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Krasse Krähe. Selbst die Bundespolizei weiß sich nicht zu helfen.

© Felix Hackenbruch

Vor dem Gebäude der Bundespolizei: Ein Vogel hält ganz Kreuzberg in Atem

Seit Jahren attackiert eine Krähe in Kreuzberg Fußgänger und Radfahrer. Die Polizei ist machtlos, der Gehweg wird zur No-Go-Area. Eine Glosse.

In Kreuzberg hat es die Polizei normalerweise mit ganz schweren Jungs zu tun. Diebe, Dealer, Clans. Selbst der Regierende gestand 2018, in manchen Gegenden nachts lieber das Taxi zu benutzen. No-go-Areas. Doch auch am helllichten Tag gibt es Ecken, die man besser meiden sollte. Zum Beispiel auf meinem Arbeitsweg am Schöneberger Ufer.

Verrückte Vögel treiben hier seit Jahren ihr Unwesen, Blut floss schon – und die Ordnungskräfte sind völlig hilflos. Dabei befindet sich der Tatort direkt vor dem Gebäude der Bundespolizeidirektion 11. Dort werden laut Homepage „alle Spezialkräfte der Bundespolizei gebündelt und unter einheitlicher Führung zusammengefasst. Damit werden die Fähigkeiten der Bundespolizei zur Lagebewältigung bei komplexen, lebensbedrohlichen Einsatzlagen im In- und Ausland besser koordiniert.“

Doch in diesem Fall, in dem bereits eine Beamtin am Kopf verletzt wurde, sagt Sprecher Joachim Seide: „Wir können nichts dagegen tun.“

Immerhin, der Feind ist ausgemacht. Eine Krähe. Jedes Jahr kommt sie nach Kreuzberg, nistet sich im Baum vor der Staatsmacht ein und brütet den Nachwuchs aus. „Dramatisch“ sei es in dieser Zeit, sagt Seide. „Sie lauert auf der Ampel und attackiert Radler und Fußgänger.“

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Selbst jagen darf man die Krähen nicht. Bereits 2015 berichtete die „B.Z.“ über die „Aggro-Krähen von Kreuzberg“, seit diesem Jahr warnt immerhin ein Schild: „Achtung! Gefahr durch angreifende Krähen.“

Bald wird es entfernt. Die Brutzeit ist vorbei, der Arbeitsweg wieder frei. Mit dem Rad werde ich trotzdem nicht unterwegs sein – das wurde mir neulich in Kreuzberg geklaut.

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