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Die Vonovia-Zentrale in Bochum.

© Ina Fassbender/AFP

Update

Vonovia erhöht Gebot für Deutsche Wohnen: Berlin will Kauf von 20.000 Wohnungen „zeitnah“ abschließen

Vonovia nimmt einen neuen Anlauf zur Deutsche-Wohnen-Übernahme – und bietet nun 53 Euro pro Aktie. Berlin will derweil schnell über Wohnungskäufe verhandeln.

Der Immobilienkonzern Vonovia wagt kurz nach dem gescheiterten Übernahmeversuch des Konkurrenten Deutsche Wohnen einen weiteren Anlauf. Das Gebot werde um einen auf 53 Euro je Anteil erhöht, teilten die beiden Unternehmen am Sonntagabend in Berlin und Bochum mit. Damit wird das Deutsche-Wohnen-Kapital mit rund 19 Milliarden Euro bewertet. Zunächst muss aber die Finanzaufsicht Bafin grünes Licht geben.

Ungeachtet der Schwierigkeiten beim Zusammenschluss der beiden Immobilienriesen will das Land Berlin derweil seinen Deal mit den beiden Konzernen schnell durchziehen. Der Senat strebe an, den geplanten Kauf von 20.000 Wohnungen aus Beständen der Konzerne „zeitnah“ abzuschließen, teilte die Senatsfinanzverwaltung am Montag mit.

Derzeit prüft das Land, wie viel die 20.000 Wohnungen wert sind. Die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften und externe Gutachter prüften die Bestände voraussichtlich bis Mitte des Monats. „Auf Grundlage der Bewertung werden dann die Verhandlungen mit den Verkäufern aufgenommen.“ Vonovia hatte bereits auch nach dem vorläufigen Scheitern des Übernahmeversuchs, die Gespräche fortführen zu wollen.

Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia will erneut mindestens die Hälfte der Anteile an der Nummer zwei der Branche erwerben. An dieser Schwelle war Vonovia am vergangenen Montag gescheitert. „Vonovia und Deutsche Wohnen halten ein Zusammengehen beider Unternehmen weiterhin strategisch und gesellschaftspolitisch für sinnvoll“, hieß es in der Mitteilung.

Vonovia hält derzeit knapp 30 Prozent der Deutsche-Wohnen-Aktien. Im vorherigen Versuch hatte Vonovia 52 Euro pro Deutsche-Wohnen-Aktie geboten, dabei jedoch nur Angebote für einen Anteil von 47,6 Prozent der Papiere erhalten.

Deutsche Wohnen unterstützt den Schritt von Vonovia

Der Konzern will sein neues Angebot nun „zeitnah“ vorlegen. Die Deutsche-Wohnen-Gremien unterstützen diesen Schritt. Doch zunächst wird Vonovia bei der Finanzaufsicht Bafin um die Aufhebung der einjährigen Sperrfrist bitten müssen. Falls die Behörde zustimmt, hoffen beide Konzerne darauf, den Deal im vierten Quartal über die Bühne zu bringen.

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Vonovia mit Sitz in Bochum besitzt (Stand: Ende März) knapp 415.000 Wohnungen, davon gut 354.000 in Deutschland. Damit ist das Unternehmen bereits jetzt Europas größter Wohnungskonzern.

Die Deutsche Wohnen wiederum ist der größte Privatvermieter in der Hauptstadt: Rund 114.000 der insgesamt mehr als 155.000 Wohnungen stehen im Großraum Berlin. Der Senat will angesichts der Wohnungsknappheit möglichst viele Wohnungen wieder in staatlichen Besitz zurückholen. (Tsp, dpa)

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