zu irgendeiner Sonnenbrillen-Trendgeschichte etwas recherchieren und bei Udo Lindenberg anrufen. Als Sonnenbrillen-Dauerträger sei Udo ideal. Ich bekam eine Handynummer (niemals vormittags anrufen!!) – und Udo ging tatsächlich ran. Wir redeten kurz über seine Brille, was genau, ist mir entfallen. Doch einen Satz vergaß ich nicht. Ich sagte etwas wie: „Vielleicht sieht man sich ja am 4. Juli in Berlin bei der Sowieso-Veranstaltung“, zur Verabschiedung. Woraufhin Udo nuschelte: „4. Julei, ich bin dabei!“

Als meine Tochter dann noch erfuhr, dass Udo statt in einer Wohnung in einem Hotel wohnt, war klar, wo unser Wochenendtrip hingeht: in die Provinz – nach Hamburg. Wir gaben uns das volle Programm bei Traumwetter: Landungsbrücken, Elbphilharmonie, Speicherstadt, natürlich die Reeperbahn, Sternschanze, Rote Flora, die Außenalster, irgendwann endlich: das Hotel Atlantic – dort wohnt Udo. Er war aber nirgends zu sehen. Also ging’s weiter, ab auf die Elbe zur Hafenrundfahrt und an den Strand. Den Strohhut fest auf dem Kopf. Keine Panik.

Nach Hamburg kommt man in nur zwei Stunden mit der Bahn. Eine Auswahl von Udo Lindenbergs „alten“ Klassikern findet sich auf dem Album „Panik mit Hut“.

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