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Silvio Herold vom Arbeitskreis Wanderfalkenschutz e.V. beringt einen jungen Wanderfalken (Falco peregrinus) im Sauener Forst. 

© Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB

Wanderfalken und Seeadler beringt: Zahl der Vogelpaare in Brandenburg steigt langsam

In der Niederlausitz sind rund 25 Wanderfalken und 40 Seeadler-Paare registriert, die Zahl nimmt langsam zu. Durch die Ringe soll ihr Verhalten besser dokumentiert werden.

Im Süden Brandenburgs werden derzeit Wanderfalken und Seeadler beringt. „Wir wollen wissen, was die Vögel machen, ihr Alter bestimmen, wann sie sterben, wo sie sich ansiedeln“, sagte der Horstschutzbeauftragte Silvio Herold in Sauen (Oder-Spree) der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. 

Der Monat Mai sei der richtige Zeitpunkt dafür, weil die jungen Greifvögel genau in dem Alter seien, in dem man sie noch beringen könne. 

An der jeweiligen Farbe des Ringes sei zu erkennen, wo die Wanderfalken geboren werden. Grün stehe für Bäume, die Farbe gelb für Gebäude. Seeadler bekommen laut Herold einen goldenen Ring - der steht für Deutschland. Zudem werde ein Ablesering angebracht.

Huch. Ein junger Wanderfalke (Falco peregrinus) steht auf dem Waldboden im Sauener Forst. 
Huch. Ein junger Wanderfalke (Falco peregrinus) steht auf dem Waldboden im Sauener Forst. 

© Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB

Die Parameter, etwa Ringhöhe und Durchmesser, gebe die Beringungszentrale Hiddensee in Güstrow vor. Sie ist für die Beringung von Vögeln im ehemaligen Gebiet der DDR zuständig. Die Daten fließen dann in eine riesige Datenbank.

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Herold und sein Kollege aus Sachsen, Winfried Nachtigall, betreuen die Horste seit mehr als 20 Jahren. Einer der beiden Männer steigt zu den Horsten auf den Baum, der andere führt die Beringung durch.

Winfried Nachtigall vom Arbeitskreis Wanderfalkenschutz e.V. ist auf die Spitze einer Kiefer im Sauener Forst geklettert, um den Wanderfalken-Nachwuchs zu beringen.
Winfried Nachtigall vom Arbeitskreis Wanderfalkenschutz e.V. ist auf die Spitze einer Kiefer im Sauener Forst geklettert, um den Wanderfalken-Nachwuchs zu beringen.

© Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB

In der Niederlausitz sind etwa 25 Paare Wanderfalken und 40 Seeadler-Paare registriert. Die Anzahl der Paare steige seit Jahren langsam an, berichtete Horstbetreuer Herold, der sich ehrenamtlich im Arbeitskreis Wanderfalkenschutz e.V Ostdeutschland engagiert. 

Ein Wanderfalke (Falco peregrinus) fliegt am Himmel über dem Sauener Forst.
Ein Wanderfalke (Falco peregrinus) fliegt am Himmel über dem Sauener Forst.

© Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB

Wanderfalken waren seinen Angaben zufolge im Osten Deutschlands ausgestorben - aufgrund von Umweltgiften. Ab Mitte der 1970-ziger Jahre habe es keine Paare mehr gegeben. Auch die Zahl der Seeadler-Paare sei zurückgegangen.

Nach Auskunft des Nabu war einer der Gründe für den dramatischen Bestandsrückgang die Aufnahme von chlorierten Kohlenwasserstoffen über die Beutetiere. Diese Pestizide verursachten beim Wanderfalken dünnschalige Eier, was den Bruterfolg unmittelbar reduzierte.

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