Was in Berlin zur Walpurgisnacht los ist: Feiern und demonstrieren vorm 1. Mai

Herrliches Wetter und morgen frei? Beste Voraussetzungen zum Tanzen, Nachtschwärmen, Demonstrieren – oder Jodeln. Wir haben ein paar Ausgehtipps zur Walpurgisnacht für Sie zusammengetragen:

In den Clubs

Der morgige Feiertag lädt natürlich dazu ein, tanzend in den Mai zu starten. Viele Berliner Clubs öffnen auch unter der Woche ihre Türen: Zu Reggae wird am Ostbahnhof im Yaam getanzt, versprochen werden „tropische Grooves“ und ausgewählte Szene DJs legen auf. Im Kreuzberger Privatclub steht das weibliche DJ-Kollektiv „Girls Killing It“ an den Reglern und spielen Rap und Trapmusik.

Alljährlich lädt auch die Kulturbrauerei im Prenzlauer Berg zum Tanz in den Mai. Schon ab 16 Uhr öffnet der Biergarten, später kann auf neun Floors zu verschiedenen Musikstilen getanzt werden. Auch im Westen der Stadt ist was los. In der Schaubühne lädt Schauspieler Lars Eidinger zur „Autistic Disco“ ein. Er steht hier selbst hinter den Plattentellern und bietet ein buntes Potpourri an tanzbarer Popmusik. Technobegeisterte dürften im Polygon Club in Friedrichshain gut beraten sein, wo Techno-Legende Klaudia Gawlas auflegt.

Draußen

Das Freiluftkino Pompeji an der Zukunft am Ostkreuz startet abends in die diesjährige Saison. Ab 16 Uhr findet im Hof ein Familienfest mit Zirkusprogramm statt. Nach Open-Air-Konzerten ab 18 Uhr werden einige Kurzfilme gezeigt. Anschließend kann drinnen noch gefeiert werden.

In Spandau fängt um 19 Uhr das Berliner Alphorn- und Jodlerinnentreffen an. Gemeinsam wird der Hahneberg bestiegen, wo im Anschluss in der Natur musiziert wird. Das offizielle Fest zur Walpurgisnacht im Mauerpark wird dieses Jahr nicht stattfinden. Anwohner hatten sich in den letzten Jahren über Lärm beschwert. Dennoch haben bereits tausende Menschen angekündigt, im Mauerpark zum Feiern zusammenkommen zu wollen. Im Park am Gleisdreieck wird schon ab 17:30 Uhr auf einer Kinderdisco in den Mai getanzt. Außerdem eröffnet das Strandbad Weißensee am 1. Mai die Badesaison.

Demonstration

Unter dem Motto "Unsere Häuser, unsere Kieze - Gegen die Stadt der Reichen!“ findet dieses Jahr die traditionelle antikapitalistische Demonstration in Berlin-Wedding statt. Der Startpunkt ist am Leopoldplatz, um 17 Uhr soll es planmäßig losgehen. Über Müllerstraße und Seestraße führt die Route bis zum U-Bahnhof Rehberge. Damit knüpfen die Demonstrierenden an die Mietenwahnsinn-Demonstration an, die Anfang April Zehntausende auf die Straßen lockte.

So geht es weiter am 1. Mai

Die „Revolutionäre 1.-Mai-Demo“ findet in diesem Jahr unter dem Motto „Gegen die Stadt der Reichen“ statt. Der "Mietenwahnsinn" stellt auch hier ein zentrales Thema dar. Anders als in vorherigen Jahren geht die Demoroute dieses Jahr durch Friedrichshain.

Das zum 16. Mal stattfindende MyFest in Kreuzberg soll ruhiger und kleiner als im letzten Jahr werden. Die Organisatoren legen dieses Jahr den Fokus auf politische Belange, weniger auf Musik und Feierstimmung, die in vorherigen Jahre stets viele Feierwütige in den Kiez lockte. Anwohner hatten in einer Umfrage angegeben, sich von Lärm und Dreck gestört zu fühlen und ein kleines, politisches Fest zu bevorzugen. Die Vorträge und das Programm auf insgesamt vier Bühnen beginnen um 12 Uhr.

Die Berliner Polizei gab an, sich für den 1. Mai gut gerüstet zu fühlen. Sie wird mit 5500 Beamten von Hundertschaften aus Berlin, sieben anderen Bundesländern und vom Bund im Einsatz sein.

Rabea Westarp