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Warm, aber nicht sexy. Die beheizten Sitzgelegenheiten vor dem Café März.

© privat

Warm bleiben im Corona-Winter: Ein Berliner Café baut Heizkörper zu Sitzbänken um

Im Café März in Prenzlauer Berg sitzt man draußen auf Heizkörpern. Die Wärme sei klimaneutral, sagt der Bertreiber.

Man friert ihn sich nicht ab. „Mein Po ist schön warm“, ruft eine Frau und bestellt sich an der Bude neben ihrer Bank noch ein Glas Glühwein. Damit die Wärme auch von innen kommt. Denn das ist ja das Problem, wenn man in Berlin vor die Haustür tritt: Draußen wird es kalt, drinnen bleibt es gefährlich.

Die Pandemie lässt in den Restaurants Heizpilze aus dem Boden schießen – doch was ist, wenn man das zwar gesundheitlich für geboten, klimatisch aber für unbotmäßig hält? Mirko März, Betreiber des „Café März“ an der Gethsemanekirche in Prenzlauer Berg, hat da eine ganz neue Idee zu bieten: Er hat die Heizkörper aus seinem Restaurant nach draußen verlegt, unter die Bänke und Sitzflächen seiner Gäste. Anständig mit Abstand aufgestellt sind sie natürlich auch; und nach Aussage des Chefs klimaneutral betrieben.

Abends betreibt März jetzt also eine Art herbstlichen Weihnachtsmarktstand zum Draußensitzen, aber nur bis 22 Uhr, „ab dann werden die Leute eher unvernünftig“. Essen gibt es weiterhin drinnen im Gastraum, und der sonst oft vermietete Partykeller wurde mangels Partys in eine Sechziger-Jahre-Bar mit weit voneinander entfernten Tischen verwandelt.

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„Ich will, dass das Leben hier sicher weitergeht“, erzählt März durch seine Maske hindurch. „Und ich habe natürlich eine Verantwortung für meine 20 Mitarbeiter.“ Mit sechs Tischen für Essen bekommt er seinen Koch in der Küche nicht bezahlt.

Beim Opening am Donnerstagabend für die Nachbarschaft war jedenfalls Kiezhausen schon mal beim Glühwein versammelt, um die kreative Idee zu feiern und sich draußen den Po zu wärmen. Denn daran vorbei darf einem die Pandemie nicht gehen.

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